Hasenmatt: im Nebel - und Schnee


Publiziert von Felix , 21. Dezember 2017 um 16:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:19 Dezember 2017
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO   CH-BE 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 810 m
Abstieg: 770 m
Strecke:Oberdorf, Parkplatz Weberhüsli - P. 702 - Gitziwägli - P. 1099 - Uranus - (P. 1315) - P. 1292 - Neptun - Hasenmatt - Althüsli - P. 1202 - Gross Chessel - Rüschgraben, P. 927 - Brücke Rüschgraben, P. 926 - P. 853 - P. 822 - Gänsbrunnen - Gänsbrunnen Station; Station Oberdorf SO - Parkplatz Weberhüsli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Linde - Thörigen - Oberönz - Derendingen und Solothurn nach Oberdorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Gänsbrunnen - cff logo Oberdorf SO
Kartennummer:1107 - Balsthal, 1106 - Moutier

Zu Beginn gleich das Wesentliche: stets unter einer (teils sehr dichten) und tiefliegenden Wolkendecke sind wir unterwegs - können dabei jedoch von einer formidablen, winterlichen Waldstimmung profitieren, und sind, bis auf nur wenige Meter zu Beginn und am Schluss, im schönsten, tiefen Pulverschnee unterwegs.
 

In Oberdorf, auf dem Parkplatz Weberhüsli, beginnt unsere mystische Tour; am Steinbruch vorbei ziehen wir, mit Schneeschuhen und Skiern angetan, im wunderschönen Winterwald auf der WW-Route hoch. Beim neueren Schild Gitziwägli folge ich diesem (während die Skitüüreler) die herkömmliche Variante benutzen, steil führt es hoch - immerhin scheint es mir gut gespurt …
 

Nun, wie ich am oberen Ende - ein weiteres Hinweisschild weist auf den Abstieg hin - ankomme, stelle ich fest, dass der Schneeschuhgänger hier umgekehrt ist. Und ich sehe auch bald, wieso: die weiterführende Traverse ist von zahlreichen Jungbäumen, welche unter der Last des Schnees zu Boden gedrückt wurden, schwierig zu begehen geworden. Viele Male muss ich mich unter den Ästen durchkämpfen oder Umgehungen machen. Ein Lichtblick - nur im übertragenen Sinne - stellt die Lichtung bei P. 1099 dar: der Weg gibt hier in der Chlus den Blick nach oben frei zum Wald. Doch danach geht’s unvermittelt im gleichen Stil weiter: es ähnelt einem Kampf, sich durchs darniederliegende Jungholz durchzuarbeiten. So wild-urtümlich, die Landschaft hier wirkt und gefällt, so froh bin ich dennoch, wie ich etwa zeitgleich mit den beiden Skitourengehern wieder auf der üblichen Aufstiegsroute zusammentreffe.
Auch hier gilt es, wenn auch massvoll, der winterlichen Einwirkung Tribut zu zollen; doch über offenes, tief verschneites, Gelände erreichen wir bald den - ebenfalls sehr winterlich anmutenden - Uranus.
 

Nach einer kurzen Trink- und Znünipause ziehen wir weiter; eine Gruppe hat inzwischen zu uns aufgeschlossen. Auf der WW-Route steigen wir an zum Grat zwischen  Gitziflue und Strassenübergang (zum Althüsli) auf P. 1292. Vor und am Grat bewundern wir schönste Winterwaldstimmungen; ab dem Sattelpunkt ziehen wir mit einem einzelnen Tourengeher wieder hoch - einzig eine kurz zuvor gelegte Schneeschuhspur liegt im tiefen Schnee; ich überhole diesen alsbald, indem ich ihm die Abnahme der Spurarbeit anbiete ...
Ohne Sicht und Schwierigkeiten steigen wir auf der WW-Variante - zuletzt also von Norden her - zum kaum erkennbaren Neptun auf, im hier sehr dichten Wolken-Nebel-Konglomerat, ist er, auch üppig mit Schnee eingepackt, nur schlecht zu erkennen.
Auch auf dem höchsten Punkt der Hasenmatt - mit Gipfelgamelle ohne Deckel und Buch, welch Erbarmungswürdiger mag hier gewirkt haben?! - wie auch beim Gipfelkreuz sind die Wetter- und Sichtverhältnisse diffus; das Gipfelplateau zudem abgeblasen. Dennoch lassen wir uns hier für eine Gipfelrast nieder - es windet einmal nicht …
 

Durch die Engpassage - für die Skifahrer etwas anspruchsvoller als für mich zu meistern - geht’s hinunter durch märchenhaft anmutenden Wald (mit dicht mit Schnee behangenen Bäumen) zur Traverse über, ebenfalls sehr abgeblasene, Weideflächen zum Althüsli.
Hier wärmen wir uns bei Kaffee und kühlem Appenzeller Bier auf, bevor wir den Weiterweg angehen.
 

Dafür wählen wir (aus Zeitgründen, eine Einladung am frühen Abend bei asus74 steht an) die Variante, welche ab P. 1202 in den Gross Chessel und Rüschgraben hinunterführt.
Bereits die Fahrt und der Gang ab dem Althüsli zum Wald hinunter, jedoch auch (gespurter) Waldweg-Abfahrt und Abstieg erfolgen im lockeren Schnee - diesbezüglich können wir heute sehr zufrieden sein …
Via Lichtung Rüschgraben, P. 927, queren wir hinein ins Tal des Chlichesselbachs; über die Brücke Rüschgraben wechseln wir die Seite des Grabens und schreiten talauswärts bis zum Tunnel und dem nordseitig beginnenden, beliebten, Grataufstieg auf den Dilitschchopf.
 

Noch einmal etwas länger zieht sich die Route auf dem Strässchen westlich unterhalb des Dilitsch’ dahin und hinunter zu P. 853; am Waldrand entlang gewinnen wir rasch den WW-Abzweig zu P. 822, und weiter hinunter zum Dorf Gänsbrunnen.
Zufrieden bin ich, dass ich - mit etwas erhöhtem Tempo - den anvisierten Zuganschluss in Gänsbrunnen Station, selbstverständlich später als die Skifahrer, erreiche.
 

▲ 2 h 25 min (inkl. 1/5 h Pause) bis Hasenmatt

▼ 1/5 h bis Althüsli

▼ 1 h bis Gänsbrunnen Station
 

unterwegs mit Jumbo
 


Tourengänger: Ursula, Felix


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