Brandchnubel 1413m und Gsteigegg 1524m

Gsteigegg und Brandchnubel - am Eingang des Waldemmentals gelegen - sind keine spektakulären Skitourenziele, aber ideal für die aktuellen Verhältnissen mit Schnee bis unter 1000 Meter und kritischer Lawinensituation. Wobei, der homogene und ideal geneigte Nordhang der Gsteigegg übertrumpft bei Pulverschnee wie heute manch richtigen Gipfel. Ich kann mich nicht erinnern, unterhalb von 1500müM jemals eine so spannende Abfahrt hingelegt zu haben. 

Recht spät, um halb elf, starte ich von der Kapelle St. Loi Richtung Ober Brand. Wie so mancher Tourengänger an diesem Sonntag rechne ich mit den prognostizierten Aufhellungen ab Mittag. Vergebens, König Grau herrscht fast ohne Unterbruch. Nach dem kurzen Steilhang gleich zu Beginn folge ich bis Kneubrechen (1112m) grösstenteils der Alpstrasse. Das ist bequemer als Spurarbeit querfeldein. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so muss ich im Anschluss trotzdem ran; immerhin hilft eine zugeschneite Spur vom Vortag.

Die kurze, aber raue Waldpassage geht im Aufstieg problemlos, in der Abfahrt werde ich sie abrutschen. Dann stehe ich auch bereits auf der Alp Ober Brand. Von hier verbleiben 100Hm auf den Brandchnubel (1413m), der in Kombination mit dem Farnere auch eine schöne Wanderung für die Nebensaison abgibt. Die Abfahrt zurück präsentiert sich pulvrig bis zum letzten Meter - was herrschen doch für tolle Verhältnisse im Moment!

Kurze Snackpause und dann geht es in Schintmoos (848m) von vorne los. Der Aufstieg über die Schneise von Oberrohrigmoos ist anstrengend: streckenweise steil muss ich frisch anspuren und drei Stacheldrahtzäune überwinden. Heute könnte alternativ der weiss geräumten Alpstrasse gefolgt werden. Das haben zwei Jungs gemacht, die mir ab Dülboden (1143m) die weitere Route angespurt haben. Danke! Nun kann ich entspannt die dick eingeschneite Winterlandschaft geniessen. Übrigens, wer wieder nach Flühli zurückkehren will, steigt von Lüchtersmoos von Vorteil durch die Waldschneise zur Kuppe P. 1541 auf - das ist ein toller, wenn auch kurzer Abfahrtshang.

Aber erste Wahl für die Abfahrt ist zweifellos der Hang nördlich der Gsteigegg. Er ist homogen und ideal geneigt (30-35°). So tolles Gelände findet man recht selten auf dieser bescheidenen Höhe. Das hat heute bereits eine Gruppe junger Freerider gemerkt, welche dieselbe Route auch hochgestiegen ist. Für mich entfällt dadurch die Orientierung, was sich in erster Linie auf die zahlreichen Drahtzäune bezieht. Ansonsten ist die Richtung vorgegeben. Im Anschluss ohne einen Meter Skitragen über die weiss geräumte Strasse und einen letzten Weidehang zur Bushaltestelle an der Hauptstrasse nach Sörenberg.


Zeiten
1:05  Brandchnubel
0:15  Schintmoos
1:40  Gsteigegg
0:30  Chlusboden