Neben und auf der Bregenzer Ach


Publiziert von SCM , 16. September 2017 um 09:49.

Region: Welt » Österreich » Außerhalb der Alpen » Vorarlberg » Bregenzerwald
Tour Datum:28 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 180 m
Abstieg: 140 m
Strecke:9.6 KM

Heute probierten wir mal etwas Neues aus: Hike + Raft. Dafür sind wir in Kennelbach bei Wolfurt gestartet und wandern auf der orographisch rechten Seite der Bregenzer Ach entlang. Zuerst führt uns der Weg über Teerstrassen durch die Industriezone von Kennelbach. Doch schon bald wird der Weg schöner: die Teerstrasse ändert sich in eine Schotterstrasse und die Umgebung wird nun von Felsen und Wäldern dominiert.

Schon bald erreichen wir ein kleines Wehr und eine automatische Überwachungsanlage der Fliessgeschwindigkeit und des Wasservolumens der Bregenzer Ach. Diese Informationen werden einmal pro Stunde im Internet publiziert und bilden eine wichtige Grundlage zur Entscheidung ob man auf der Bregenzer Ach mit dem Boot runter fahren kann oder nicht.

Wir wandern weiter auf der Schotterstrasse flussaufwärts. Diese Schotterstrasse war übrigens früher die Bahntrassee der Bregenzerwaldbahn. Sie verband ursprünglich auf einer gut 35 Kilometer langen Strecke Bregenz am Bodensee mit Bezau im Bregenzerwald. Der grösste Teil der Strecke ist heute aber stillgelegt und grösstenteils auch abgebaut. Nur ein 5 Kilometer langes Teilstück ist heute noch als Museumsbahn in Betrieb. Gebaut wurde die Bregenzerwaldbahn ab 1900. Bereits 2 Jahre später war die Strecke bereit zur Eröffnung. In der ersten Zeit war die Bregenzerwaldbahn ein wirtschaftlicher Erfolg und brachte der Region einen grossen Aufschwung. Allerdings wurde bereits 1936, 34 Jahre nach Eröffnung, ein erster Antrag auf Einstellung der Bahn eingebracht. Ein grosses Problem war die Linienführung durch das teilweise schluchtartige Tal der Bregenzer Ach. Hangrutsche, Felsstürze und Hochwasser zerstörten immer wieder die Gleise und führten zu Unterbrechungen. Ausserdem lagen viele Stationen viel zu weit abseits der dazugehörigen Orte. Deshalb wurde im Jahr 1983 der Bahnbetrieb eingestellt und 1985 wurde damit begonnen die ersten Gleise abzutragen.

Bald schon wird die alte Bahntrassee weniger gut sichtbar und wir wandern mittlerweile auf einem schmalen Fusspfad durch den Wald. Immer wieder tauchen am Rand Ruinen auf, etwa die der beiden Hängebrücken über die Bregenzer Ach oder aber die von alten Verladestellen. Auf dem Weg nach Bozenau müssen wir auch zwei alte Tunnel durchquert werden, das Rotachtunnel und das Rickenbachtunnel. Eigentlich ist es verboten da durch zu gehen, weil die Tunnel einsturzgefährdet sind. Auf jeden Fall sollte man sich nicht zu lange in den Tunnel aufhalten. Auf diesem abwechslungsreichen Weg erreichen wir nach gut 2 Stunden und 20 Minuten den Campingplatz in Bozenau.

Dort stehen auch schon unsere Raftingboote bereit. Jeder bekommt ein eigenes, kleines Schlauchboot. Nach einer kurzen theoretischen Einführung tragen wir die Boote zum Wasser und üben 10 Minuten lang noch kurz das Anhalten und Kurvenfahren. Dann geht es auch schon los. Grösstenteils ist die Fahrt relativ ruhig. Nur ab und zu gibt es wildere Stellen an denen man ein wenig aufpassen muss um nicht ins Wasser zu fliegen. Viel zu schnell ist der Spass aber schon vorbei und wir kommen bereits wieder am Ausgangsort in Kennelbach an.


Tourengänger: SCM


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