Grenzwandern


Publiziert von Mo6451 , 4. Mai 2017 um 16:57.

Region: Welt » Schweiz » Basel Stadt
Tour Datum: 4 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BS   D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 416 m
Abstieg: 260 m
Strecke:9,89 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 16 Weil am Rhein - Riehen Weilstraße; Tram Nr. 6 Riehen Weilstraße - Riehen Dorf; Bus Nr. 35 Riehen Bahnhof - Riehen In der Au
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bettingen St. Chrischona - Riehen Bettingerstraße; Tram Nr.6 Riehen Bettingerstraße - Basel Bad. Bf.; Regio Express Basel Bd. Bf. - Weil am Rhein
Kartennummer:map.wanderland.ch, komoot

Typisches Aprilwetter auch noch im Mai. Die Aussichten für heute waren nicht so schlecht, es sollte trocken sein, bewölkt und ab und zu auch ein Sonnenstrahl. Das wollte ich nutzen, um noch eine Tour zu rekognoszieren. Ideal, dass ich für die Anfahrt zum Ausgangspunkt kaum eine Stunde brauchte. Allerdings mit zwei Mal umsteigen.

Den Kleinbus verließ ich als einziger Fahrgast an der Haltestelle Riehen, In der Aue, kurz vor der Grenzstelle Inzlingen. Direkt gegenüber der Haltestelle ist die Eiserne Hand bereits ausgeschildert. Es geht langsam aber stetig aufwärts.

Bis Maienbühl folge ich dem markierten Wanderweg, der im ersten Teil asphaltiert ist. An der Kreuzung biegt der markierte Weg rechts ab, ich folge einem schmalen Pfad links. Ab jetzt befinde ich mich genau auf der Grenze Schweiz/Deutschland. In unregelmäßigen Abständen stoße ich jetzt auf Grenzsteine mit unterschiedlichen Emblemen und Jahreszahlen.

Die Eiserne Hand hat im Zweiten Weltkrieg eine bedeutende Rolle gespielt. Menschen, die vor dem Naziregime in die Schweiz fliehen wollten, hatten hier im Dickicht der Bäume eine gute Möglichkeit. Allerdings hat man bei diesem schmalen Streifen sehr schnell die Grenze wieder gewechselt. Sicherlich nicht einfach. Zur Geschichte der Eisernen Hand gibt es eine interessante Ausarbeitung.

Der Grenzpfad bis hinauf zu P 462,7 ist nach den Regenfällen der letzten Tage recht matschig. Im Laub lassen sich die schmierigsten Stellen gut umgehen. Heute nehme ich mir die Zeit, alle Grenzsteine zu fotografieren.

Bei P. 462,7 stoße ich dann auf den breiten Fußweg. Nur einige Meter, markiert an beiden Seiten mit Grenzsteinen und der Wanderweg biegt wieder nach Südwesten ab. Kaum auf diesem Pfad gibt es mehrere Hinweisschilder auf die Grenze. Auch einen Schlagbaum hat es, der ist aber geöffnet.

Weiter folge ich nun dem markierten Wanderweg. Dieser biegt bald nach rechts ab in den Heerenwald. Bis P 480 bleibe ich auf dem Weg, dann gehe ich wieder zurück und entscheide mich, dem Grenzverlauf weiter zu folgen.

Bis Maienbühl ist das nicht schwierig, auch wenn der Weg bald zum Pfad wird. Hier braucht man keine Steinmänner, man kann sich an den Grenzsteinen orientieren. Ursprünglich hatte ich vor, bei Maienbühl wieder auf den Wanderweg zu wechseln, gehe aber noch mal zurück, um zu prüfen, ob ich nicht doch der Grenze weiter folgen kann. 

In der Weide finde ich eine Spur, gemäß GPS ist das der Grenzverlauf. Das hohe Gras ist recht nass, bald auch meine Hose. Zum Schluss etwas steil abwärts. In der Karte gibt es dann eine gestrichelte Linie, die zurück zum Wanderweg führt.

Aber kann man nicht noch weiter der Grenze folgen? Einen Versuch wäre es wert. Vor mir eine Wiese, rechts davon ein Kornfeld. Genau auf diesem Grenzbereich gehe ich weiter, aber irgendwann komme ich weg von meiner Ideallinie. In der Ferne sehe ich wieder einen Grenzstein, ich quere die Wiese und halte auf diesen Stein zu.

Dort entdecke ich einen weiteren, ziemlich nassen und rutschigen Abstieg. Nur ein kurzes Stück, dann stehe ich unten auf der Straße, direkt an der Grenzstation. Ab jetzt geht es wieder über den Dreiland - Wanderweg (Nr. 67 Schweiz mobil).

Viele Stufen erwarten mich jetzt, immer mal unterbrochen durch den ansteigenden Pfad. Auch hier alles ziemlich nass. Ungefähr auf der Höhenlinie von 520 m biegt der Wanderweg nach Südwesten ab. Ich bleibe auf dem Pfad geradeaus, der erneut der Grenzlinie folgt. Erst geht es abwärts, dann wieder aufwärts. Nicht umsonst heißt das Gelände Nasser Grund, es ist nass.

Am Ende des Weges verlasse ich den Wald und werde vom nicht angekündigten Regen überrascht. Schnell den Rucksack abdecken und die Jacke wechseln und dann warten, bis der Schauer weniger wird oder aufhört. Er wird nur weniger.

Der weitere Weg ist asphaltiert, da ist es nicht so schlimm, dass es noch regnet. Ich verlasse die Straße und nehme den Weg an der Kirche vorbei, offiziell in der Karte nicht eingezeichnet. Am Ende erreiche ich erneut die Straße, bis zur Haltestelle ist es nicht mehr weit. Welch ein Glück, da kommt gerade der Bus. Nichts wie nach Hause, bei diesem ungemütlichen Wetter.

Tour solo

Tourengänger: Mo6451


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