Kortscher Schafberg 3115m - Das verlassene Paradies


Publiziert von georgb , 5. Juli 2016 um 21:09.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 3 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vinschgau-Schlanders-Kortsch-Außereggen
Kartennummer:Kompass Vinschgau

Es gab Zeiten, da war der Kortscher Schafberg ein gut besuchter Gipfel. Die Herren von der Sektion Heilbronn ließen sich nicht lumpen und haben 1910 auf dem Taschljöchl ein stattliches Schutzhaus errichtet und zum Schafberg eine Weganlage ausgebaut mit einem parallel verlaufenden Waal zur Wasserversorgung vom Hungerschartensee.
100 Jahre später verliert sich unser Gipfel in Bedeutungslosigkeit, die Weganlage verfällt und vom lange abgebrannten Schutzhaus sind nur noch die Grundmauern übrig. Der Attraktivität tut das keinen Abbruch, der Weg zum Kortscher Schafberg ist voller phantastischer Eindrücke in grandioser Landschaft.
Gut, dass wir schon am Vortag zu Freunden auf der Kortscher Alm aufgestiegen sind und sie uns eine Schlafgelegenheit ermöglicht haben. Damit hält sich der Aufwand in Grenzen und wir können die Tour voll genießen. Das erste Highlight ist schon der Kortscher See und wenig später öffnet sich am Taschljöchl der Blick ins Schnalstal und zu gewaltigen Ötztaler Gletschern. Wer Glück hat sichtet sogar einen Bartgeier, auf seinem Ausflug vom Nationalpark Stilfser Joch.
Von hier folgen wir dem alten noch zu erahnenden Waalweg zu den beiden Hungerschartenseen. Zwei wunderschöne Bergseen, der untere türkisblau, der obere noch von Eis überzogen, wir sind beeindruckt. Steinmänner führen in einfachem Gehgelände durch die Felswüste zum weiten Gipfelplateau. Gegenüber zeigt sich der Lagaunferner mit gleichnamiger Spitze, wild und selten begangen, in der Ferne die mächtige Weißkugel.
Direkt unter uns sichten wir die Kortscher Alm und folgen dem Südgrat abwärts. Ein paar Felszacken und eine schottrige Rinne behindern unseren Flug, aber ohne ernsthafte Schwierigkeiten stehen wir an einem zauberhaften Hüttchen, mit Gemüsegarten! Von hier steigen wir auf deutlichen Spuren durch den Wald zurück zur Alm, wo uns die gesamte Mannschaft mit Speck und selbstgemachten Käsespezialitäten erwartet.
Schweren Herzens nehmen wir Abschied, es warten noch zwei Stunden Abstieg auf uns. Anstatt über die Forststraße folgen wir an der Schlanderer Alm dem romantischen Forrawaalweg zurück nach Außereggen und ziehen vom mediterranen und weiten Vinschgau zurück ins kühle, enge Pustertal.

Tourengänger: georgb


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