Unterwegs am Theklasteig - Vom Reichenstein in die Eisenerzer Ramsau


Publiziert von mountainrescue , 3. Juli 2010 um 09:25. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen » Eisenerzer Alpen
Tour Datum: 2 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-ST 
Zeitbedarf: 2 Tage 10:00
Aufstieg: 1608 m
Abstieg: 1763 m
Strecke:Präbichl-Reichenstein-Reichhals-Große Scharte-Hohe Lins-Stadelstein-Wildfeld-Teichenegg-Eisenerzer Ramsau
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Leoben-Trofaiach-Vordernberg auf den Präbichl. Am Ende der Präbichlpasshöhe nach links abzweigen zum Hotel Präbichlerhof

Endlich Sommer!

Ein stabiles Hoch für das ganze Wochenende mit relativer geringer Gewittertätigkeit. Herz was willst du mehr?!? Daher war der Entschluß schnell gefasst für eine gemütliche 1,5 Tagestour.

Harlem, Luca und ich beschlossen am späten Nachmittag des 1.Juli gemütlich auf die Reichensteinhütte aufzusteigen, einen herrlichen Sonnenuntergang am Gipfel zu genießen und am nächsten Tag über den Theklasteig in die Eisenerzer Ramsau abzusteigen. Gesagt - getan!

Beim Aufstieg auf den Reichenstein war es, trotz der fortgeschrittenen Stunde noch sehr warm. Wegen der schweren Rucksäcke brauchten wir diesmal ziemlich genau die angegeben 2,5 Stunden für den Aufstieg zum gastlichen Reichensteinschutzhaus. Die Sonne stand schon tief als wir die Hütte erreichten. Das ausgesprochen nette Hüttenwirtsehepaar hatte eben für sich den Griller "angeschmissen" und so kamen wir am Abend noch zu einem wirklich ausgezeichneten Abendessen mit einem traumhaften Salatteller - und das in 2100m Seehöhe!

In Anschluß an das Essen bummelten wir noch gemütlich auf den Gipfel, den wir zum ersten Mal in unserem Leben, komplett für uns allein hatten. Auf dem Reichenstein wirklich eine Rarität!!!

Nach einem gemütlichen Tratscherl über Bergsteiger und Hüttenwirtsleben, verzogen wir uns in unser Zimmer und waren bald selig entschlummert!

Am nächsten Morgen bimmelte um 5.00 Uhr der Wecker. Nach einem gemütlichen Frühstück erfolgte der Aufbruch. Zuerst wanderten wir gemütlich über sanfte, taunasse Hochflächen bis der erste Abstieg Richtung Reichhals erfolgte. Nach kurzem Gegenanstieg kam der "knackige", mit etlichen Stahlseilen gut versicherte, Abstieg in die "Große Scharte" 1861m. Bei Nässe und Schnee eine nicht zu unterschätzende Angelegenheit, wie auch einige Tafeln, die an abgestürzte Bergsteiger Gedenken, eindrücklich bestätigen.

Weiter führt der Weg nun auf die Hohe Lins 2028m. Es ist in der Höhe schon der warm, kein Wind weht und dementsprechend fließt der Schweiß in Strömen. Gottseidank haben wir genügend Getränke eingepackt und auch für Luca, der einen Teil selber tragen muß, ist genug vorhanden. Die nächste Wasserstelle ist erst am Wildfeld und bis dahin ist noch ein weiter Weg.

In ständigem Auf und Ab führt der Weg nun über Linseck, Zwölferkogel zum Niedertörl. Von dort folgt ein steiler, beschwerlicher Aufstieg durch Latschen- und Geröllfelder zum Hochtörl. Harlem "kämpft" mit ihren neuen Schuhen und diversen Druckstellen im Schuhrandbereich und löst das Problem, indem sie einfach mit ihrem Messer diese Problemzone wegschneidet. Mir tut das Herz weh, aber dafür sind die Schmerzen weg. Naja Hardcoremethode ;-) der Schuhanpassung!

Nach dem Hochtörl führt der Weg schön eben in den Sattel zwischen Schwarzenstein und Stadelstein und umrundet den Stadelstein in sanft ansteigendem Weg, den man diesem steilen Berg nie zugetraut hätte. Nachdem wir nun doch schon einige Zeit unterwegs sind, beschließen wir auf dem Sattel zwischen Stadelstein und Wildfeld uns zu stärken, um den erschöpften Lebensgeistern wieder "Brennstoff" zuzuführen.

Beim Weiterweg zum Wildfeld frischen wir unsere Wasserbestände bei einer Quelle wieder auf.

Der anschließende Abstieg zum Teicheneggsattel ist alles andere als knieschonend. Steil geht es bergab - eine richtige "Knieschnaggler"-Tour.

Am Sattel angekommen entdecken wir eine kleine "Lacke", in die sich Luca voller Begeisterung "hineinwirft" - es ist ja soooooooooooooooooo heiß!

Wir genießen eine herrliche Pause mit Kaffee und Nußkipferl, bevor wir uns an den Abstieg in die Eisenerzer Ramsau aufmachen.

Auf dem Nachhauseweg gönnen wir uns am Präbichlerhof noch ein großes Eis, denn das haben wir uns nach diesem langen und anstrengenden Tag redlich verdient!

Einige GPS-Daten der Tour: GPS Twonav Aventura 2.1.9d / Compe GPS 7.0.2 / Trackanalyse 5.0.1

Aufstieg auf den Reichenstein am 1.7.2010

Dauer 2:12

Strecke 4,134 km

Maximale Höhe 2144

Kumuliertes Steigen 933m

Gesamter Abstieg 18m

Mittlere Geschwindigkeit 1,7 km/h

Reichenstein-Eisenerzer Ramsau 2.7.2010

Dauer 9:15

In Bewegung 7:32

Pausen 1:43

Strecke 13,9 km

Maximale Höhe 2153m

Kumuliertes Steigen 645m

Gesamter Abstieg 1699m

Mittlere Geschwindigkeit 1,5km/h

 


Tourengänger: mountainrescue, harlem


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Geodaten
 2743.gpx Theklasteig vom Reichenstein in die Eisenerzer Ramsau

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Kommentare (2)


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Herbert hat gesagt:
Gesendet am 6. Juli 2010 um 10:03
Wunderschön, diese Kammwanderung, in jedem Abschnitt!
Schade, daß wir heuer etwas eingeschränkt sind mit unserer Zeit, aber wenigstens können wir die Fotos genießen.
Da habts ja auch wettermäßig 2 traumhafte Tage erwischt.
LG, Petz & Herbert

mountainrescue hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Juli 2010 um 11:54
Ja das Wetter haben wir "daraten"...nur leider viel zu viel Gepäck und fast zu warm - aber ansonsten, hast du recht. Allein das Abendessen am Reichenstein - ganz große Klasse!
Herzlichst
Erich


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