Tofana di Mezzo (3244m), Tofana di Dentro (3238m), Cima Formenton (2830m) - hoch über Cortina


Publiziert von gero , 4. September 2016 um 10:37.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum:24 August 2016
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 1690 m
Strecke:Tofana di Mezzo - Tofana di Dentro - Cima Formenton - Forcella Ra Valles - P Pie Tofana (9,7 km))
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Cortina immer Richtung Falzaregopass; im Ortsteil Gillardon Abzweig nach Pie Tofana und Lago Ghedina, steil aufwärts bis zum gebührenfreien Großparkplatz Pie Tofana.
Kartennummer:Freytag & Berndt WKS 5 (Cortina d'Ampezzo); Kompass K55 (Cortina d'Ampezzo)

Mein heutiger Tourenbericht schildert die Überschreitung von der Tofana di Mezzo zur Tofana di Dentro; dabei wird die am Wegesrand liegende Cima Formenton ebenfalls bestiegen.

Ich gebe es gern zu: den enormen Aufstieg erspare ich mir heute und wähle die Auffahrt mit der Seilbahn; Ausgangspunkt ist der große, gebührenfreie P an der Baita Pie Tofana (1660 m). Damit erspare ich mir die unterste der drei Seilbahnsektionen. Vom Parkplatz geht es auf einer Schotterstraße (beschildert, Weg Nr. 411) ziemlich genau 100 Hm hinauf nach Col Druscie (1778 m), einer aussichtsreichen Kuppe am Fuß der Tofana-Ostwände mit Ausflugslokalität und besagter Seilbahnstation.

Nun katapultiert die Gondelbahn ihre Fahrgäste in jeweils 5 Min die 2x700 Hm zur zweiten Mittelstation Rif. Ra Valles (2576 m) und zur Bergstation Rif. Cima Tofana (3191 m) hinauf; etwas lästig ist, daß die erste Bahn erst kurz nach 9 Uhr verkehrt. An der Bergstation betrete ich zunächst die Aussichtsterrasse und erfreue mich an dem phantastischen Ausblick auf die Ampezzaner Dolomiten - welch ein Panorama, und kein Wölkchen am Himmel.

Mein erstes Ziel ist natürlich die Tofana di Mezzo (3244 m) - in 20 Minuten stehe ich am großen Gipfelkreuz, das jetzt um diese Uhrzeit noch nicht dicht umlagert von Ausflüglern ist.

Etwa mittig zwischen Bergstation und Gipfel zweigt vom Fußweg der Klettersteig Lamon ab - "Ferr. di Dentro" ist in roten Lettern ganz unauffällig auf einen Fels gepinselt. Ich lege den Klettergurt an, denn ich kenne das Gelände ja nicht - aber der relativ kurze Klettersteig hinab in den nammenlosen Sattel zwischen Tofana Mezzo und Dentro ist eher ein versicherter Steig, geklettert im Sinne dieses Wortes muß hier nicht werden. Das Steiglein folgt einem der charakteristischen Bänder der Mezzo-Nordflanke, ich benötige 15 Minuten zur Begehung.

In besagter Scharte zwischen den beiden Tofanen  mündet der Normalaufstieg vom Rif. Giussani ein. Für mich geht es aber - wie für etliche andere Bergkameraden auch - bergan zur Dentro. Der Klettersteig folgt unmittelbar dem gut begehbaren Grat hinauf zum Gipfel, das Gelände ist hier minimal anspruchsvoller als beim Abstieg zuvor - aber wirklich klettern muß man auch hier nicht. Nach weiteren 40 Minuten habe ich den Gipfel der Tofana di Dentro (3238 m) erreicht.

Beide Tofana-Gipfel bieten natürlich eine prachtvolle Aussicht; es handelt sich ja bekanntlich um die höchsten Dolomitenkoten nach der Marmolata und dem Antelao. Die Sicht reicht aufgrund der makellos trockenen Atmosphäre gefühlte 1000 km in alle Richtungen - der Großglockner funkelt herüber, als wäre er nur einen Katzensprung entfernt, und im Westen reckt sich die Ortlergruppe in den blauen Himmel. Gleich nebenan streckt sich die etwas kleinere Tofana di Rozes hoch hinaus - sie werde ich morgen ersteigen.

Nach langer Genuß- und Fotopause mache ich mich dann an den Abstieg: ich möchte nordseitig in die Forcella Formenton absteigen, dann zum Rif. Ra Valles zurück und von dort hinunter nach Pie Tofana laufen.

Zunächst wird das relativ steile, aber harmlose Geröllfeld nordwärts von der Dentro abgestiegen. Eine gute Spur führt abwärts, das Schuttfeld mündet weiter drunten in einen Kamm ein, der schließlich über ein paar seilversicherte Stellen hinunter in die Forcella Formenton (2922 m) führt. Der Steig hat den Namen Via Ferrata Formenton - mit einem Klettersteig hat er aber nichts zu tun, nahezu ausschließlich Gehgelände.

Von der Forcella Formenton ersteige ich noch die nahegelegene Cima Formenton (2830 m) - auch hier keinerlei Schwierigkeiten auf dem gut sichtbaren Steig. Ein winziges Holzkreuz, zusammengesteckt aus 2 Ästen, markiert den höchsten Punkt.

Von der Cima Formenton geht es dann ostseitig auf Steig Nr. 407 abwärts zum Rif. Ra Valles; das Gelände hat hier den Charakter eines Trichters, es ist steil und das Weglein an einigen Stellen etwas exponiert (einige Fixseile). Dann wird der weitläufige Karboden erreicht, der hinüberleitet zum Rif. Ra Valles. An einer Weggabelung gehe ich aber nicht hinauf zum Rifugio, sondern quere hinüber zur ständig sichtbaren Forcella Ra Valles (ca. 2400 m). Von dieser Scharte leitet ein steiles, ungemütlich zu begehendes Geröllfeld abwärts zur grünen Schipiste; schließlich führt Weg Nr. 407 zurück zum P Pie Tofana (1660 m).

Anmerkungen:
- Großartige, unschwierige Bergtour im Reich der Tofanen, die bei Benutzung der Seilbahn sehr gemütlich verläuft.
- Es gibt auch eine Tabacco-Lk, welche das beschriebene Gebiet der Tofanen abdeckt.

Tourengänger: gero


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Geodaten
 31664.gpx Vom P Pie Tofana zum Col Druscie (Seilbahn-Mittelstation)
 31665.gpx Abstieg von der Tofana di Mezzo über die Tofana di Dentro zum P Pie Tofana

Galerie


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 25. Oktober 2016 um 17:11
nochmals: grandios

da würde ich auch gern hingehen ;-)

lg Felix


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