Kasbek - Mqinwarzweri - მყინვარწვერი
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Wieder einmal realisiere ich einen langgehegten Traum, dem Kaukasus einen Besuch abzustatten. Dank der ermutigenden Berichte von
pika8x14,
Sputnik und
xaendi nahmen wir dieses Unternehmen in Angriff. Hinzu kommt die völlig unkomplizierte Einreise nach Georgien, es ist kein Visum und kein Reisepass nötig. Da wir die Tour in kompletter Eigenregie durchführen wollten, buchten wir Anfang des Jahres lediglich Flug und Mietwagen. Im Nachhinein kann ich sagen, dass das völlig ausreichend ist, alles andere (z.B. Übernachtung, Verpflegung) bekommt man dort vor Ort bestens geregelt.
1. Tag
Heute starten wir zur ersten Etappe von Stepanzminda vorbei an der Gergeti-Sameba-Kirche bis kurz hinter den Pass Saberce. Der Weg ist bis zu unserem heutigen Ziel breit und bequem begehbar. Das ist für uns insofern hilfreich, da wir ca. 25kg in unseren überdimensionalen Rucksäcken dort hinauf buckeln.
Kurz vor unserem heutigen Ziel muss noch ein größerer Gletscherbach überquert werden, was zur Zeit völlig problemlos funktioniert. Danach bauen wir das erste Mal unser Zelt auf, auch unweit einer gefasste Wasserstelle.
2. Tag
Nach einer stürmischen Nacht, die unser Zelt gut überstanden hat, sind die nächsten 600 Höhenmeter zur Bethlemi-Hütte angesagt. Nach einigem Gestolpere durch das Endmorengebiet des Gergeti-Gletschers ist die Zunge desselben erreicht. Wir orientieren uns an den Spuren der Pferdekaravanen, die den umfangreichen Gepäcktransport zur Hütte übernehmen. Am Ende der Gletscherquerung ist etwas Vorsicht angesagt, da es hier doch sehr respektable Gletscherspalten gibt. Danach geht es noch 150m durch Geröll hinauf und wir stehen vor der legendären und einzigen berghüttenähnlichen Übernachtungsmöglichkeit in Georgien. Sofort werden wir vom Hüttenchef in dessen Domizil gelotst mit dem Hinweis sich registrieren zu lassen mit Ausweisnummer und einen Obulus von 10 Lari (= ca. 4 EUR) pro Zelt und Nacht. Das lässt hoffen, dass man bei einem unfreiwilligen Verschwinden doch irgendwie gesucht wird. Für uns stand von vorn herein fest, wir campen auf dem riesigen Areal neben der Hütte.
Nach einem gründlichen Zeltaufbau, nutzen wir die zweite Tageshälfte um einen gemütlichen Akklimatisierungsmarsch zum Weißen und Schwarzen Kreuz durchzuführen. Prompt geraten wir dabei in das obligatorische Nachmittagsgewitter. Am Abend beruhigt sich die Wetterlage wieder etwas und einem gemütlichem Abendessen in freier Natur steht nichts mehr im Wege.
3. Tag
Heute schlafen wir aus und uns erwartet zum Outdoorfrühstück strahlender Sonnenschein. Wieder starten wir zu einer Akklimatisationstour vorbei am schon bekanten Weißen und Schwarzen Kreuz hinauf auf den Gletscher bis in eine Höhe von ca. 4.300m. Der Rückweg erfolgt unspektakulär.
Am frühen Abend meldet sich wieder ein heftiges Gewitter, dass in einen kräftigen Schneeschauer ausartet. Da am nächsten Tag der Gipfel fällig sein soll, ziehen wir uns beizeiten in das Zelt zurück
4. Tag
Heute beginnt der Tag um 01:00 Uhr bei Temperaturen unter Null Grad mit Kaffeekochen und Müsli vertilgen. Der Start zum Gipfelgang erfolgt bei klarem Sternhimmel inkl. sichtbarer Milchstraße. Wir gehen betont langsam hinter den vor uns gestarteten Gruppen. Die Orientierung in der Dunkelheit und nach den gestrigen Neuschneefällen ist nicht ganz ohne. Schon auf dem Weg bis zum Schwarzen Kreuz kommen einige Gruppen von der regulären Route ab und sind froh, dass große Führerseilschaften mit viel Licht den richtigen Weg weisen. So zockeln wir auf das Gletscherplateau hinauf. Zwischenzeitlich ist es so kalt, dass ich Bedenken um meine Finger habe. Aber nach Eintritt der Dämmerung geben wir etwas Gas und kommen so wieder auf gute Betriebstemperaturen. Die Sonne erreicht uns noch vor dem ersten Steilaufschwung, den wir uns neuschneebedingt regelrecht wie durch Wüstensand emporwühlen. Auf dem nachfolgendem kleinen Plateau rasten wir kurz und setzten dann zum Endspurt an. Jetzt geht es noch einmal ca. 150m steil und recht schattig in die Höhe. Dann noch drei flache Serpentinen und es ist geschafft.
Ein fantastischer Rundumblick empfängt uns hier oben. Unzählige Bergketten, für uns völlig unbekannt, erheben sich in einem fast wolkenlosen 360 Grad Panorama bei absoluter Windstille. Nachdem wir uns sattgesehen haben, war es Zeit über den recht langen Abstieg nachzudenken.
Erstaunlicherweise trotz steiler Abschnitte gelangten wir recht flott wieder auf das Gletscherplateau. Ab hier war der Rückweg durch die "Bratpfanne" recht entspannt. Dann noch vorbei an der Steinschlagzone und der Weg vorbei am Schwarzen und Weissen Kreuz kannten wir ja schon zur Genüge.
Während der Tour haben wir nur wenige Gletscherspalten wahrgenommen. Wahrscheinlich lag für diese jahreszeit noch recht viel Schnee.
An der Bethlemi-Hut angekommen verbannte uns der obligatorische Nachmittagsschauer in unsere Unterkunft und erst zum Sonnenuntergang getrauen wir uns wieder vor das Zelt.
5. Tag
Heute früh lösen wir bei Sonnenschein in aller Ruhe unser Zeltlager auf. Etliche Gipfelbesteiger von gestern warten auf ihren tierischen Gepäcktransporter. Wir dagegen laden uns alles wieder auf den Rücken und nehmen die 2.000m bis nach Stepantsminda wieder unter die eigenen schon etwas wundgelaufenen Hufe. Der Abstieg geht dann doch recht flott voran, zumal uns ein mittägliches Donnergrollen dazu noch antreibt. Am frühen Nachmittag hat uns die Zivilisation wieder und wir kommen nach den kulinarisch spartanischen Bergtagen in den Genuss einer vorzüglichen georgischen Gastronomie.
Abschließend kann ich sagen, das diese Tour für uns der Hammer war. Vorher waren wir schon sehr skeptisch hinsichtlich der dort allgemein sehr instabilen Wetterlage und einer ausreichenden Höhenanpassung. Letztendlich haben wir uns aber für das Gesamtunternehmen Zeit gelassen und damit ohne Höhenprobleme den Gipfel erreichen können.
Tour zu zweit begangen



1. Tag
Heute starten wir zur ersten Etappe von Stepanzminda vorbei an der Gergeti-Sameba-Kirche bis kurz hinter den Pass Saberce. Der Weg ist bis zu unserem heutigen Ziel breit und bequem begehbar. Das ist für uns insofern hilfreich, da wir ca. 25kg in unseren überdimensionalen Rucksäcken dort hinauf buckeln.
Kurz vor unserem heutigen Ziel muss noch ein größerer Gletscherbach überquert werden, was zur Zeit völlig problemlos funktioniert. Danach bauen wir das erste Mal unser Zelt auf, auch unweit einer gefasste Wasserstelle.
2. Tag
Nach einer stürmischen Nacht, die unser Zelt gut überstanden hat, sind die nächsten 600 Höhenmeter zur Bethlemi-Hütte angesagt. Nach einigem Gestolpere durch das Endmorengebiet des Gergeti-Gletschers ist die Zunge desselben erreicht. Wir orientieren uns an den Spuren der Pferdekaravanen, die den umfangreichen Gepäcktransport zur Hütte übernehmen. Am Ende der Gletscherquerung ist etwas Vorsicht angesagt, da es hier doch sehr respektable Gletscherspalten gibt. Danach geht es noch 150m durch Geröll hinauf und wir stehen vor der legendären und einzigen berghüttenähnlichen Übernachtungsmöglichkeit in Georgien. Sofort werden wir vom Hüttenchef in dessen Domizil gelotst mit dem Hinweis sich registrieren zu lassen mit Ausweisnummer und einen Obulus von 10 Lari (= ca. 4 EUR) pro Zelt und Nacht. Das lässt hoffen, dass man bei einem unfreiwilligen Verschwinden doch irgendwie gesucht wird. Für uns stand von vorn herein fest, wir campen auf dem riesigen Areal neben der Hütte.
Nach einem gründlichen Zeltaufbau, nutzen wir die zweite Tageshälfte um einen gemütlichen Akklimatisierungsmarsch zum Weißen und Schwarzen Kreuz durchzuführen. Prompt geraten wir dabei in das obligatorische Nachmittagsgewitter. Am Abend beruhigt sich die Wetterlage wieder etwas und einem gemütlichem Abendessen in freier Natur steht nichts mehr im Wege.
3. Tag
Heute schlafen wir aus und uns erwartet zum Outdoorfrühstück strahlender Sonnenschein. Wieder starten wir zu einer Akklimatisationstour vorbei am schon bekanten Weißen und Schwarzen Kreuz hinauf auf den Gletscher bis in eine Höhe von ca. 4.300m. Der Rückweg erfolgt unspektakulär.
Am frühen Abend meldet sich wieder ein heftiges Gewitter, dass in einen kräftigen Schneeschauer ausartet. Da am nächsten Tag der Gipfel fällig sein soll, ziehen wir uns beizeiten in das Zelt zurück
4. Tag
Heute beginnt der Tag um 01:00 Uhr bei Temperaturen unter Null Grad mit Kaffeekochen und Müsli vertilgen. Der Start zum Gipfelgang erfolgt bei klarem Sternhimmel inkl. sichtbarer Milchstraße. Wir gehen betont langsam hinter den vor uns gestarteten Gruppen. Die Orientierung in der Dunkelheit und nach den gestrigen Neuschneefällen ist nicht ganz ohne. Schon auf dem Weg bis zum Schwarzen Kreuz kommen einige Gruppen von der regulären Route ab und sind froh, dass große Führerseilschaften mit viel Licht den richtigen Weg weisen. So zockeln wir auf das Gletscherplateau hinauf. Zwischenzeitlich ist es so kalt, dass ich Bedenken um meine Finger habe. Aber nach Eintritt der Dämmerung geben wir etwas Gas und kommen so wieder auf gute Betriebstemperaturen. Die Sonne erreicht uns noch vor dem ersten Steilaufschwung, den wir uns neuschneebedingt regelrecht wie durch Wüstensand emporwühlen. Auf dem nachfolgendem kleinen Plateau rasten wir kurz und setzten dann zum Endspurt an. Jetzt geht es noch einmal ca. 150m steil und recht schattig in die Höhe. Dann noch drei flache Serpentinen und es ist geschafft.
Ein fantastischer Rundumblick empfängt uns hier oben. Unzählige Bergketten, für uns völlig unbekannt, erheben sich in einem fast wolkenlosen 360 Grad Panorama bei absoluter Windstille. Nachdem wir uns sattgesehen haben, war es Zeit über den recht langen Abstieg nachzudenken.
Erstaunlicherweise trotz steiler Abschnitte gelangten wir recht flott wieder auf das Gletscherplateau. Ab hier war der Rückweg durch die "Bratpfanne" recht entspannt. Dann noch vorbei an der Steinschlagzone und der Weg vorbei am Schwarzen und Weissen Kreuz kannten wir ja schon zur Genüge.
Während der Tour haben wir nur wenige Gletscherspalten wahrgenommen. Wahrscheinlich lag für diese jahreszeit noch recht viel Schnee.
An der Bethlemi-Hut angekommen verbannte uns der obligatorische Nachmittagsschauer in unsere Unterkunft und erst zum Sonnenuntergang getrauen wir uns wieder vor das Zelt.
5. Tag
Heute früh lösen wir bei Sonnenschein in aller Ruhe unser Zeltlager auf. Etliche Gipfelbesteiger von gestern warten auf ihren tierischen Gepäcktransporter. Wir dagegen laden uns alles wieder auf den Rücken und nehmen die 2.000m bis nach Stepantsminda wieder unter die eigenen schon etwas wundgelaufenen Hufe. Der Abstieg geht dann doch recht flott voran, zumal uns ein mittägliches Donnergrollen dazu noch antreibt. Am frühen Nachmittag hat uns die Zivilisation wieder und wir kommen nach den kulinarisch spartanischen Bergtagen in den Genuss einer vorzüglichen georgischen Gastronomie.
Abschließend kann ich sagen, das diese Tour für uns der Hammer war. Vorher waren wir schon sehr skeptisch hinsichtlich der dort allgemein sehr instabilen Wetterlage und einer ausreichenden Höhenanpassung. Letztendlich haben wir uns aber für das Gesamtunternehmen Zeit gelassen und damit ohne Höhenprobleme den Gipfel erreichen können.
Tour zu zweit begangen
Tourengänger:
his

Communities: Kaukasus und Zentralasien
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Kommentare (7)