Nicht stattfindende Säntis-Besteigungen – Teil I


Publiziert von rojosuiza , 5. April 2018 um 18:10.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:21 März 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 

Man fragt sich, ob man mit sechzig immer noch wie mit sechzehn auf den Berg läuft. Das weiss man, sobald man die Grenze passiert hat…

 

rojosuiza hat es vor ein paar Wochen zwei Mal hintereinander versucht: die Winterbesteigung des Säntis. Dies ist Versuch I.

 

Es herrscht Schneetreiben. Der Besteigungsversuch wird abgebrochen, gleich unten beim Aufschwung zum Mesmer. Da ist das Gelände unruhig, mit viel losem Geröll unter Schnee, was dazu führt, dass der Fuss plötzlich ganz in einem Loch verschwindet, ohne dass man es zuvor hat vermuten können. Auf dieser Höhe wird die Sicht jetzt Null. Zwar kennt rojosuiza das Gelände, aber angenehm ist das alles nicht, sodass er abzottelt.

 

Alles wieder zurück auf der alten Strecke? – Nein, ab Seealpsee kann man variieren. Statt sich über das Fahrsträsschen sich hinab zu sputen, schlägt unser Bergheld nach einigem Zögern die Route über das Hüttentobel ein. Die Route kennt er schwach, man geht sie, wenn man von der Mäglisalp nach Wasserauen will, über den oberen Weg. Zwar sieht man hier etwas weiter als beim Mesmer-Aufschwung, aber der Weg ist natürlich doch ganz aus der Landschaft genommen, da er unter tiefem Schnee liegt. Viel Erinnerung ans Gelände, einmal noch ein Hinweis in Form einer gelben Tafel im matten Weiss.

 

Wenn man die Hütten am Hüttentobel-Weg alle abgearbeitet hat, kommt man zum Tobel. Ein kleiner kritischer Moment: Wo ist der Zugang? rojosuiza kommt durch den Schnee gehoppelt, er ist etwas zu tief, erkennt aber zeitig über sich den Pfad. Man orientiert sich am Verlauf des Baches, der das Tobel geformt hat. Im Tobel drin gibt es jetzt genug Zeichen in Form von Pfahl und Zaun. Man hüte sich aber vor den Bohlen, die als Steigehilfe und zur Verhinderung von Erosien angebracht sind. Sie sind nicht zu sehen, aber der Fuss quittiert die Begegnung gern mit einem Rutscher.

 

Wer früh von seiner Bergfahrt zurückkommt, verliert zwar den Genuss des Gipfelsieges, aber er bekommt anderes dafür zurück. So darf rojosuiza in der Alten Post in St.Gallen sich dem Kaffeegenuss hingeben, und so wird das Licht für den Fotografen besser und besser, je länger der Tag dauert: von Schneetreiben und Nebel zu gleissendem Licht!


Tourengänger: rojosuiza
Communities: Alleingänge/Solo


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