Kazbek 2016


Publiziert von perpedes , 23. Juli 2016 um 19:51.

Region: Welt » Georgien » Kazbegi
Tour Datum:19 Juni 2016
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: RUS   GE 
Zeitbedarf: 7 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Tblisi über die alte Heerstrasse nach Kazbegi
Unterkunftmöglichkeiten:Genügend Hostels und ein größeres Hotel in Stephandsminda
Kartennummer:4

Nun war es endlich soweit. Unsere lang ersehnte Tour in den Kaukasus sollte endlich starten und die Vorfreude war schon riesig.

Nachdem wir im heimatlichen Hunsrück und zu guter Letzt noch mit einer Tour im Ötztal fleißig trainiert hatten, starteten wir am 18.Juni über Warschau nach Tblisi, mit gut 20kg Rucksackgewicht und die Vorfreude auf ein leckeres Mahl an Bord des Flugzeuges. Wie jedoch das Foto beweist, sollte dies eine Wunschvorstellung bleiben . ( Einen eindeutig zweideutigen Kommentar was vielleicht mit dem Essen passiert sein könnte, erspar ich mir hier allerdings.....:-)

Angekommen um 06.00 Uhr morgens kam auch schon unser genialer Kumpel und Bergführer Baghari,mit seinem Geländewagen und wir fuhren nachdem wir in der Stadt nach Verpflegung kauften auf der alten Heerstrasse richtung Stepantsminda. Alleine die Fahrt dort hin war schon ein Erlebnis und die ertsen Eindrücke des Kaukasus wirkten auf uns ein.

Angekommen in einem netten Hostel, schnell noch ne Gasbuddel kaufen, eine kurze Dorfbesichtigung und dann lecker essen, was unsere Herbergsmutter sehr köstlich zubereitete und dann ab endlich schlafen nach über 24h ohne.

Um Zeit und Kräfte zu sparen fuhren wir dann am nächsten Tag früh zur Gergeti Kirche, diese Piste dort hoch muß man gesehn und vor allen Dingen mal befahren haben. Nach Aussage von Baghari sollte die Piste schon lange besser befahrbar gemacht werden, doch die einheimischen Taxifahrer wollen dies gar nicht, da es doch ein lohnendes Geschäft ist die Touristen im Geländewagen oder Allradbus Made in Japan zur Kirche zu fahren.

Am Parplatz angekommen hieß es dann einen kurzen Rundum Blick schweifen lassen, Rucksäcke schultern und los gings. Da wir sehr früh in der Saison waren, waren noch nicht allzuviele Bergsteiger unterwegs, und wir erkannten an den gewaltigen Restschneefeldern,dass der Winter noch nicht allzu lange her war. Und auf die Frage einer kleinen Touristengruppe ob man denn bis zum Gletscher und noch weiter vorgehn könnte, beantworteten wir mit einem Blick auf das Schuhwerk der Gruppe mit einem fassungslosen Kopfschütteln.

Nach einer Flußdurchquerung, die zu dieser Zeit noch harmlos schien ( da hörten wir schon ganz andere Berichte von der Hauptsaison) erreichten wir den Gletscher, den wir dank der Neuschneeauflage super bis zur legendären Bethlemi Hut passieren konnten. Dort angekommen erst mal unser Zimmerlager beziehen, das wir mit 2 super netten Norwegern teilten. Kaffee und Tee kochen, etwas essen und das unbeschreibliche Klo in Augenschein nehmen. Nun gut, der Zustand der Hütte ist so ne Sache, da wir aber kein Zelt mitschleppen wollten, und es außerhalb der Saison war, konnten wir damit gerad so leben.Zur Zeit waren ca. 25 Personen auf der Hütte, ich kann mir gar nicht vorstellen wie das funktionieren soll in der Hochsaison mit über 100 und mehr Leuten.
Am nächsten Tag eine kurze Akklimationstour auf ca.4000m zu einer kleinen Kapelle östlich der Hütte.

Da es in den letzten Tagen extrem viel Neuschnee gab und seit zwei Wochen keiner mehr den Gipfel erreichte, sollte der kommende Tag unser  perfekter Gipfeltag sein. Also Ausrüstung vorbereiten, kurz noch eine Mahlzeit und ab in den Schlafsack um dann pünktlich um 02.00 Nachts aufzubrechen. Einige Gruppen sind schon vor uns los, doch wir drei waren ein perfektes Team und so kam es ,dass wir nach und nach die anderen überholten, auch aufgrund dessen, dass einige die falsche Route über die steile und Lawinengefährdete Seite des Berges auswählten.
Langsam wurde es hell und wir konnten die Stirnlampen ausschalten, und so kämpften wir uns weiter in einem folgendem Linksbogen durch den tiefen Schnee richtung eines kleinen Sattel auf ca.4950m Höhe.
Das immer noch einige unverbesserliche(meist aus dem Herkunftsland unserer Fluggesellschaft kommende Personen) im Alleingang und ohne Seil den Gipfel besteigen wollen sahen wir mit eigenen Augen. Was zur Folge hatte, dass dieser Bergsteiger wohl den (absolut Berechtigten) Anschiss seines Lebens durch unseren Bergführer bekommen hatte. (Denn zwei Wochen vorher sind 2 Personen auf diese Art ums Leben gekommen).

Die Sicht begrenzte sich mitlerweile auf 2m, Temperatur geschätzte minus 10°C  so erreichten wir nach ca. 5 Sunden und 45min, ziemlich außer Puste als erste Gruppe seit 2 Wochen völlig freudestrahlend und jubelnd den Gipfel, gmeinsam mit unserem norwegischen Zimmergenossen und seinem super Bergführer. Nach einem Schluck armenischen Cognac, der von meinem Bergkumpel extra mit zum Gipfel geschleppt wurde, machten wir uns auch schon wieder an den Abstieg, da die Wetterlage merklich schlechter wurde.
Völlig erschöpft dennoch überglücklich aufgrund unserers Erfolges erreichten wir wieder die Meteostation, wo erst mal Tee und Futtern angesagt war. Die Frage von Baghari,useres Bergführers, ob wir nicht vielleicht doch noch direkt ins Tal absteigen sollten , konnten wir nur fassungslos mit einem Kopfschütteln verneinen.

Am nächsten Tag dann der Abstieg und Rückfahrt nach Tblisi, wo wir noch zwei erholsame und schöne Tage verbrachten. Meinen Rückflug hatte ich kurzfristig auf die LH umgebucht , was auch das Das Foto des diesmal vorhandenen Bordessens beweist.

Dank an meinen Bergkumpel Wladimir und Baghari, unseren genialen Bergführer.

Benötigt wird die übliche Hochtourenausrüstung und zu empfehlen ist die Geoland Karte Nr.4 Mt.Kazbegi

Tourengänger: perpedes


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