Sonne satt am Gulmen

5 Sonnenstunden im Januar in Zürich! Im Februar zwar jetzt schon ein wenig mehr, aber Sonne satt ist anders. Also Schneeschuhe anschnallen und raus und rauf. Zu viert fahren wir ins Toggenburg und freuen uns auf den Gulmen - zwar kein Geheimtipp für Schneeschuhtouren, das aber zu Recht.

An der Talstation Gamplüt ist von Winter noch nicht viel zu sehen und so entscheiden wir uns, die Schneeschuhe zunächst am Rucksack zu lassen und den Aufstieg durch den Flürentobel in Angriff zu nehmen. Der wenige Schnee ist steinhart. Am Pt 1389 sehen wir schon die Autobahn ab in den Wald Richtung Gulmenhütte. Der Schnee ist derart festgetreten, dass wir weiter auf Sommergeläuf bleiben.

Damit erübrigen sich auch weitere Wegbeschreibungen. Einfach der Spur folgen. Die dürfte bei momentaner Wettervorhersage auch noch eine Weile erhalten bleiben. Unterwegs suchen wir uns eine Stelle mit Aussicht und machen dort ein frühes z'Mittag. Auch bei winterlicheren Verhältnissen gestaltet sich die Tour sicher nicht zu anspruchsvoll.

Im Prinzip könnte man die Spur schon als nicht markierten Winterwanderweg bezeichnen, so festgetreten ist sie. An der Gulmenhütte treffen wir auf Frühaufsteher im Abstieg, die eine Pause machen und beweisen, dass die Cervelat über dem offenen Feuer nicht dem Sommer vorbehalten sein muss. An der Hütte vorbei steigen wir weiter auf und lassen den letzten Schatten mit dem Wald hinter uns. Das letzte Stück empfinde ich doch als eher zäh, ein Blick auf die Uhr belehrt mich aber, das dass objektiv gesehen wohl nicht so ist.

Am Gipfel geniessen wir eine zweite ausgiebige Pause und geniessen die Sicht, auch auf die Fönwalze über dem Pizol bis ins Glarnerland. So lässt es sich aushalten...

Für den Abstieg schnallen wir dann doch die Schneeschuhe an, das geht dann bergab doch etwas angenehmer. Die Gulmenhütte finden wir verlassen vor und setzen uns dort dann noch ein wenig die Sonne. Für den weiteren Abstieg wollen wir eine kleine Runde einlegen und biegen am Pt 1439 links ab.

Ich habe durchaus erwartet, eine ausgetretene Spur vorzufinden, aber der derart schwarmpräperierte Pfad hat mich dann doch überrascht. Aber der Schwarm besitzt ja angeblich Intelligenz, die Tour lohnt sich für Schneeschuhgänger und die Bedingungen sowie das Wetter waren optimal, so dass wir einen genussvollen Tag verbringen konnten.