Ra Zestes (2420 m) - der kleine, aber feine Aussichtsbalkon östlich unter der Tofana


Publiziert von gero , 1. August 2018 um 11:52.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:27 Juli 2018
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:Pie Tofana - Sent. Montanelli - Sent Cianderou - Ra Zestes - Forcella Ra Valles - Sent. dei Camosci - Pie Tofana (11,7 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Cortina immer Richtung Falzaregopass; im Ortsteil Gillardon Abzweig nach Pie Tofana und Lago Ghedina, steil aufwärts bis zum gebührenfreien Großparkplatz Pie Tofana.
Kartennummer:Tabacco - Karte Naturpark Fanes-Sennes-Prags (1:25.000); Freytag & Berndt WKS 5 (Cortina d'Ampezzo); Kompass K55 (Cortina d'Ampezzo)

Die Ra Zestes ist der Kulminationspunkt eines Kammes, welcher den Tofanen östlich vorgelagert ist. Er steht völlig im Schatten speziell der Tofana di Dentro, deswegen kennt niemand diesen Namen, und nur wenige Bergsteiger besuchen ihn. Zu Unrecht - Ra Zestes bietet eine großartige Aussicht, und auf dem schrofigen Gipfel sitzend, kann man die Ostwände der Tofanen bestens studieren.

Für mich geht es wieder einmal in Pie Tofana (1600 m) los; gut markiert, folge ich zunächst dem Weg Nr. 410 auf einer Forststraße Richtung Lago Ghedina bzw. Nr. 409 Richtung Cianderau (eine Panoramatafel bei Pie Tofana benennt diesen Weg als Sent. Montanelli). Es geht an einem künstlichen See vorbei, dessen Wasser möglicherweise im Winter der Beschneiung der Skitrassen dient. Am Wegpunkt Ra Forzela (1670 m) zweigt Weg Nr. 410 ab, ich bleibe auf der Nr. 409 (Sent. Cianderou; auch der Passo Posporcora ist hier mit ausgeschildert, er liegt am Fuß des von mir beschriebenen Col_Rosa). Nach einer Stunde dann ein weiterer Wegpunkt namens Jou dei Comate (1777 m): nun zweigt von der Forststraße ein Bergsteig mit der Nr. 446 ab, er führt weiter zur Ra Zestes.

Steig Nr. 446 führt sehr lauschig durch lichten Lärchenwald bergauf, er ist gut markiert und in angenehmer Steigung zu begehen. Weiter droben tritt der Wald zurück, er macht zunächst Latschen, später dann schrofigen Wiesen Platz. An einem Pfosten kann man den Steig verlassen und zum namenlosen Nordgipfel der Zestes (2273 m) ansteigen, nach wenigen Minuten hat man ihn erreicht, ich bin etwa 2 1/2 Std bis hierher unterwegs.

Dieser Nordgipfel trägt derzeit ein kleines Holzkreuz, aus Ästen zusammengesetzt. Von hier aus kann man prima die Ostwände der Tofana di Dentro sowie der Cima Formenton studieren: sie fußen auf den Steilhängen des schluchtartig eingeschnittenen Ra Valles di Sotto (verschiedene Schreibweisen), welches den Kamm der Zestes vom Tofanamassiv abtrennt und nach Norden ausläuft.

Vom Nordgipfel geht es dann weiterhin gut markiert (rote Tupfen, Steinmänner) auf Steig Nr. 446 in südlicher Richtung hinüber zum Hauptgipfel der Ra Zestes (2420 m), es wird dabei ein flacher Sattel gequert und dann etwa 150 m angestiegen. Der Hauptgipfel ist ein weitläufiger Schrofenrücken ohne Gipfelkreuz, nun der Tofana di Mezzo näher als vorher der Nordgipfel: emsig schaufeln die Gondeln der Tofana-Seilbahn Touristen hinauf zur Bergstation, deren mächtiges Bauwerk den Gipfel der höchsten Tofana verschandelt.

Der Rückweg führt mich weiter nach Süden hinab zur nahen Forcella Ra Valles (2300 m), dann auf dem Kahlschlag der Schipiste weiter bergab. Die Piste ist übrigens außergewöhnlich unbequem zu begehen: steile, rollige Steinbrösel auf hart gebackenenem Felsuntergrund - wenig empfehlenswert, aber unausweichlich.

Zuletzt begehe ich dann noch den Sentiero dei Camosci Nr. 405 Richtung Rif. Duca d'Aosta; er führt unter den Felswänden der Tofanen entlang und mündet wiederum auf häßlichen Schipisten, die garstige Narben in der Landschaft darstellen und ebenfalls scheußlich zu begehen sind. Schließlich erreiche ich mit Pie Tofana wieder den Ausgangspunkt meiner Rundtour.

Tourengänger: gero


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Geodaten
 41134.gpx Ra Zestes - östlich den Tofanen vorgelagert

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