Pico Austria (5320m)

Der Pico Austria ist ein leichterer 5000er in der beeindruckenden Cordillera Real in Bolivien, inmitten der grandiosen Kulisse der Cordillera Condiriri, einer Untergruppe der Real. Die Besteigung kann problemlos von La Paz aus organisiert und an einem Tag durchgeführt werden, alles was man dazu braucht ist ein 4x4 und ein geduliger Guide. Da ich nach einer Akklimatisationstour für den Huayna Potosí suchte, die realistisch machbar ist und eine gute Aussicht bietet, stieß ich auf diese verhältnismäßig populäre "Österreichspitze", wie der Pico Austria auf deutsch heißt.

So holte mich der Guide in aller früh am Hostel ab und wir schlingelten uns mit dem Auto durch das geschäftige La Paz nach El Alto, der höchsten Großstadt der Welt.Die Fahrt dauert für die wenigen Streckenkilometer ewig und so sind wir erst nach 2h aus dem Getümmel. Nun kann man sich zurücklehnen und den freien Blick auf die weißen Berge der Cordillera Real genießen. Nach kurzer Fahrt biegen wir auf eine kleine Schotterstraße ab, die direkt auf die Berge zuhält, wir befinden uns gerade schon auf 4000 Metern Seehöhe. Die schöne Fahrt endet am Bauernhof La Rinconada, wo wir parken und uns fertig machen.

Zuerst führt ein guter Steig über alte Moränenlandschaft leicht steigend hinauf bis wir an der spektakulären Laguna Chiar Khota ankommen, wo sich auch eine einfache Hütte befindet, die das Condoriri Basecamp bildet. Immermal wieder kreuzen Llamas den Weg. Nach einer guten Stunde zweigt der Weg nach Nordwesten ab und der eigentliche Aufstieg auf den Berg beginnt. Zuerst im Zick Zack einen guten Steig hinauf, manchmal fühlt man sich hier an die Ötztaler Alpen erinnert. Zie es Steiges ist der Paso Austria, ein Joch in dem der finale Anstieg beginnt. Bis dorthin wird das Gelände steiniger und steiler, es bgeinnt kurz zu nieseln was aber in dieser Jahreszeit normal ist.
Am Joch angekommen, machen wir eine kurze Verschnaufspause, bis hierhin habe ich die Höhe noch garnicht gespürt und wir sind schon auf knapp 5000 Metern, ein gutes Zeichen! Nach kurzer Zeit beginnen wir mit dem Endanstieg, der nun ohne Weg unschwierig immer der Gratkande des breiten Bergrückens entlanggeht.
Nach nur 4 Stunden erreiche ich als erster unserer Gruppe den Gipfel, leider ist es in der Zwischenzeit etwas zugezogen.

Dennoch genoss ich den Ausblick auf den Condoriri und dessen interessante Eiswand, in der Ferne konnte man den Titicacasee erahnen.

Nach kurzer Gipfelrast ging es dann nach unten, wir wollten schnell wieder in La Paz sein da es am nächsten Tag ins Potosi Basecamp gehen sollte und ich bis dahin dringend Schlaf brauchte. Insgesamt war das ganze eine sehr gelungene Akklimatisationstour, die eigentlich nicht verdient hat, als solche degradiert zu werden, da sich auch nur ein Ausflug zum Pico Austria mehr als lohnt!