Skitour von Pertisau auf Bärenkopf mit Abfahrt ins Weißenbachtal, Abstieg zu Fuß nach Jenbach


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 7. März 2018 um 09:50.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 4 März 2018
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1040 m
Abstieg: 1460 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Zügen von Garmisch über Innsbruck nach Jenbach, Bus nach Pertisau
Zufahrt zum Ankunftspunkt:S-Bahn von Jenbach nach Innsbruck, Zug nach Garmisch

Am Sonntag, 04.03.18 kurz vor 11.30 Uhr kam ich mit dem Bus an der Talstation der Karwendelbergbahn an. Ich begann meinen Aufstieg bei strahlendem Sonnenschein auf einer flachen Piste. Als nach rechts ein Wanderweg mit plattgetretenem Schnee abging, entschied ich mich, ihn zu verfolgen, hoffend, dass es unterwegs keine unerwartete Schwierigkeiten geben würde. Eine etwas ausgesetzte Stelle über einem Zaun, der den Wanderer über einem Steilhang absichert, durch den hohen Schnee aber seine Funktion nicht mehr erfüllen konnte, machte keine Probleme. Ich musste zwei kurze Tunnels durchschreiten (ohne Skier). Dann kam eine Passage über einem weiteren Steilhang, in der der Weg von einer Lawine verschüttet worden war. Keine 5m weit musste ich an einer abschüssigen Stelle mit hartem Schnee die Skier wegen Abrutschgefahr tragen. Eine dritte Stelle über einem Steilhang war noch zu bewältigen, dann war die Begehung des Wegs bis zu einer Piste sehr einfach.

Am Rand der Piste machte ich Brotzeit. Von hier aus konnte ich den Bärenkopf das erste mal sehen.
Nach Querung der Piste erreichte ich über einen breiten Winterwanderweg bzw. Skiweg die Bärenbadalm.

Dort begann ich den Anstieg Richtung Bärenkopf im zunächst wenig steilen Gelände. Hier war es schon ziemlich windig. Darüber war die ca. 400m hohe Steilflanke zu bewältigen, wobei die Aufstiegsspur bis weit oben von Fußgängern zertrampelt worden war. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal eine Skitour gemacht zu haben, die über einen so hohen Steilhang führt! Ich gewann wegen des mühsamen Aufstiegs, verursacht durch die Steilheit u. des auf den Fellen klebenden Pappschnees, nicht so schnell wie gewünscht an Höhe. Ein jüngerer Skitourengeher, dem der Aufstieg überhaupt keine Schwierigkeiten machte, überholte mich unterwegs.

Weit oben wurde mir die Aufstiegsspur schließlich zu steil, sodass ich den Hang nach links weniger steil bis an die Geländekante querte. Von dort aus konnte ich das Gipfelkreuz sehen. Ich stieg noch ein Stück im bis über 35° steilen Hang neben dem Abbruch auf, bis mir der Aufstieg mit Skier zu schwierig wurde (ZS). Ich machte Skidepot u. stieg zu Fuß weiter auf. Ein einziger Tourengeher kam mir noch entgegen. Ich erreichte den flachen Bergkamm u. marschierte nach links (östlich) zum höchsten Punkt. Ich war allein auf dem Gipfel.  Dort herrschte ein starker, in Böen stürmischer Wind. Er war nur auszuhalten, weil es nicht kalt war. Ich trug mich ins Buch ein, machte Fotos u. trat dann den Rückweg an.

Ich stieg zunächst auf dem noch flachen WSW-Rücken so weit hinab, bis ich seinen weiteren Verlauf überblicken konnte. Ich wollte nämlich möglichst dort abfahren. Eine Abfahrtsspur war am Rücken zu sehen. Vom kurz darauf erreichten Skidepot aus querte ich noch eine mehr als 40° steile, sehr kurze Passage im Hang bis zu einer Geländekante, dahinter dann deutlich weniger steil, bis ich auf diesen Rücken abfahren konnte. Ich folgte der Skispur u. gelangte in einen Sattel. Dahinter ging die Spur keine 20hm auf eine Hochfläche. Dort konnte ich dann wieder abfahren. Über einem Steilhang, den man von oben nicht überschauen kann, verlief die Spur dann nach rechts zwischen ein paar Bäumen hindurch. Ich konnte den dahinter baumfreien Hang bis zur Weissenbachalm entlang abfahren. Ich folgte den Skispuren im Weissenbachtal Richtung Maurach. Weiter unten ging es auf einem Fahrweg mit einigen Kehren hinunter. Auf ein paar wenigen Passagen war er mit Lawinenhalden bedeckt. Im Tal nicht weit von Maurach entfernt angekommen, war es schon recht spät geworden, sodass ich den Bus, der kurz nach 18.00 Uhr von Maurach nach Jenbach abfährt, wohl nicht mehr hätte erreichen können. So bog ich nach rechts auf einen gewalzten Fahrweg ab, auf dem mir zwei gerade angekommene Urlauber entgegenkamen, die sich deshalb noch nicht auskannten u. fuhr auf ihm noch ein Stück ab. Ich stieß auf einen flachen Fahrweg, an dem ein Wegweiser nach rechts zur Weissenbachklamm, zur Rodelhütte u. Richtung Jenbach wies. Auf dem flachen Weg übersah ich die Abzweigung nach links u. geriet in eine Sackgasse (Blick in die Weißenbachklamm). Ich kehrte um u. fand den Weg Richtung Jenbach. Hier im Wald war noch eine kurze Abfahrt möglich, wenn auch etwas schwierig u. deshalb dem Gang zu Fuß gegenüber auch nicht zeitsparend. Bald musste ich zu Fuß weitergehen. Leider fand ich nur einen Weg zur Straße, die von Maurach hinunter nach Jenbach führt. Zur Rodelhütte hätte ich auch noch etwas aufsteigen müssen, aber einen Wegweiser dorthin hatte ich nicht entdeckt. Auf der KFZ-Straße marschierte ich mit etwas unangenehmen Gefühlen u. zur Verwunderung mancher Autofahrer ca. 2km weit bis ins Zentrum von Jenbach, von wo ich nur noch wenige hundert Meter zum Bahnhof gehen musste. Unterwegs fiel mir ein, dass ich mal bei einer Radfahrt vom Achensee nach Jenbach die Abzweigung zu dieser Straße übersehen hatte u. deshalb über Wiesing einen Umweg nach Jenbach gefahren war, was dazu führte, dass ich die nächste S-Bahn nach Innsbruck verpasste.

Dieses mal musste ich auf die S-Bahn nicht lange warten, aber am Innsbrucker Bahnhof eine mehr als einstündige Wartezeit hinnehmen, bevor ich nachhause fahren konnte.



Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»