Frühlingswanderung nach St. Chrischona


Publiziert von ABoehlen , 29. Mai 2016 um 11:25.

Region: Welt » Schweiz » Basel Stadt
Tour Datum:12 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BS   D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 340 m
Abstieg: 320 m
Strecke:Basel Wettsteinplatz – Hornfelsen – Junkholz – St. Chrischona – Chrischonatal – Riehen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Basel SBB
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Riehen
Kartennummer:LK1047 Basel und Offizieller Stadtplan 1:12'500

Im Sommer 1984 erhielt ich von meinem in Basel wohnhaften Götti eine Sonderbeilage der «Basler Zeitung» zugeschickt, wo über den eben seiner Bestimmung übergebenen «PTT-Turm St. Chrischona» berichtet wurde. Gerade mal 9-jährig machte dieses höchste freistehende Bauwerk der Schweiz auf mich einen mächtigen Eindruck, zumal der in unserer Gegend gelegene Bantigerturm mit damals knapp 100 m nicht mal halb so hoch war. Auch heute – mehr als 30 Jahre später – fasziniert mich der Turm auf St. Chrischona immer noch. Grund genug, ihm wieder mal im Rahmen einer Wanderung einen Besuch abzustatten.

Ca. um 09:30 Uhr – nach einem Startkaffee im Bahnhofbuffet – ziehen wir los, nehmen jedoch das Tram der Linie 2 bis zum Rhein (Haltestelle Wettsteinplatz, Pt. 256.9). Ab hier folgen wir dem Uferweg flussaufwärts und passieren dabei den 178 m hohen Roche-Turm (Bau 1), der erst im letzten Herbst fertig gestellt wurde. Noch höher, nämlich 205 m, soll der Bau 2 werden, der allerdings erst auf dem Papier existiert und dessen Realisierung für 2021 geplant ist.

Weiter geht es unter der Schwarzwald- und Eisenbahnbrücke hindurch, entlang der Sportanlagen und schliesslich durch den Bettingerweg zur Landesgrenze beim Friedhof am Hörnli. Vor unserer Nase ragt jetzt der bewaldete Unterberg in die Höhe und bald sind wir am Waldrand angelangt. Eine Tafel informiert, dass der Weg durch den Horngraben durch ein Naturreservat führt und daher nicht mehr unterhalten wird. Der alternative Aufstieg liegt etwas weiter südlich auf deutschem Gebiet. Es ist ein interessanter Zickzackweg, der steil in den frisch ergrünten Wald aufsteigt. Es ist auffallend, wie viel weiter die Vegetation hier ist, verglichen mit der Region Bern.

Dieser erste Aufstieg endet auf dem Hornfelsen, Pt. 367.25. Das Gelände bricht hier senkrecht nach Grenzach ab und ermöglicht einen freien Blick zum Rhein, zum Birsfelder Hafen und zurück nach Basel, das schon recht weit entfernt scheint.

Nach einer Rast in der Waldhütte geht es weiter; zurück zur Staatsgrenze und entlang dem Ausserberg- und Winkelweg zur offenen Höhe von Strick (Pt. 449.1), wo an der warmen Frühlingssonne die nächste Pause fällig ist.

Das heutige Gipfelziel – die Kirche und der Turm von St. Chrischona – ist nun schon sehr gut zu sehen und nicht mehr weit weg. Wir folgen weiterhin der Grenze und münden beim Parkplatz (Pt. 495) in die Hohe Strasse. Dieser folgend sind wir bald beim Turm.

Auch mehr als 30 Jahre nach seiner Fertigstellung ist dieses Bauwerk immer noch überaus beeindruckend. Der Turmschaft aus Beton reicht bis in 152 m Höhe, etwas darunter befinden sich in rund 137 m Höhe die Sitzungszimmer und die Terrasse. Die ganze Konstruktion wird stabilisiert von drei mächtigen Betonpfeilern, die jeweils 60° auseinander schräg nach oben ragen. Gekrönt wird das Bauwerk vom 98 m hohen Stahlmast, dessen Spitze 250 m über dem Fusspunkt liegt. Seit 1984 ist dies das höchste frei stehende Bauwerk der Schweiz. Leider ist aber kein Teil dieses Turmes frei zugänglich, weshalb es auch keine Aussichtsplattform gibt. An klaren Tagen muss die Fernsicht von dort oben überwältigend sein.

Inzwischen ist 12:00 Uhr vorbei und wir lassen uns auf einer windgeschützten Bank unterhalb des Restaurants Waldrain nieder. Während hinten beim Turm der Wind über die Krete blies, ist es hier vorne fast windstill. Das Restaurant hat leider am Montag und Dienstag geschlossen, weshalb es kein Gipfelbier gibt. Noch sind wir aber gar nicht auf dem höchsten Punkt angelangt. Dieser befindet sich bei der Kirche auf 522 m. Eine Panoramatafel von 1954 in erstaunlich gutem Zustand erläutert die Sicht, die man nach Süden geniessen kann. Nicht nur den Jura, sondern auch Teile der Glarner, Zentralschweizer und Berner Alpen sollen sichtbar sein. Leider ist dort aber die Bewölkung zu stark und/oder die Luft zu trüb, weshalb wir das nicht überprüfen können. Dafür steigen wir noch ins Turmzimmer hinauf, von wo die Sicht auch in die Rheinebene und zum Schwarzwald schweift. Und direkt über unseren Köpfen schlägt die Glocke halb Zwei.

Wir verlassen nun diesen schönen Ort und steigen nach Norden ins Chrischonatal hinunter. Dies ist eine Art Hochtal mit einer grossen Wiese, allseits vom Wald umschlossen. Bei der Landesgrenze (Pt. 424) entspringt der Bach und das Tal wird nach unten deutlich enger und steiler. Wir folgen aber der Grenze und steigen steil die Westseite hinauf zur Orthalde (Pt. 468). Ebenso steil geht es auf der anderen Seite wieder hinunter, alles durch schönen Laubwald im zarten, frischen Grün. Schliesslich verlassen wir die Grenze und gelangen auf dem Nordhaldenweg in die obersten Teile von Riehen (Pt. 342), wo wir den Wald verlassen. Und dann donnert es…

Tatsächlich hat sich über dem Vorgelände des Schwarzwaldes eine dunkle Wolke aufgetürmt. Vorhin, vom Kirchturm aus, war davon noch nichts zu sehen!

Nun ist es aber nicht mehr weit, aber genau wie auf dem gestrigen Spaziergang vom Dählhölzli heim nach Worb, werden wir auch heute kurz vor Schluss von einigen Tropfen befeuchtet. Aber den Schirm benötigen wir auch diesmal nicht und ca. um 15:00 Uhr sind wir am Bahnhof (283 m), wo bald eine S6 einfährt, mit der wir via Badischem Bahnhof zurück nach Basel SBB gelangen. Den passenden Schlusspunkt dieses schönen Wandertages setzt später ein leckeres Essen, welches wir wieder mal im Bahnhofbuffet Olten geniessen.

Tourengänger: ABoehlen, Stini


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