Kurzbericht 

Östliche Karwendelspitze - einfach grandios


Publiziert von Erdinger , 26. August 2016 um 16:11.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:24 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:31 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A8 München Richtung Salzburg - Abfahrt Holzkirchen - über Bad Tölz und Lenggries nach Vorderriß, von dort weiter nach Hinterriß, die Mautstelle passieren und nach gut einem Kilometer relativ scharf nach rechts unten abbiegen und dort beim Parkplatz P4 parken.
Unterkunftmöglichkeiten:Karwendelhaus, Unterkünfte in Hinterriß
Kartennummer:Kompass Nummer 26

Grandios ist die Östliche Karwendelspitze in der Tat: Ziemlich einsam, ganz schön hoch, gesegnet mit einer packenden Aussicht und bei einem Kaiserwetter wie am Begehungstag reicht genannte Aussicht schon mal bis zum Hochkönig im Osten und zum Großglockner im Süden. 
Dass ich hier nichts umwälzend Neues vorstelle, mag man mir nachsehen. Einige fleißige hikr (z.B. hier vom scan oder auch hier vom maxl) haben die Tour ja bereits gemacht, wenn auch nicht immer von der Seite, von der wir sie angegangen sind. 


Meine Freundin Evi ist mittlerweile (so kommts mir vor) fitter als ich, was sie zu einer grandiosen Bergpartnerin macht. Ich bin wirklich dankbar, dass ich mit so einem netten, fitten und obendrein hübschen Mädchen mein Leben und meine Leidenschaft für die Berge teilen darf. 

Wir starteten gegen 7 Uhr mit unseren Bergrädern am Parkplatz P4 hinter dem Mauthäusl bei Hinterriß. Wir nahmen dann die ausgeschilderte Mountainbike-Route Richtung Karwendelhaus/Falkenhütte. Diese ist zwar 2 Kilometer länger als der direkte Weg (offiziell Fahrverbot), dafür aber recht gut zum Einradeln und nicht so schottrig und ekelhaft steil wie der besagte direkte Weg. Ein paar kleinere Gegenanstieg muss man allerdings in Kauf nehmen. Nach den 2 Kilometern gelangten wir dann an den Punkt, wo auch der direkte Weg (dieser ist von einer wahnsinnig steilen Schlucht flankiert) heraufkommt. Nun radelten wir, immer wieder geht es auf und ab, ca. weitere 8 Kilometer bis zum Kleinen Ahornboden, einem wunderschön gelegenen Platz, bei dem vor allem die Ahornbäume und die mächtigen Lalidererwände ins Auge stechen. 
Hier deponierten wir unsere Räder, da die weitere Auffahrt einfach kein Genuss mehr ist (furchtbare Schotterstraße und ganz schön steil) und der Steig für Wanderer landschaftlich sehr reizvoll ist. 
Diesem Steig folgten wir nun, ca. 20 Minuten hinter einer Kuhherde, bis zum Hochalmsattel, von welchem der Weiterweg im Grunde schon vorgezeichnet ist. Man sieht rechterhand eine Schuttreiße (auch auf einem der Fotos), über welche Spuren nach oben gut erkennbar sind.
Wir bogen also nach rechts ab und gingen auf die Östliche Karwendelspitze zu. Hier folgten wir einem deutlichen Steig bis zu jener Schuttreiße (hier muss man noch über eine Art "Elektrozaun" drüber) und stiegen mühsam an deren Ende. Hier dreht der Steig nach links und wir folgten den Steigspuren, stets garniert mit Steinmännern, über steile Wiesenhänge nach oben. 
Nach Verlassen der Wiesenhänge wurde es dann schon a weng grob, über steiles Geröll und nun wieder ostwärts gings die letzten 100-150 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz nach oben. Hat man hier schon eine tolle Aussicht, so wird sie am eigentlichen Hauptgipfel noch besser. Um diesen zu erreichen, wanderte ich über den Grat oder eher rechts davon bis zu einer Stelle, die man nach links unten abklettern muss. Dann wieder nach oben bis zum Hauptgipfel. Das Schöne ist die freie Aussicht nach Norden von hier. Nicht Schwindelfreie sollten evtl. lieber beim Gipfelkreuz bleiben und den ca. 10 minütigen Abstecher auslassen.
Nach unten stiegen wir dann vom Vorgipfel auf der anderen Seite auf Steigspuren nach unten. Dies war der anspruchsvollste Teil der Tour, das Gelände ist steil und bröslig und man sollte nicht zu weit nach rechts kommen, da dort das Gelände unerbittlich und steil abfällt. Steinmännchen markieren auch hier hin und wieder den richtigen Weg. Nachdem wir noch eine Steilstufe abgeklettert hatten, gelangten wir ins riesige Grabenkar. Hier konnten wir anfangs noch recht gut und schnell abfahren. Der Weiterweg ergab sich von selbst, da auch hier wieder Steigspuren und Steinmännchen den richtigen Weg vorgeben. Beim Zaun gelangt man dann wieder auf den Weg, der vom Hochalmsattel bzw. vom Karwendelhaus herüberführt. Wir kehrten dann noch äußerst durstig (es war schon sehr heiß) im Karwendelhaus ein und ließen uns zudem eine gute Suppe schmecken. Das Karwendelhaus ist meiner Meinung nach ein hervorragend geführtes Haus, bei dem es auch Trinkwasser umsonst gibt. Vom Karwendelhaus wanderten wir dann gemächlich zum Kleinen Ahornboden zurück und fuhren von dort mit unseren Rädern wieder zum Parkplatz zurück. 

Fazit: 
Eine ellenlange (mit Pausen waren wir dann doch 12 Stunden unterwegs), aber insgesamt wunderschöne Tour in einem beeindruckenden Gebirge. Landschaftlich stets faszinierend ist dies wohl eine der schönsten Wanderungen im Karwendel. 

Bewertungen und Zeiten: 
Vom Parkplatz mit dem Rad zum Kleinen Ahornboden: WS und ca. 2 Stunden 
Vom Kleinen Ahornboden zum Gipfel: T3+ bis zum Kreuzgipfel und ca. 3 Stunden. Der teilweise ausgesetzte Übergang zum Hauptgipfel ist  mit T4 die Schlüsseletappe und dauert knapp 10 Minuten. 
Vom Gipfel zum Karwendelhaus: T4+ (stellenweise meiner Meinung nach Tendenz zu T5) und ca. 1h und 45 Minuten. 
Vom Karwendelhaus zum Kleinen Ahornboden: T2 und ca. 55 Minuten 
Rückfahrt: WS und ca. 35 Minuten


Tourengänger: Erdinger, Frangnevi


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