Plattner Spitze 2439m - Irgendwo im Nirgendwo

Sie ist nur eine alpinistisch unbedeutende Erhebung im Nirgendwo am Pfundrer Höhenweg, kaum als Gipfel, geschweige denn als Spitze zu bezeichnen. Irgendwo zwischen den bekannteren Sambock und Bärentaler Spitze gelegen, wird sie im Winter kaum wahrgenommen und wenig begangen. Trotzdem oder gerade deswegen bietet sich die Plattner Spitze als Skitour an. Der Forstweg zu Beginn garantiert noch Schneeauflage, wenn die Wiesen schon ausgeapert sind und die sanften Böden weiter oben lassen sich ideal mit Ski befahren, vorausgesetzt man geht zur rechten Zeit!
Denn der Pulver wandelt sich auf den südseitigen, offenen Hängen schnell um, entweder in vom Wind gepresste Platten oder noch besser, Sonne und Frost zaubern einen netten Harschdeckel darauf. So wird aus dem unbeschwerten Vergnügen leicht Kampf und harte Arbeit.
Schon beim Aufstieg spüren wir die unregelmäßige Unterlage. Ein versierter Vorgänger kommt uns entgegen, wir studieren genau seine erstaunlich eleganten Schwünge und bezweifeln ob unsere Skitechnik dafür reicht!? Trotzdem ziehen wir unbeirrt weiter, die Sonne wärmt und die Aussicht wird immer besser. Am Gipfel staunen wir, der läppische Gupf entpuppt sich als Panoramapunkt der Extraklasse. Im Norden reihen sich sämtliche Zillertaler auf und südwärts reicht der Blick bis zur Marmolada und den Drei Zinnen.
Nur die Abfahrt bereitet uns Kopfzerbrechen und wir suchen verkrampft nach der besten Linie. Es gibt das komplette Menü, neben ein paar wenigen Pulverschwüngen treffen wir unvermittelt auf steinharte Platten und brechen im nächsten Moment wieder ein. Es braucht gute Schwungkontrolle und sensible Beinarbeit, aber wir nehmen uns Zeit und kommen sturzfrei zurück zur Plattner Alm.
Die frühlingshaften Bedingungen laden zu einem kurzen Sonnenbad ein, bevor wir über den engen und steilen Weg wenig elegant zurück zum Auto rutschen. Irgendwo erwischen wir noch einen Stein, aber nirgendwo anders hätten wir heute sein wollen ;-)