Obersimmental Dezember 2017, 2|2: 3 Hikr auf Chumigalm
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Wie wir die Türe unseres grossen Zimmers im Guest House Wyssen öffnen, stürmt sogleich die Katze Valentino herein - sie verweilt bei uns, bis wir uns zum Frühstück in der grossen Wohnküche der Familie aufmachen. Frau Wyssen hat uns - auf unseren Wunsch hin - ein frühzeitiges, ausgiebiges, Morgenessen zubereitet, zu welchem sie eigens frisches Brot eingekauft hat - eine superbe „Ouvertüre!
Weniger gut verläuft die Anreise von Sputnik: Bahnprobleme verzögern seine Ankunft in Zweisimmen, so dass wir erst spät zur zweiten Tour im Simmental starten können. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit haben wir unser Gipfelziel gewechselt: an Stelle des Rüwlishores steuern wir nun die Chumigalm an …
Wir fahren hoch bis nach Zweisimmen, Gärstere, wo wir uns entschliessen, uns auf die hier noch „magere“ Schneeunterlage zu begeben. Im Schatten laufen wir auf gut spürbarer Rinderweide hoch; am wenige Meter höher gelegenen Hof ziehen wir über diese hoch Richtung (Dürri) - bald einmal wird die Unterlage komfortabler …
Nach wie vor im Schatten (derweil Zweisimmen lange schon von der Sonne bestrahlt ist - und die Gummfluh eindrücklich im Hintergrund aufragt) steigen wir an; an (Dürri) vorbei geniessen wir den nun feinen Schneeuntergrund.
Auf P. 1665, und an der Sonne, angekommen, schalten wir hier nicht nur eine Verpflegungs- und Tenuerleichterungs-, sondern auch eine Aussichtspause ein. Danach gilt es, auf dem von bereits zahlreichen Spuren gezeichneten Hang - zunehmend steiler - aufzusteigen Richtung (P. 1809).
Auf der nachfolgenden flachen Traverse - hier nun im tiefen Pulverschnee - wird unser Gipfelziel erstmals von Nahem gut einsehbar: es wartet ein steiler Schlusshang auf uns …
Doch erst streben wir genussvoll den Hütten auf P. 1822 zu; hier machen wir eine kurze Pause, um uns auf die 300 Höhenmeter des zunehmend steileren Schlussaufstiegs „einzustimmen“. An Hinder Chumi vorbei - wo eine Dreiergruppe Senioren (mit etwas jüngerer Frau) rastet - steigen wir in die Finalissima ein.
Auf einer guten Spur streben wir aufwärts - am beachtlichen Felsspalt vorbei - und erreichen ohne grosse Schwierigkeiten (diese folgen meinerseits später) das eiserne Gipfelkreuz auf Chumigalm.
Des Windes wegen verweilen wir - nach intensivem Gipfelrundblick - einige wenige Meter unterhalb des höchsten Punktes; danach beginnt für die beiden Skifahrer ein länger anhaltendes Abfahrtsvergnügen.
Derweil gestaltet sich mein Abstieg - erst mal den Gipfelhang hinunter - bereits etwas beschwerlich: meine Festplattenschneeschuhe scheinen auf dem Untergrund (zu) leicht ins Rutschen zu kommen.
Anstatt nach Hinder Chumi abzufahren und -steigen, queren wir hinüber zu P. 1981. Hier inspizieren wir das nun wieder steilere Gelände im Hinblick auf eine genussvolle Abfahrt - wir beschliessen, unseren weiteren Abstieg, die weitere Abfahrt, Richtung (P. 1896) fortzusetzen. Noch vor diesem biegen wir ab in die 30 - 35° Hangneigung aufweisende Westflanke ab. Während hier die Skifahrer pure Freude erleben im leichten Pulverschnee, mühe ich mich zusehends ab. Auch wenn ich die gegen 40° steilen Passagen umgehe, rutsche ich zunehmend aus: unter der leichten Schneeauflage „gewinnen“ meine (für diese Verhältnisse ungeeigneten) Schneeschuhe innert Kürze an die 10 cm hohe Stollen. So behangen finden sie selbstverständlich keinen Halt im Steilhang - ich rutsche und rutsche, bis ich endlich soweit bin, dass ich mich der Schneeschuhe entledige und im knietiefen Schnee die letzten Meter zum Verbindungssträsschen zurücklege. Rückblickend - wie ich endlich zu den wartenden
Ursula und
Sputnik aufschliesse - deklariere ich diese Passage als „Hang des Schreckens“ …
Beschaulicher Art folgt nun der annähernd flache Gang hinüber zu Mädli, P. 1712; wenige Meter davor schwingen die beiden Skifahrer ab auf einen fein zu befahrenden Hang und zur Querung Richtung (Dürri)), während ich mich wieder Richtung (P. 1665) orientiere. Noch vor diesem steige ich ab zu unserer heute Vormittag begangenen Aufstiegsroute; auf dieser benutze ich an (Dürri) vorbei den ungefähr denselben Wegverlauf zum Hof oberhalb und zum Startpunkt auf Zweisimmen, Gärstere.
Im Bahnhofrestaurant in Zweisimmen „begiessen“ wir unsere gemeinsame Tour - und verabschieden uns, mit einem letzten Hochblick zur von hier gut ersichtlichen Chumigalm.
▲ 2 h 10 min (inkl. 25 min Pause) bis Chumigalm
▼ 1 h 25 min (inkl. ¼ h Pause) zurück
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