Frühlingsgratwanderung zum Oberbauenstock


Publiziert von Frangge , 26. Mai 2016 um 23:11.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:22 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW   CH-UR 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m

Vergangenes Jahr gab es eine Frühlingswanderung auf den Schwalmis, das Isenthal gefällt mir sowieso extrem gut. Also gerne wieder in die Gegend. Vor einer Woche habe ich auf die Nordseite des Oberbauenstocks sehen können und beschlossen, dass das vom Schnee her gut gehen sollte. Also rein ins Auto und los geht es.

Ich starte an der Postautohaltestelle Stettli, dort hat es auch einen Parkplatz. Ich frage mich beim losgehen schon, wie heiss die Sauna wohl sein wird, wenn ich zurückkomme...

Kaum losgegangen werde ich schon sehr herzlich von drei Collies mitsamt Herrchen und Frauchen begrüsst. Nach einem kurzen Schwatz geht es dann so richtig los. Die ersten zwei Stunden der Wanderung kenne ich den Weg schon vom Vorjahr. Vorbei an der Kapelle St. Jakob gehe ich erst durch Wald, dann biege ich ins Lauwelital ab und erreiche nach knapp einer Stunde die Alp Lauweli. Von dort wieder den in der Karte eingezeichneten aber nicht markierten Weg nach Unter Bolgen. Ich habe mich beim Aufstieg noch an die Einwände von der letztjährigen Tour erinnert. Auch dieses Mal ist der Weg nicht immer gut zu erkennen, die Richtung aber klar.

Kurz nach Unter Bolgen quere ich ein paar Schneefelder, eine grössere Lawine ist auch niedergegangen. Nach insgesamt etwas weniger als zwei Stunden komme ich bei Unter Bolgen an, mache eine kurze Pause und schaue mir den weiteren Weg an. Um den Lauwelibach und bei den Seelenen, dort wo eigentlich der Wanderweg geht, liegt eine geschlossene Schneedecke. Weiter östlich gibt es diese nervige Angelegenheit nicht, ich sehe auch zwei Wanderer, die es mir vormachen und mehr oder weniger direkt auf das Vorder Jochli zuhalten. Während sie dann aber schon vor dem Vorder Jochli die Direktissima auf den Jochlistock gehen, nehme ich ab dem Vorder Jochli den Wanderweg, weil es weniger steil ist. Zwischen Unter Bolgen und dem Vorder Jochli und später teils auch auf dem Grat blüht es immer wieder schön bunt. 

Die Sicht auf dem Jochlistock ist überwältigend, selbst von Fön bekommt man hier noch nicht allzu viel mit. Den folgenden 4km Grat laufe ich schon einmal mit den Augen vor und freue mich drauf wie ein Schnitzel. Nach einer (eigentlich zu kurzen) Pause gehe ich weiter und geniesse jeden Meter des Grates. Der Weg ist bis auf wenige kleinere Stellen schneefrei. Der Schnee kann bis auf eine Ausnahme immer einfach umgangen werden, oder man geht gleich mittendurch, wie kurz nach dem Gandispitz.

Kurz nach der Abzweigung Schwiren, also knapp vor dem Ziel des Tages liegt dann doch noch ein kleines Schneefeld eher ungünstig. Ich umklettere es bergseitig, mache mich auf die letzten wenigen hundert Meter und nehme den kaum erkennbaren Weg unter die Füsse.

Während der Wanderung auf dem Grat hat sich die Sonne mehr und mehr hinter dünnen Schleierwolken zurückgezogen und der Fön wird auch immer kräftiger, je kürzer der Abstand zum Urner See wird. Am Gipfel des Oberbauenstock windet es dann schon recht stark, ich mache also nur kurz Pause und mache mich an den Abstieg. 

Wieder zurück bei Schwiren treffe ich erneut die beiden Wanderer. Sonst ist an diesem Tag am Oberbauenstock nichts los - die Saison geht ja erst los.

Erst wieder den Grat zurück, halte ich ab Pt 1875 direkt auf die Alp hinter Baberg zu und nehme dann den rot-weiss markierten Wanderweg über das Grassenegg und Pt 1261 Richtung Bodmi. Der Weg durch den Wald geht schon eher steil und meine Knie wären am liebsten schon wieder im Tal. Ab Bodmi dann noch ein paar hundert Meter den Bach entlang und ich bin zurück am Auto.

Auf diesem Weg möchte ich mich noch einmal ganz herzlich für die Starthilfe bedanken. Ungeschickterweise hatte ich am morgen vergessen, die Autolichter abzustellen, das hat dann doch zu viel 'Saft' von der Batterie gezogen...

Das erste Mal etwas alpiner unterwegs im Jahr 2016. Dann noch 4km Grat bei herrlicher Sicht, das macht doch Hunger auf mehr. Jetzt darf auch gerne weiter oben der Schnee schmelzen, das Wetter sich etwas stabiler zeigen und dann werde ich mein Bestes tun, diesen Hunger zu stillen. In diesem Sinne: Gerne mehr davon!

Tourengänger: Frangge


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