Venter Skirunde mit Wildspitze (3770 m), Weißkugel (3738 m), Similaun (3599 m), Fluchtkogel (3497 m)


Publiziert von Sarmiento , 23. April 2017 um 13:24.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:13 März 2017
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I   A-T 
Zeitbedarf: 5 Tage
Aufstieg: 6100 m
Abstieg: 5900 m
Strecke:40 km
Unterkunftmöglichkeiten:Martin-Busch-Hütte Similaunhütte Schöne-Aussicht-Hütte Hochjochhospiz Vernagthütte Breslauer Hütte

Ausgangssituation

Donnerstags hatte es in den gesamten Ostalpen derartig geschneit (zwischen 50 cm unten und bis zu 150 cm am Berg), dass die Lawinenwarnstufen am Wochenende bei gefühlt 4.5 stand, und jedes Weißbierglas-Anprosten bereits eine Laweine auslöste. Wir waren also nicht gerade optimistisch, montags wie geplant unsere Runde ab Vent zur Martin-Busch-Hütte starten zu können, und hatten uns schon mit allerlei Alternativen beschäftigt (der Urlaub war bereits eingetragen, und wir vor Ort). Allerdings, und das war auch so vom Wetterbericht vorhergesagt: Nach besagtem Donnerstag war Sonne, Sonne und nochmals Sonne für fast 1 Woche am Stück angekündigt. Und die sorgte dafür, dass Freitags und Samstags gleich ein sehr großer Teil aller potentiellen Lawinen abging, und sich der Rest schnell mit dem drunter liegenden Altschnee verfestigte - schwupps, war die Warnstufe nur noch bei 2 bzw. 3, und wir konnten tatsächlich aufbrechen.

Tag 1: Vent (1895 m) - Martin-Busch-Hütte (2501 m)

  • Gehzeit: 4:00 h
  • Aufstieg: 600 HM, Abfahrt: 5 HM

Montags um 11 Uhr trafen wir uns in Vent, checkten nochmal alle unsere Ausrüstung, und insgesamt zu sechst (5 Herren, 1 Dame) ging's direkt ab auf die Piste. Das ist hier wörtlich zu nehmen - die ersten paar Meter gehen über die frisch präparierte Piste des kurzen Ochsenleger-Schleppliftes. Der stand übrigens, keine Menschenseele war unterwegs. Für uns war das allemal angenehmer, die volle Pistenbreite hoch zu meandrieren, statt den Pistenrand nehmen zu müssen. Oben geht es links weg, auf den schmalen Fahrweg ins Niedertal hinein, und diesem dann ca. 1 h bis zur Schäferhütte folgend. Den Rest des Tals bis zur Martin-Busch-Hütte gibt es augrund des vielen Schnees nur noch eine normale Skispur, aber der Charakter des Weges ändert sich dadurch kaum.

Erwähnenswertes gab's dennoch: Die Anzahl an Lawinenkegeln, die von Talleit- und Kreuzspitze herunterkamen, und die wir zu queren hatten -an manchen Stellen waren es so viele, dass es weiter unten aussah, als wäre der komplette Hang auf einer Breite von 500 m - 1 km in Gänze einfach abgerutscht. Ich schätze mal, dass es an die 20 - 30 größere und kleinere Einzellawinen waren, die wir gekreuzt haben. Und in wirklich jeder noch so kleinen Lawinenrinne war auch wirklich etwas runtergekommen. Es war alles abgegangen, was hätte abgehen können! Das war beruhigend, und dennoch gleichzeitig etwas furchteinflößend.

Tag 2: Martin-Busch-Hütte (2501 m) - Similaun (3599 m) - Similaunhütte (3017 m) - Hauslabjoch (3283 m) - Schöne-Aussicht-Hütte (2860 m)

  • Gehzeit: 12:30 h
  • Aufstieg: 1750 HM, Abfahrt: 1300 HM

Und gleich die längste Etappe unserer Tour. Ob das so klug ist?
Direkt nach dem frühest möglichen Frühstück um halb 7 ging's raus in die (noch) kalte Morgenluft und weiter das Niedertal Richtung Similaunhütte hoch. Es war ein wunderschöner Morgen - windstill, bereits sonnig (wenn auch nicht bei uns im Tal) und herrlich ruhig. Erst kurz vorm Niederjoch kam etwas Wind dazu, der dann im weiteren Verlauf des Weges - nun direkt auf dem Niederjochferner dem Gipfel des Similaun entgegen - immer mehr zunahm. Das sah man dem Schnee hier auch bereits an: Der war stark windgepeitscht geformt. Die oberste Stufe des Similaun selbst, sowie die Nordwand der benachbarten Hinteren Schwärze waren komplett blank geblasen - dort, wo's normalerweise noch mit Skiern hochgeht, war jetzt einfach nur Eis. Soll heißen: Das Skidepot haben wir etwas weiter unten als üblich eingerichtet, um dann zu Fuß mit Steigeisen unter den Skischuhen in den "Genuss" von noch mehr Wind auf dem NW-Grat zu kommen. Aber, die guten Seiten seien auch erwähnt, genau auf dem Gipfel war der Wind plötzlich weg, wir waren die ersten hier oben und hatten den Gipfel ganz für uns - ruhig und sonnig. Und das offensichtlich als erste seit dem massiven Schneefall einige Tage zuvor, denn nirgends auf dem gesamten Weg waren andere Spuren erkennbar.
Die Abfahrt war dagegen um einiges härter, im wahrsten Sinne des Wortes. Windgepeitschter, verblasener Bruchharsch, der sich meterweise mit Tiefschnee und hier und da Blankeis abwechselt, ist ziemlich anstrengend zu fahren. Mich hat's 4 mal hingelegt, so oft wie seit Kindertagen in einer Abfahrt nicht mehr, ich war dementsprechend mürrisch und irgendwie auch desillusioniert drauf. Da kam die Mittagssuppe in der Similaunhütte gerade recht, für die Kraft und den Kopf gleichzeitg. Die Hütte hatte auch erst seit 2 Tagen offen, das erklärt wiederum, warum vor uns keiner auf dem Similaun war. Nun denn, es war bereits 13 Uhr und wir mussten ja noch weiter. Die kurze Abfahrt hinein in den Anstieg zum Hauslabjoch zeigte dann auch wieder, wie unterschiedlich der Tag doch war: Oben an der Hütte hatten wir uns alle dank des starken Windes dick eingemummelt, keine 5 min später - ohne Wind, dafür mit viel Sonne - ging's nur noch darum, so viele Schichten wie möglich wieder loszuwerden. Und als ob das nicht reicht - auf dem Weg hoch zum Hauslabjoch kehrte langsam aber sicher der Wind zurück, sodass das ganze Spiel wieder rückwärts ging. Bei der Abfahrt runter ins Hochjochtal hielten wir uns dann eher "geradeaus" ungefähr auf P. 2765 zu, da der direktere Weg die steilen Gletscherstücke unterhalb der Fineilspitze enthält, und die ebenfalls ziemlich blank und unbefahrbar geblasen waren. Apropos: Der Wind war jetzt wieder komplett weg, also erleichterten wir uns abermals. Die Abfahrt war auch nicht gerade ein Hochgenuss, aber im Gegensatz zum "Similaunpowder" durchaus angenehm - und für mich sogar sturzfrei. Die letzen Meter zur Hütte sind dann noch ein gefühlt elendig langer Hatscher durchs obere Hochjochtal, zumal es bereits ca. 16 Uhr war, und man sich einbildete, den Kaffeeduft schon in der Nase oder den Bierschaum schon im Gaumen zu haben. Und dann endlich, gegen 17:30 Uhr, hatte ich meinen herbeigesehnten Apfelstrudel samt Kaffee.

Tag 3: Schöne-Aussicht-Hütte (2860 m) - Weißkugel (3738 m) - Hochjochhospiz (2412 m)

  • Gehzeit: 11:00 h
  • Aufstieg: 1400 HM, Abfahrt: 1900 HM

Wer die Schöne-Aussicht-Hütte noch nicht kennt: Kommt hierher! Freundliche Wirtsleute, Duschen, Sauna, ein Warmwasserplanschbecken, südtiroler Essen im 4-Gänge-Menü, und ein urig gemütliches Lager - ich hätte auch länger bleiben können! Es war bereits mein zweiter Besuch, und wahrscheinlich auch nicht der letzte. So, genug Werbung...
Um 8 Uhr ging's los, zunächst mal der Piste Hintereis am gleichnamigen Sessellift folgend, immer hoch aufs Hintere Eis zu. Ab der Bergstation des Sessels dann linkerhand um's Hintere Eis herum und auf den Grat zwischen Hinterem Eis und Egg, wo sich das erste Mal der beeindruckende Blick auf die Weißkugel und den davor liegenden Hintereisferner bietet. Mittlerweile ist es - oh Wunder - wieder sehr windig und wir beeilen uns, ins wenig ausgeprägte Joch zu kommen und die Abfahrt Richtung Gletscher zu nehmen. Und auch hier, wie bereits gestern: Keine Spuren zu sehen, nirgends - der gesamte Gletscher ist unberührt. Wir holen zur Sicherheit das Seil raus, und arbeiten uns langsam den langen Gletscher aufs Hintereisjoch hin herauf. Es sei dann noch der Vollständigkeit halber erwähnt: Unten auf dem Gletscher - kein Wind, weiter oben - etwas Wind, ab dem Joch - Sturm. Wie häufig wir uns an diesem Tag an- und ausgezogen haben, kann ich gar nicht mehr sicher sagen. Das letzte Steilstück zwischen Hintereisjoch und Firngipfel haben wir noch die Skier abgeschnallt und gebuckelt, da die Verhältnisse zum Umtreten in den steilen Kehren nicht ideal waren. Das hat dann noch einen unerwarteten Effekt zur Folge: Durch die segelähnlichen Skier auf dem Rücken, und weiter oben den abermals böenartigen Wind, mussten wir bei jeder Böe erstmal stabilen Stand finden, bzw. bei starken Böen fielen wir alle zeitgleich wie Pappfiguren einfach um. Unterhalb des Firngipfels legten wir das Skidepot an und seilten uns sicherheitshalber nochmals für den Felsgrat an. Der Firngrat war windgepeitscht, der Felsgrat lag dann praktischerweise im Windschatten und war gut kletterbar.
Der Weg runter ist schnell erzählt: Durchs Hintereisjoch runter auf den Hintereisferner und dem dann in seiner ganzen Länge folgend, fuhren wir ab. Der schwere Schnee machte uns wieder mal ordentlich zu schaffen, besonders auf den langen und mäßig steilen Stücken des Gletschers machte sich das beim Kurvenfahren unangenehm bemerkbar. Unterhalb des Gletschers blieben wir im Talgrund und suchten uns den Weg über den mitterlweile nicht mehr ganz so üppigen Schnee. Zumindest bis zur Brücke über die Rofenache unterhalb des Hochjochhospiz kamen wir noch - die letzten Meter hoch zur Hütte war dann aber Schluss mit den Skiern, da hier bereits kein Schnee mehr lag. Um ca. 17 Uhr haben wir die dann erreicht.

Tag 4: Hochjochhospiz (2412 m) - Fluchtkogel (3497 m) - Vernagthütte (2755 m)

  • Gehzeit: 9:00 h
  • Aufstieg: 1100 HM, Abfahrt: 800 HM

Heute stand der "kürzeste" Tag auf dem Programm, sodass wir erst gegen 8:30 Uhr starteten. Der Schnee reichte praktischerweise gerade noch bis zur Hütte herunter, sodass wir tatsächlich ab hier anschnallen konnten. Wir zogen allerdings auch gleich die Harscheisen mit dazu an, da die Spur recht steil angelegt und komplett gefroren war. Unser Weg folgt zunächst dem klassichen Deloretteweg zum Brandenburger Haus. Unterhalb der felsigen Steilstufe, auf der der Kesselwandferner endet, biegen wir allerdings links davon ab und arbeiten uns in vielen Spitzkehren unterhalb der Mutspitze nach oben. Das Plateau des Kesselwandferners erreichen wir recht schnell, und ab jetzt ist es nur noch "Gletschergehatsche" bis auf den Fluchtkogel. Heute ist es ausnahmsweise sogar windstill und gänzlich wolkenlos, sodass die Kleidung gefühlt nur noch aus Sonnenschutz besteht. Oben am Fluchtkogel haben wir dank Zeit im Gepäck und gutem Wetter endlich auch mal die Muße, den Gipfel so richtig zu genießen. Die Aussicht in alle Richtungen ist genial, und außer uns sind tatsächlich auch mal andere Leute am Gipfel - wenn auch nur ein Trio, dass wir bereits von der Hütte kennen. Ich nutze das kleine Gipfelkreuz aus, um endlich auch mal auf so ein Ding draufzuklettern - gar nicht so einfach mit Skischuhen, aber möglich!
Die Abfahrt geht dann durchs obere Guslarjoch zum Tal unterhalb der Vernagthütte, und dort dann nochmals in einem kurzen Gegenanstieg 70 HM bis zur Hütte hoch. Die Abfahrt durchs Joch hat dann auch erstmals was von Genuss - wäre man da nicht zu übermütig... Ein Mitfahrer legt ungewollt einen perfekten Salto hin und landet beinahe wieder auf den Skiern, während der andere Mitfahrer wohl Argusaugen hat und direkt bemerkt: "Wo ist denn dein Pickel hin?" Es folgt eine ungewollte Komödie:
Ja, wo isser denn? Vermutlich liegt er irgendwo im tiefen Schnee an der Sturzstelle. Wir beginnen also zu dritt zu graben und umzuschichten, was das Zeug hält. Aber nix zu sehen oder zu spüren. Sind wir etwa nicht systematisch genug? Okay, jetzt also mit genauer Parzelleneinteilung und noch mehr Akribie. Ach ja, die anderen 3, die schon runtergefahren sind und sich das von weit unten angucken - denen sollten wir mal Bescheid geben! Ich zücke mein Handy, auf dem sich bereits 2 Anrufversuche befinden. "Ja, was macht ihr denn da oben? Ist wer verletzt?" Ja, alles gut, nein, niemand verletzt - nur ein Pickel über Board. "Ahso, dann grabt mal weiter". Wir sind bereits kurz vorm Aufgeben, als abermals der Mitfahrer mit den Argusaugen zuschlägt: "Ich sehe da oben, so 30 Meter über uns, was im Schnee - hast du zufällig eine orangene Schutzkappe um den Pickel?" Ja, hat er! Wie hat er das Ding da bloß sehen können?! Wir zwei anderen sehen jedenfalls nix, sind etwas ungläubig, aber hoffnungsvoll. Ich grabe mich zu Fuß hoch und lasse mich dirigieren. Und auf einmal seh ich ihn auch, da liegt er tatsächlich! Ich staune immer noch über diese beneidenswert guten Augen. Ich sammel ihn ein, wir schnalle an und weiter geht's - wenn auch etwas erschöpft vom Buddeln. Und in der noch kurzen Abfahrt hatte ich sie dann nach 4 Tagen endlich: Die perfekten Firn-Schwünge. Wenn auch nur ganze 4 oder 5 davon, dann war's schon wieder vorbei.

Tag 5: Vernagthütte (2755 m) - Brochkogeljoch (3414 m) - Wildspitze (3770 m) - Mitterkarjoch (3470 m) - Breslauer Hütte (2844 m) - Vent (1895 m)

  • Gehzeit: 8:00 h
  • Aufstieg: 1100 HM, Abfahrt: 1900 HM

Dass wir nun ganz in der Nähe der Wildspitze waren, merkten wir direkt morgens - die gesamte Hütte, die im übrigen voll war, machte sich morgens nahezu zeitgleich auf den selben Weg. Auch wir folgen erstmal den alten Seitenmöranen des Vernagtgletschers Richtung Talende, queren dann - mal leicht hoch, mal leicht abfahrend - auf die rechte Talseite und steigen schließlich auf den Gletscher auf und leicht rechts haltend in Richtung Brochkogeljoch. Da es wieder einma windet, ist es heute morgen eine Wohltat endlich die ersten Sonnenstrahl abzubekommen. Unterhalb des Jochs müssen wir die Skier wieder mal abschnallen und schultern, es ist zu steil und nach oben verengt es sich deutlich. Aber wir sind schnell oben, essen dort kurz etwas, und laufen weiter. Der Weg ist nun flach und quert unterhalb des Hinteren Brochkogels genau auf das Kar unterhalb der Wildspitze zu - ein wunderbarer Anblick. Noch im Flachen legen wir wieder die Harscheisen an, was sich im spaltenreichen Übergang vom kleinen Gletscherbruch zum Kessel unterhalb des Gipfels als definitiv richtige Entscheidung herausstellt - hier ist es ordentlich glatt, und einige Spalten zeigen einem, dass man hier besser nicht mal eben abrutscht. Schön ist allerdings, dass wir früh genug dran sind, und noch fast nix am Skidepot und dem Gipfelgrat los - hinter uns sehen wir allerdings mittlerweile eine lange Polonaise von den Pitztaler Gletscherbahnen herüber queren. Daher am Skidepot nix wie umziehen, Steigeisen ran und hoch, alles wieder mal - Überraschung - in starkem, schneidenden Wind. Lediglich an der kurzen Kletterstelle direkt unterhalb des Gipfels sichern wir nochmals, dann sind wir oben und haben den Gipfel in diesem Moment tatsächlich für uns - schön! Es blässt allerdings ordentlich, daher fällt auch heute die Gipfelrast wieder kurz aus und wir verschieben die Pause auf später.
Auf dem Grat nach unten kommen uns mitterlweile die ersten "Pitztaler" entgegen und wir sind froh, bereits oben gewesen zu sein, den jetzt wird's auch langsam eng hier. Am Depot wird dann schnell wieder alles umgebaut und wir fahren ins Mitterkarjoch ab - und suchen erstmal an den diversen Durschlüpfen, wo denn jetzt der Klettersteig ist - denn erstaunlicherweise gibt's auch hier bisher noch keine Spuren. Gesucht, gefunden, wieder umgebaut und mit improvisiertem Klettersteigset (2 Bandschlingen + Karabiner) gehts dann den Steig herunter. Einerseits muss man sich mit all dem Gerümpel auf dem Rücken und Skischuhen unter den Füßen schon stark konzentrieren, andererseits macht (zumindest mir) die Kletterei auch sehr viel Spaß. Andere aus meiner Gruppe waren da weniger enthusiastisch, aber sei's drum - wir kamen alle heil unten an. Dann wieder die Skier anziehen, und im schon mittaglich angweichten Schnee runter Richtung Breslauer Hütte. Oben hatten wir noch Bruchharsch, weiter unten ging es nahtlos in Sulz und pappigen Nasschnee über. Schon wieder kein Firn heute - gibt's doch fast nicht! Es war dementsprechend eine lange und schwere Abfahrt, hin und wieder erneut von starkem Wind begleitet. Von genussvollem Fahren kann also wieder keine Rede sein. Als wir dann kurz nach dem Steilhang hinter der Breslauer Hütte die Pisten des kleinen Venter Skigebiets erreichten, waren wir uns tatsächlich - als Skitourengeher - einig: Wir waren selten so froh, auf einer blauen Piste mit der Nummer 3a zu landen! Die Abfahrt runter nach Vent kann man dementsprechend auch als genussvollsten, weil am wenigsten anstrengenden Skiabschnitt der gesamten Tour bezeichnen.
Gegen 15 Uhr waren wir dann wieder am Parkplatz - hier hatte es 8 °C, und das Mitte März auf knapp 2000 m! Der Schnee schmolz dementsprechend auch hier schon in Strömen davon, und die letzte Piste war eigentlich nur noch ein braunes Band in grün-gelblicher Umgebung.

Fazit

Sehr schöne Rundtour mit tollen Gipfeln und erstaunlich vielen, einsamen Momenten. Das war wohl der Gesamtwetterlage geschuldet, die mit einer extremen Lawinensituation einige Tage zuvor viele Tourengeher abgeschreckt hat. Vom Schnee her ist das Fazit auch eindeutig: Daumen runter. Dass man Mitte März derartig schlechte Verhältnisse hat, ist schon ungewöhnlich. Fast nur Harsch, Sulz und Pappschnee, Firn war nahezu keiner dabei. Dass Wind und Sonne noch ihr übriges tun, und das bisschen Schnee dann noch derart verblasen, einfrieren und gleich wieder aufweichen, gibt den Schneebedingungen dann noch den Rest. Aber immerhin: Bis auf ein ganz kurzes Stück konnten wir alles fahren und mussten nicht schneebedingt die Skier schultern.

Tourengänger: Sarmiento


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