Gwächtenhorn (3420m) via W-Grat
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Für Tag 2 im Sustengebiet kommt aus dem Unterland Verstärkung, nämlich eva79. Zusammen wollen wir über den Westgrat aufs Gwächtenhorn steigen. Da es bitter kalt ist, ist kein allzu früher Start nötig. So ziehen wir erst kurz nach 7 Uhr beim Steingletscher los. Auf gefrorenen Spur laufen wir übers Chüöbärgli an den Fuss des Bockbergs. Dank des vielen Neuschnees ist die kurze Traverse zum Steigletscher eine Leichtigkeit.
Auf dem Steigletscher geht's zum Gletscherbruch. Dass man hier nicht allzu weit ausholen sollte, ist hinlänglich bekannt – und an diesem Morgen wieder mal eindrücklich zu sehen: Nachts zuvor ist viel Eis abgebrochen, grosse Brocken liegen herum. Der Bruch selbst – gemäss SAC-Führer auf 100 Höhenmeter 34° steil – ist gut eingeschneit, der Aufstieg entsprechend angenehm.
Oben in der Fläche gelangen wir schliesslich an die Sonne. Danach folgen wir drei Splitboardern in Richtung Mittler Tierberg. Im Aufstieg treffen wir auf besten Pulverschnee und sehen bald, dass bereits eine 2er-Seilschaft am Westgrat unterwegs ist. Kurz vor der Tierberglimi ziehen wir links hoch. Dank dem Neuschnee können wir bis wenige Meter unter den Grat aufsteigen. Den Bergschrund entdecken wir nicht. In der Kälte satteln wir auf Steigeisen um, binden die Ski auf und seilen uns an.
Um 11 Uhr kraxeln wir los. Den Vorstieg übernimmt eva79. Der Grat erweist sich als so, wie erwartet: Nicht allzu schwierig, aber oft schmal und ausgesetzt. Schon recht bald sowie kurz vor dem Ausstieg sind längere Passagen in der steilen Nordflanke zu bewältigen, die sich nur spärlich absichern lassen. Auf dem Grat selbst hat es viele Zacken, um die wir das Seil legen können bzw.
eva79 die eine oder andere Schlinge anlegen kann. Friends finden auch hin und wieder einen Spalt. Viel Griffe bzw. Zacken sind aber auch einfach eingeschneit. Wir gehen am laufenden Seil. Wie
eva79 bereits in ihrem gipfelbuch-Bericht schrieb, trafen wir meist auf guten Trittschnee, zuweilen aber auch auf Pulverschnee.
Nach eineinhalb Stunden auf dem Grat erreichen wir um 12.30 Uhr den Gipfel, den wir uns bald mit zwei Exponenten der [freshies.ch Freshies] teilen. Sie fahren etwas später die steile Ostwand des Gwächtenhorns, derweil wir der Normalroute folgen. Zu meinem Erstaunen treffen wir bald auf guten Pulverschnee. Ab 2800m gibt es etwas Bruchharsch, doch bald folgt wieder Pulverschnee. Auch der Gletscherbruch ist gut zu fahren. Der restliche Rückweg zum Steingletscher erfolgt in gutem Sulzschnee.
eva79, vielen Dank für die gemeinsame Tour und den souveränen Vorstieg auf dem Westgrat!
SLF: erheblich (Triebschnee oberhalb 2200m)
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