Schafberg (1782 m) - unzählige Seen und eine Spinnerin

Die große Bühne des Salzkammerguts zeigt dem Betrachter eine Vielzahl schöner Seen, eingebettet zwischen lieblichen Bergen. Der Dachsteingletscher hat dieses Vermächtnis vor tausenden von Jahren bei seinem Rückzug hinterlassen und damit Land und Leute geprägt. Heute ist das Salzkammergut eine weit über Mitteleuropa hinaus bekannte Region, die Natur, Kunst und Kultur miteinander vereint und entsprechend beliebt bei Touristen ist. Wer den Flair des Gebiets mit eigener Kraft entdecken möchte, dem sei die hier vorgestellte Rundtour am Schafberg wärmstens ans Herz gelegt. Zwar ist dieser Berg mittels einer Zahnradbahn erschlossen, aber seine Lage direkt zwischen den Seen im Herzen der Region macht diese Unternehmung unwiderstehlich, außerdem lockt mit der Spinnerin ein ruhiger Nebengipfel.

Von Bahnhof der Schafbergbahn geht es auf einer Straße östlich der Gleise in nördlicher Richtung auf den Schafberg zu. An einer Verzweigung geradeaus weiter und bald recht steil auf der Teerstraße bergan, die östlich des Ditlbachs aus dem Ort hinaus aufwärts leitet. An einer Verzweigung hält man sich rechts und steigt auf der langen Schotterstraße durch Wald zur Jagdhütte Auerriesen hinauf, wo endlich der Steig zum Mönichsee abzweigt.

Der Steig leitet im Wald hinauf auf einen Rücken und auf ihm zum See, der sich bis zuletzt hinter einer Geländekante versteckt. Über dem See baut sich keck der Törlspitz auf, der folgend südseitig umgangen wird.

An der Verzweigung knapp oberhalb des Sees folgt man dem Purtschellersteig, der die steilen Südhänge des Schafberg quert. Zunächst im Wald, später im freien Gelände geht es zu einer felsigen Passage, die schräg mit Hilfe von Treppen überraschend einfach erstiegen wird. Danach geht es auf breitem Steig mit besten Aussichten auf den Wolfgangsee und weit darüber hinaus durch die sonnige Südseite, bis ein Schild nach rechts hinauf weist. Auf breiter Spur, nun wieder deutlich ansteigend, wird bald die Trasse der Zahnradbahn erreicht. Die Gleise werden überquert und jenseits geht's bergauf, bis der Weg an der Bergstation der Zahnradbahn auf den Anstieg via Schafbergalm trifft. Auf breitem Wanderweg wird in wenigen Minuten die Himmelspfortehütte und der höchste Punkt erreicht und nun öffnet sich endlich der spektakuläre Blick nach Norden - man steht dicht am senkrechten Abbruch des Gipfels und schaut über den tief unten liegenden Mondsee bis weit in die Ebene hinaus, am Horizont zeigt sich der Bayerische Wald. Westlich des Attersee baut sich das Höllengebirge auf und über das Tote Gebirge schaut man zum Dachstein mit seinen Gletschern. Im Westen die Größen der Berchtesgadener Alpen vom Watzmann bis zum Hochkönig und im Süden - jenseits des Wolfgangsee - zeigt der Blick über Salzkammergutberge und Tennengebirge den Alpenhauptkamm mit den Niederen Tauern. Auch wer gerne Seen betrachtet wird glücklich - man kommt mit dem Zählen kaum hinterher. Der Ausblick vom Schafberg ist wirklich enorm!

Entlang der Abbruchkante kann man noch ein Stück weiter wandern, dann geht es am Schafberghotel vorbei wieder hinunter zur Bergstation der Zahnradbahn. Man geht unter dem Terminal hindurch und folgt deutlichen Spuren, die in westlicher Richtung auf der Südseite knapp unterhalb der Abbruchkante hinüber zur Spinnerin leiten, die nach Norden überhängend abbricht; kurz vor dem höchsten Punkt muss eine kurze, felsige Stelle unschwierig überstiegen werden. Der Gipfel ist erstaunlich gemütlich und bietet eine Mulde, in der man den Ausblick liegend genießen kann. Besonders schön zeigt sich von hier oben der Abbruch des Schafberg mit dem darunter liegenden Mondsee - wirklich ein toller Anblick!

Der Rückweg führt auf bekanntem Weg wieder hinüber zur Bergstation. Von hier auf dem breiten Steig weiter, der in südwestlicher Richtung durch die begrünte Südflanke hinunter zur Schafbergalm leitet, dabei werden zwei Mal die Gleise überquert.

An der Schafbergalm folgt man ein Stück dem Fahrweg bergab, ehe man links abzweigt und auf dem Schafbergweg um den Aignerriedel herum in den Wald gelangt. Zunächst in östlicher, später in südöstlicher Richtung geht es hinunter zur Dorneralm, nach der bald ein alter Fahrweg dem weiteren Abstieg dient, bis an einem Wirtshaus wieder eine Teerstraße erreicht wird. Ihr folgt man hinunter in den Ort, quert die Gleise und erreicht wieder den Aufstiegsweg, auf dem man die restlichen Meter bis zur Talstation der Zahnradbahn zurück legt.

Schwierigkeiten:
Von St. Wolfgang zum Mönichsee: T2.
Via Purtschellersteig zum Schafberg: T3 (Treppenstufen erschließen die felsige Querung).
Abstecher zur Spinnerin: T3 (nur ganz kurz, sonst T2).
Abstieg über Schafbergalm: T2.

Fazit:
Eine wahnsinnig schöne 5*-Rundtour, die mit landschaftlichen Höhepunkten nicht geizt und geniale Ausblicke ermöglicht. Obwohl der Schafberg mit einer Zahnradbahn erschlossen und ziemlich überlaufen ist, lohnt diese Rundtour ungemein. Wer es ruhiger mag, der kommt auf der Spinnerin voll auf seine Kosten, die zudem wegen des unvergesslichen Blicks auf die Nordabstürze des Schafberg einen Abstecher wert ist.

Mit auf Tour: Janine.

Kategorien: Salzkammergutberge, 5*-Tour, 1700er, T3.