Wildes Mannle


Publiziert von schimi , 16. September 2016 um 22:20.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:16 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Das Wilde Mannle ist die Ideale Tour für viele Gelegenheiten. Als Eingehtour für Größeres, als hoher Wanderberg, wenn man mal etwas kraxeln und nicht nur gehen möchte, als schnelle Tour für ein kleines Zwischenhoch.

Wir starten von Vent aus, und nehmen ganz untypisch die Seilbahn um uns 450 Höhenmeter nach Stablein hinaufbringen zu lassen. Warum auch nicht... Der Aufstieg, der Großteils über die Venter Skipiste führt, verspricht nicht unbedingt ein besonders interessanter zu sein. Außerdem haben wir wegen unserer Hotelübernachtung sowieso Freikarten für die Gondel – also machen wir es uns bequem.

Heute scheint wieder die Sonne, aber es ist noch sehr kalt. Die letzten Tage hat es ausgiebig geregnet und hier ober bis etwa 2200 Meter herunter geschneit. Der Schnee wird sich nun schnell zurückziehen, aber doch lag er gestern Abend vom Hotel aus gesehen noch so bis etwa 2600 Metern. Die Auffahrt mit der Seilbahn ist wunderbar sonnig, aber wir haben die Handschuhe schon in der Gondel angezogen. Auch die leichte Daunenjacke tut gute Dienste!

In Stablein steigen wir aus und gehen über den markierten Weg 207 mit unzähligen anderen zunächst in Richtung Breslauer Hütte. Nach ein paar Minuten zweigt rechts ein kleiner Bergweg von der langweiligen Wandertrasse ab. Ab hier beginnt die eigentliche Natur!

Nach zwei Kehren geht es noch einmal über die Skipiste, die man im Juli leider immer noch am spärlichen Bewuchs der Landschaft erkennt. Nach der Piste wenden wir uns nach links und gehen bis etwa auf die Höhe des Lifthäuschens, wo es dann wieder nach rechts in steileres Gelände geht. Ab hier nun kommen wir langsam in die felsigen Regionen.

Zunächst schlängelt sich der Weg noch von Wiesenmatte zu Wiesenmatte aber je weiter man nach oben kommt, desto häufiger hat man Felskontakt. Die eine oder andere Stelle ist mit einem Seil versichert. Und so kommt man ohne echte Schwierigkeiten, aber doch einmal mit Hilfe der Hände in die Höhe.

Ehe man sich‘s versieht, hat man schon das Gipfelkreuz im Blick. Ab hier geht es weniger Steil in die Höhe, sondern immer flacher. Am Ende erreichen wir über leichtes blockiges Gelände den wenig ausgeprägten Gipfel. Ja es ist mehr ein Rücken, als würde man auf einen riesigen Saurierpanzer hinaufsteigen.

Der Blick vom Gipfel ist vortrefflich – eine schöne Aussichtsloge, auch wenn er mit knapp über 3000 Meter zwischen den Ötztaler Riesen klein wirkt, so hat man doch einen wunderbaren Blick. Direkt nach Nordwesten schaut man über den Rofenkarferner zur Wildspitze. Nach Westen blick man aus dem Venter Tal hinaus zu den Stubaiern mit dem Zuckerhütl. Über Vent hinüber schauen wir auf Ramolkogel und den hinteren Spiegelkogel. Nach Süden die allgegenwärtige Talleitspitze! Blick man hinein in das Rofental nach Südwesten sieht man links des Tales die Kreuzspitze und die Fineilspitze. Ganz rechts der Höchste Gipfel ist die Weißkugel und mit etwas Glück erkennt man genau in der Mitte ganz im Hintergrund den Ortler. Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätte man es sich hier schön bequem machen können.

Wir steigen über den Weg nach Norden ab umso zu einer kleinen Rundtour zu kommen. Dieser Abstieg beginnt erst einmal mit einem längeren ebenen Gang über leichtes Blockwerk (Stichwort Saurierrücken) bis wir diesen nach links verlassen. Eine längere seilversicherte Rinne müssen wir im weiteren Verlauf bewältigen, die sich jedoch als durchaus einfach und harmlos herausstellt. Sofern es hier nicht zugeschneit und glatt ist, sollte das für einigermaßen versierte Wanderer kein größeres Hindernis darstellen.

Unten angekommen landen wir auf dem Kamm einer Randmoräne des Rofenkarferners. Darüber schlängelt sich ein zwar sehr schmaler aber einfacher Weg. Leicht bergab folgen wir der Moräne bis der Pfad sie nach links verlässt.

Nach wenigen Minuten sind wir wieder am Lifthäuschen wo wir wieder auf unseren Aufstiegsweg kommen. Wir gehen hinab bis nach Stablein die vom vielen Niederschlag einer nur teilweise vom Schnee freigeräumte Terrasse hat. Der Wind erteilt uns hier die letzte Lektion, und lässt uns nicht auf der Terrasse Platz nehmen. Er verweist uns nach drinnen zur Einkehr! Bis direkt vor Stablein sind wir mit den Handschuhen gewandert und das Mitte Juli!

Trotzdem war es ein sehr schöner Tag!

Tourengänger: schimi


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