Hoch Sewen 2965m


Publiziert von Bergamotte , 14. August 2017 um 14:59.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:13 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Meien, Gorezmettlen od. PP Gitzichrummenflue
Unterkunftmöglichkeiten:Sewenhütte
Kartennummer:1211 Meiental

Eigentlich wollte ich heute ein paar Gipfelchen in der Kröntengruppe begehen. Doch bei der Anfahrt durchs Urnerland fiel mir auf, wie wenig Neuschnee an den Graten des Bristen lag - und ich entschied mich spontan für ein ehrgeizigeres Ziel im Meiental. Der Fast-3000er Hoch Sewen, namentlich sein Südgrat, geniesst unter Kletterern eine gewisse Bekanntheit. Von Norden lässt er sich aber auch anregend über den gutmütigen Blockgrat begehen. Das wird eher selten gemacht, vermutlich weil nebenan gleich der noch lohnendere Bächenstock thront. Die beiden Gipfel lassen sich aber prima kombinieren.

Der Aufstieg vom Parkplatz Gitzichrummenflue zur Sewenhütte SAC (2150m) verläuft steil und ohne Schnörkel, entsprechend zügig stehe ich oben. Die beliebte Familienhütte hat Hochbetrieb: Kinder wohin das Auge reicht und die Tyrolienne wird rege genutzt. Ich quere in den Kessel von Sewenstöss, vorbei an unzähligen Klettergipfeln wie Sewenchegel, Plattenburg oder Sewenstock. Der Weiterweg hoch zum Gletscher ist blau-weiss markiert (T4). Der mickrige Sewenzwächten gibt ein erbärmliches Bild ab. Die ganze Westseite ist mittlerweile eisfrei, was auf der LK endlich nachgeführt wurde. Somit muss der Gletscher bei Bedarf nicht mehr betreten werden. Ob die Alternative über Schutt, Geröll und Platten (T4) angenehmer ist, muss jeder selber wissen. Immerhin liegen noch vereinzelte Schneefelder.

Ungefähr im tiefsten Punkt zwischen Hoch Sewen und Bächenstock betrete ich den Grat. Man folgt ihm fast durchgehend, weicht nur vereinzelt in die Westflanke aus. Die Schwierigkeiten sind bescheiden und auch die Ausgesetztheit nur an wenigen Stellen erwähnenswert, insgesamt knapp T5/II. Bei Nässe oder Schnee wird der Fels aber schnell schmierig. Den steilen Schlussaufschwung überwindet man durch eine markante Rinne gleich links vom Grat. Auf dem Hoch Sewen (2965m) angelangt, geniesse ich erstmals das herrliche Panorama auf Bächenstock, Zwächten und Spannörter. Andere Gipfel, zum Beispiel der Titlis oder der Fleckistock, liegen bereits in den Quellwolken; beim Aufbruch konnte noch kein Wölklein den Himmel trüben. Das Gipfelbuch stammt übrigens von 1985 und bietet Platz für weitere Jahrzehnte.

Der Abstieg zurück zum Sewenstöss folgt der Aufstiegsroute. Alternativ könnte man auf den Gletscher ausweichen, um den groben Schutt zu umgehen. Gerade heute mit der weichen Schneeauflage wäre das vermutlich ganz angenehm gewesen und hätte keine Steigeisen erfordert. Zwecks Tour Enrichment wähle ich für den weiteren Rückweg ins Meiental die Variante via Rieter (1891m), also in etwa die Skiroute. Das ist nur unwesentlich weiter und die sanfte Etappe durch den Färnigenwald erlaubt ein entspanntes Auslaufen. Weniger lauschig ist das kurze Stück von Gorezmettlen (1560m) der lärmigen Sustenpassstrasse entlang zurück zum Parkplatz

Tourengänger: Bergamotte


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