(Einbohren der) Winterkletterei Wildfeld Westnordwestgrat


Publiziert von Matthias Pilz , 7. Februar 2018 um 13:08.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen » Eisenerzer Alpen
Tour Datum:31 Januar 2018
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-ST 

Schöne, nicht allzu schwere Winterkletterei über den Westnordwestgrat auf das Wildfeld. Die Route umgeht den in der Westflanke verlaufenden Teil des Sommerwegs direkt am Grat und stellt damit eine objektiv sichere Winterkletterei in toller Umgebung dar. Zur Orientierung und Erleichterung der Absicherung gibt es einige Bohrhaken, dennoch ist Eigeninitiative bei der Absicherung gefragt. Bei allen Abfahrtsvarianten ist die Lawinengefahr zu beachten!

ZUSTIEG: Vom Parkplatz in der Eisenerzer Ramsau folgt man dem Lasitzengraben über die übliche Skitourenroute bis in den Teicheneggsattel knapp oberhalb der Teicheneggalm. Hier folgt man nun dem anfangs flachen Gratrücken nach links, bis man auf 1880m jene Stelle erreicht, wo der Sommerweg in die Flanke nach rechts abzweigt. Diese Stelle ist charakterisiert durch den Beginn des Felsgrates mit einem schönen Felsturm. Einstieg unter steiler Schneeflanke 7m rechts dieses Turms auf einem meist aperen Wiesenbuckel direkt am Grat. (2h)

ROUTE:
1. SL: Man folgt dem steilen Schneefeld gerade aufwärts, ganz zu Beginn muss oft ein Wechtenbuckel überklettert werden, und erreicht so einen kleinen
E
Felsturm, an welchem man ebenfalls im Schnee rechts vorbeiklettert. Einige Meter darüber findet man links eine markante Felsplatte in einer Art Nische mit einem BH (Schlinge von unten sichtbar).
2. SL: Aus der Nische klettert man nun einige Meter gerade aufwärts, an einem manchmal völlig eingeschneiten Bäumchen vorbei, und gerade hinauf in leichtes Felsgelände (I), BH an markantem Felsblock. In losem Gestein weiter gerade aufwärts auf den Grat. Nach 5m am Grat Stand an T-Anker.
3. SL: Am Grat weiter bis sich dieser aufsteilt. Hier rechts des Grates über einen Schnee-Aufschwung und neben dem Gratrippchen zu Stand an großem Köpfl mit fixer Schlinge (evtl. unter Schnee versteckt).
4. SL: Am Grat weiter nach rechts bis sich dieser verliert. Hier über kurze kombinierte Stelle nach rechts in die Flanke und weiter in die schneegefüllte Mulde querend ansteigen. Hier über kurze kombinierte Passage (BH) und in sehr steilem Schnee weiter aufwärts. Durch eine Engstelle zwischen zwei Felsen (BH) aufwärts zum Grat. Auf diesem 5m nach rechts zu Stand an Ring-BH bei Kante.
5. SL: Nach links auf ein Schneeband und durch eine steile, bei wenig Schnee heikle, 3m-Verschneidung (II, BH mit A0-Schlinge). Man umgeht somit den ersten Gratturm. Nun nicht zurück auf den Grat, sondern waagrecht querend nach links in die sehr steile Flanke zu fixer Sanduhrschlinge. Weiter auf dem Schneeband luftig querend in flacheres Blockgelände, man umgeht so auch den zweiten Gratturm. Hier Stand an Block in Flanke oder direkt am Grat.
6. SL: (Gehgelände) Durch eine von einem gespaltenen Block gebildete Schlucht und jenseits in einen markanten Sattel aufsteigen. Von hier ist eine Skiabfahrt durch die bis zu 45° steile Westflanke zurück zum Einstieg möglich. Aus dem Sattel noch etwa 30m über leichte Blöcke aufwärts zu Stand an BH am Beginn der Aufsteilung (Quarzblock).
7. SL: Über eine steile Schneerippe gerade aufwärts zu einer Unterbrechungsstelle (BH). Diese links überklettern und wiederum im steilen Schnee aufwärts zum letzten Aufschwung. Hier 2m nach links zu BH. Nun über die im oberen Teil grifflose steile 3m-Wand schwierig zum nahe liegenden BH und nun leichter aus der Wand (III oder II A0). Für eine freie Begehung sind 2 Eisgeräte zum Ankern in den Graspölstern sehr hilfreich. Ringbohrhaken 1m links der Ausstiegsstelle direkt an der Abbruchkante etwas versteckt auf der Nordseite eines kleinen spitzen Felsblocks. (Gesamt 1-3h)
 
ABFAHRT: Es gibt mehrere Varianten, welche die optimale ist, hängt vor allem von den vorherrschenden Verhältnissen ab. In der Regel wird in den Sattel zum Speikkogel und weiter über die Nordmulde zum Nebelkreuz abgefahren. Hier links (!!) in den Wald und durch die deutliche Mulde hinab bis auf Forstweg. Über die großen Schläge zurück in den Lasitzengraben.

ABSICHERUNG: Die Route ist mit Edelstahl-Expansionsankern abgesichert. Zur leichteren Auffindung sind alle BH mit einem Seilstück markiert. Zusätzlich sind einige Sicherungen an T-Ankern oder Blöcken selbst anzubringen.

AUSRÜSTUNG: Skitourenausrüstung und zusätzlich 2 Pickel oder Eisgeräte (zumindest für den Vorsteiger), Steigeisen, Helm, 50m Seil, 3 Expressschlingen, einige Schraubkarabiner, lange Bandschlinge für T-Anker.

SCHWIERIGKEIT: ZS (Schnee einige Stellen bis 60°, Klettern Stelle III oder II A0, sonst I-II)

TOPO: Siehe .pdf bei den Bildern!

ERSTBEGEHER/ERRICHTER: Die Route wird in Varianten seit jeher begangen, die hier beschriebene Linie wurde am 31.01.2018 von Matthias Pilz eingerichtet.

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering


Tourengänger: Matthias Pilz


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