Margelchopf (2164 m) vom Berghaus Buchser Malbun aus
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Heute ist Montag der 27. Februar 2017 und ich habe ein Tag frei genommen um in Graubünden auf einen fast 3000 Meter hohen Berg zu steigen. Doch oh du Schreck, als ich in den Keller ging um meine Schneeschuhe zu holen, waren diese weg und nicht mehr aufzufinden. Ob sie mir aus dem offenen Keller gestohlen worden sind oder ob sie mir bei der letzten Wanderung auf dem Parkplatz in Churwalden als ich die Parkbusse zahlen ging, abhanden gekommen sind, oder ob ich sie evtl. irgendwo liegen gelassen habe, ich hatte keine Ahnung, meine Tubbs waren einfach weg.
Nun musste ich meine Pläne sofort ändern und ich habe mich entschlossen mein zweites Ziel anzusteuern, denn auf einen 3000-er zu steigen ohne Schneeschuhe geht nicht. Das zweite Ziel war der Margelchopf (2164 m) im schönen Sarganserland bei der Alvierkette. Auch hier hätte ich die Schneeschuhe eigentlich gebraucht, aber ich habe mir vorgenommen einfach so weit zu gehen wie es mit den Wanderschuhen möglich ist und wenn es nicht mehr weitergeht halt wieder zurückzukehren.
Als ich im Berghaus Malbun angekommen bin machten sich bereits die ersten Skitourenläufer bereit zum Start in die Berge, das häufigste Ziel in dieser Region der Skitourenläufer ist die Isisizer Rosswies und der Glannachopf direkt neben dem Margelchopf. Ich schnürte mir die Wanderschuhe und Gamaschen zu und machte mich auf den Weg zum Margelchopf. Am Anfang geht es neben dem Skilift, - der geschlossen war mangels Schnee, auf einem Hang mit nur wenig Schnee bis zum Anfang vom Wald hinauf. Ab hier gab es immer mehr Schnee und ich habe schon das erste Mal meine Schneeschuhe vermisst, aber weil der Schnee am Morgen an schattigen Hängen noch hart war, konnte ich mich mit meinen Wanderschuhen auf bereits vorhandenen Schneeschuh und Skitourenspuren ohne große Probleme fortbewegen. Erst weiter oben bei einer langen Hangquerung beim Hanenspil begann ich immer wieder tief in den Schnee einzusinken, hier habe ich einmal ans umkehren gedacht, aber nur eine Sekunde und ich bin tapfer weiter gelaufen mit meinen immer wieder im Schnee einsinkenden Wanderschuhen, ich wollte unbedingt heute noch auf den Margelchopf. Mit nun immer mehr Skitourenläufer im Rücken geht es immer weiter bis hinauf zum Isisizgrat wo ich das erste Mal die Route auf den Margelchopf einsehen konnte. Der Wind hatte den meisten Schnee auf dem Grat weggeblasen und der Felsen hinauf zum Gipfel war teilweise schon schneefrei, nur das Schneefeld vor dem Felsaufschwung und zuoberst vor dem Gipfel waren heikel, diese Schneefelder waren sehr steil und nur auf allen „Vieren“ zu begehen, ein ausrutschen hätte sicher böse Folgen. Den markierten Sommerweg konnte ich wegen Schnee nicht überall begehen, es ist aber relativ einfach diese Schneefelder zu umgehen in einer anderen, eigenen Routenwahl. Nach kurzer Zeit sehe ich bereits das „super moderne“ Gipfelkreuz vom Margelchopf.
Die Aussicht auf dem Gipfel war sensationell, das Föhnwetter brachte eine ganz besondere Stimmung in diese Bergwelt hinein, die zerzausten Wolken in einem stahlblauen Himmel und der weiße Schnee auf den imposanten Bergen, einfach traumhaft. Weniger traumhaft war leider der immer stärker werdende Wind der mit dem Föhn leider einhergeht. Wenig später kam noch ein Skitourenläufer auf den Gipfel, nicht mit den Skis, nein, aber dafür mit einem großen Schäferhund an seiner Seite, ich konnte es kaum glauben, ein Hund bei diesen Bedingungen auf dem Margelchopf. Auf meine Frage, ob es ein Lawinenhund sei, verneinte er, aber sein Hund würde ihm im Ernstfall schon suchen und helfen.
Der Föhn blies nun immer stärker und stärker, ich habe meinen Rucksack wieder geschultert und bin teilweise rückwärts gehend wieder den gleichen Weg zurück bis zum Isisizgrat gestiegen. Danach geht’s auch wieder praktisch den gleichen Weg zurück bis zum Berghaus Malbun. Nur eines hat sich geändert, der Schnee war nicht mehr überall hart, sondern vom Föhnluft sulzartig aufgeweicht geworden. Vor allem bei der wiederholten Hangquerung beim Hanenspil bin ich teilweise bis über die Knie im Schnee eingesunken. Nach diesem Teilstück war es aber wieder besser und ich bin voller Zufriedenheit bis zum Berghaus zurück gelaufen.
Es war eine schöne Wanderung, Schneeschuhe wären sicher angebracht gewesen, ich hätte die Schneeschuhe sicher mitgenommen, wenn ich noch welche gehabt hätte, aber diese Wanderung hat mir wieder einmal aufgezeigt, das mit dem nötigen Willen viele Hürden übersprungen werden können.
Die Schwierigkeit bei diesen Verhältnissen mit Wanderschuhen;
Berghaus Malbun – Isisizgrat; T2
Isisizgrat – Margelchopf; T4
Viele Grüße
erico

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