Skitour Djebel Toubkal mit Traverse Süd-Nord
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Der Toubkal ist nicht nur der höchste Berg Marokkos, sondern auch der höchste Nordafrikas. Zudem ist der Gipfel technisch nicht allzu schwierig und daher wird er gerne und oft bestiegen. Entgegen unserer Einschätzungen sind auch im Winter zahllose Wanderer (ohne Schneeschuhe) hier unterwegs. Selbstverständlich auch ohne Lawinenausrüstung oder Lawinenwissen. Trotz des starken Zulaufs wollten auch wir diesen Gipfel - heute bei bestem Wetter - besteigen. Der Anstieg führt gleich zu Beginn über einen steilen Hang aufwärts, anschließend über sanftere Hänge und Böden. Kurz vor Erreichen des Sattels muss noch ein sehr steiler Hang, welcher oft auch triebschneegefüllt ist, überwunden werden. Über einen oft aperen Rücken geht es weiter, bevor man über einen kurzen Grat das Gipfelplateau erreicht.
Wir haben zusätzlich noch die Überschreitung des Toubkal geplant, dazu folgt man zuerst einem steilen Rücken abwärts, um dann durch eine etwa 40° steile Rinne das riesige Kar zu erreichen. Dieses endet abrupt an einem Abbruch, über welchen man abseilen muss. Über den vom Hüttenzustieg bekannten Aufstieg geht es zurück zur Toubkal-Hütte.
Nach dem Neuschnee von gestern und der damit verbundenen Spurarbeit verwunderte es uns kaum, dass wir schon nach dem ersten Hang die erste Spur zogen und unseren Vorsprung auch noch weiterhin vergrößerten. Ab dem mittleren Teil des Anstiegs wärmte uns die Sonne, bei den windigen und eiskalten Bedingungen sehr angenehm. Der letzte Hang in den Sattel war wie erwartet mit Triebschnee gefüllt, dank idealer Spur konnten wir auch diese "Falle" entschärfen. Üblicherweise wird knapp ober dem Sattel das Skidepot errichtet, wegen der vielen Steine ist eine Abfahrt ab hier sinnlos. Da wir ja die Überschreitung geplant haben, stiegen wir mit Skiern weiter auf, aufgrund der großen Schneemenge durchaus sehr hilfreich. Einen felsigen Gratteil umgingen wir in einer steilen Querung in der linken Flanke und erreichten so rasch das Plateau und den einsamen Gipfel. Hier fanden wir auch windgeschützte Rastplätze. Noch bevor die nächste Gruppe den Gipfel erreichte, begannen wir mit der Abfahrt. Und auch hier spiegelte sich die gute Schneelage wider und wir konnten durchgehend über den Rücken abfahren. Eine Querung leitete uns zur Rinneneinfahrt, welche sich tatsächlich höchst spektakulär darstellte. Diese genossen wir, ebenso wie die nach unten folgenden Hänge, bei herrlichem, teils knietiefem Pulverschnee! Ein Traum, wie man ihn selten erlebt!
Und auch die Abseilstelle im unteren Teil konnten wir mit Seilsicherung auf Skiern abrutschen, da die Schneelage gut war. Der Rückweg zur Hütte war dann nur mehr Formsache...
Diese Skitour wird von vielen bekannten Bergsteigern als eine der besten weltweit genannt und aus meiner Sicht zählt sie tatsächlich wohl zu den Top-Ten überhaupt!
AUFSTIEG: Vom Refuge Toubkal direkt über den sehr steilen Hang hinter der Hütte aufwärts. Kurz nach links und nun immer im Kessel über mehrere Steilstufen aufwärts, bis man ein langes flaches Tal erreicht. An dessen Ende nun durch einen sehr steilen Hang nach rechts hinauf in den geräumigen Sattel. Nun nach links über den breiten Rücken aufwärts zu den ersten Felsen. Hier nun am Grat (ausgesetzt) oder links davon in der sehr steilen Flanke zum Gipfelplateau. Auf diesem (weit genug bei den Wechten ausholend) zum Gipfel.
ABFAHRT: Über den sanften Gipfelhang kurz nach Nordwesten hinab und hier nun je nach Schneelage mit Ski oder zu Fuß über den Nordgrat hinab in den Nordsattel. Links des Gipfels des Imouzzer vorbei und auf der Schneide nach Nordosten, bis der Grat wieder hinauf zum Tibheirine ansteigt. Hier nun nach rechts durch eine etwa 40° steile Rinne hinab und nun immer den genialen Skihängen folgen. Dort, wo sich das Gelände wieder versteilt, rechtshaltend und vorsichtig an die Abbrüche annähern. Orografisch ganz rechts über den Eisfall je nach Stelle 5-25m abseilen und über die weiterhin genialen Hänge gerade hinab. Entlang des Hüttenzustiegs zurück zur Hütte. Die Abseilstelle ist vom Zustieg zu sehen und sollte besichtigt werden, Material: 2 Eisschrauben, 1 Firnanker, 5m Reepschnur, Fädler und 50m Seil.
LAWINENGEFAHR / SCHNEE: Der Neuschnee konnte sich bereits setzen, an einigen Stellen ist er aber noch spröde und leicht störbar. Diese Stellen sind aber gut ersichtlich und umgehbar.
WETTER: Strahlend sonniger Tag bis in den späten Nachmittag hinein. Sehr kalt mit teilweise starkem Wind.
MIT WAR: Kathi, Jasmin, Sonja, Susi, Rainer, Richi, Karl, Reinhard, Konrad, Urban, Hans, Charly, Tanja
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering
Wir haben zusätzlich noch die Überschreitung des Toubkal geplant, dazu folgt man zuerst einem steilen Rücken abwärts, um dann durch eine etwa 40° steile Rinne das riesige Kar zu erreichen. Dieses endet abrupt an einem Abbruch, über welchen man abseilen muss. Über den vom Hüttenzustieg bekannten Aufstieg geht es zurück zur Toubkal-Hütte.
Nach dem Neuschnee von gestern und der damit verbundenen Spurarbeit verwunderte es uns kaum, dass wir schon nach dem ersten Hang die erste Spur zogen und unseren Vorsprung auch noch weiterhin vergrößerten. Ab dem mittleren Teil des Anstiegs wärmte uns die Sonne, bei den windigen und eiskalten Bedingungen sehr angenehm. Der letzte Hang in den Sattel war wie erwartet mit Triebschnee gefüllt, dank idealer Spur konnten wir auch diese "Falle" entschärfen. Üblicherweise wird knapp ober dem Sattel das Skidepot errichtet, wegen der vielen Steine ist eine Abfahrt ab hier sinnlos. Da wir ja die Überschreitung geplant haben, stiegen wir mit Skiern weiter auf, aufgrund der großen Schneemenge durchaus sehr hilfreich. Einen felsigen Gratteil umgingen wir in einer steilen Querung in der linken Flanke und erreichten so rasch das Plateau und den einsamen Gipfel. Hier fanden wir auch windgeschützte Rastplätze. Noch bevor die nächste Gruppe den Gipfel erreichte, begannen wir mit der Abfahrt. Und auch hier spiegelte sich die gute Schneelage wider und wir konnten durchgehend über den Rücken abfahren. Eine Querung leitete uns zur Rinneneinfahrt, welche sich tatsächlich höchst spektakulär darstellte. Diese genossen wir, ebenso wie die nach unten folgenden Hänge, bei herrlichem, teils knietiefem Pulverschnee! Ein Traum, wie man ihn selten erlebt!
Und auch die Abseilstelle im unteren Teil konnten wir mit Seilsicherung auf Skiern abrutschen, da die Schneelage gut war. Der Rückweg zur Hütte war dann nur mehr Formsache...
Diese Skitour wird von vielen bekannten Bergsteigern als eine der besten weltweit genannt und aus meiner Sicht zählt sie tatsächlich wohl zu den Top-Ten überhaupt!
AUFSTIEG: Vom Refuge Toubkal direkt über den sehr steilen Hang hinter der Hütte aufwärts. Kurz nach links und nun immer im Kessel über mehrere Steilstufen aufwärts, bis man ein langes flaches Tal erreicht. An dessen Ende nun durch einen sehr steilen Hang nach rechts hinauf in den geräumigen Sattel. Nun nach links über den breiten Rücken aufwärts zu den ersten Felsen. Hier nun am Grat (ausgesetzt) oder links davon in der sehr steilen Flanke zum Gipfelplateau. Auf diesem (weit genug bei den Wechten ausholend) zum Gipfel.
ABFAHRT: Über den sanften Gipfelhang kurz nach Nordwesten hinab und hier nun je nach Schneelage mit Ski oder zu Fuß über den Nordgrat hinab in den Nordsattel. Links des Gipfels des Imouzzer vorbei und auf der Schneide nach Nordosten, bis der Grat wieder hinauf zum Tibheirine ansteigt. Hier nun nach rechts durch eine etwa 40° steile Rinne hinab und nun immer den genialen Skihängen folgen. Dort, wo sich das Gelände wieder versteilt, rechtshaltend und vorsichtig an die Abbrüche annähern. Orografisch ganz rechts über den Eisfall je nach Stelle 5-25m abseilen und über die weiterhin genialen Hänge gerade hinab. Entlang des Hüttenzustiegs zurück zur Hütte. Die Abseilstelle ist vom Zustieg zu sehen und sollte besichtigt werden, Material: 2 Eisschrauben, 1 Firnanker, 5m Reepschnur, Fädler und 50m Seil.
LAWINENGEFAHR / SCHNEE: Der Neuschnee konnte sich bereits setzen, an einigen Stellen ist er aber noch spröde und leicht störbar. Diese Stellen sind aber gut ersichtlich und umgehbar.
WETTER: Strahlend sonniger Tag bis in den späten Nachmittag hinein. Sehr kalt mit teilweise starkem Wind.
MIT WAR: Kathi, Jasmin, Sonja, Susi, Rainer, Richi, Karl, Reinhard, Konrad, Urban, Hans, Charly, Tanja
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering
Hike partners:
Matthias Pilz

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