Kreuz und quer mit Schneeschuhen durch den Nationalpark Abisko
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Freitag, 25. März 2016
Heute ist der Himmel bedeckt. Wir haben vor, bis zur Brücke über den Nissunjåkka dem Kungsleden zu folgen und dann weglos zum Vuolip Njagajavri zu spuren. Ein kurzer Exkurs in samischer Sprache: Javri heisst See, vuolip unten, also Unterer Njagasee.
Ich war am Kungsleden schon oft unterwegs, 10 mal im Sommer und 9 mal mit den Tourenskiern im Winter. Von Hütte zu Hütte sind die Winterrouten mit Andreaskreuzen markiert. Die Brücke über den Nissunjåkka erreichen wir natürlich auf dem gespurten Pfad problemlos. Auf dem Rückweg finde ich den Vuolip Njagajavri nicht auf Anhieb. Ab hier leitet ein markierter Naturstig zurück zur Bahnline, wo im richtigen Moment ein Erzzug vorbeirollt.
Sonntag, 26. März 2016
Ostersonntag. Das immer gute Frühstück in der Fjällstation ist heute besonders reichhaltig. Eigentlich wollten wir ja heute mit der Linbana in die Höhe fahren und ins Karsavagge wandern. Wir wissen nicht, wie sich das Wetter entwickelt und wählen den Naturstig, der zum Balip Njagajavri hinaufführt. Trotz GPS und Karte finden wir den kleinen See im Wald nicht, aber wir erfreuen uns wiederum an traumhaften Lichtstimmungen. Auf dem markierten Winterweg von Abisko Östra nach Abiskojaure gehen wir bis zur Apfelsintallen. Es ist gar kein Vergnügen. Die Schweden machen den Osterausflug mit dem Scooter, sie brausen lärmend vorbei, es stinkt wie auf der Autobahn. Wir legen eine eigene Spur, überqueren wiederum den Vuolip Njagajaure und erlaben uns am Abend an einem köstlichen Dreigänger: Vörrätt, Varmrätt und Efterrätt.
Montag, 27. März 2016
Auch heute klappt es nicht mit der Wanderung ins Karsavagge. Der Wind weht heute mit ca. 100 Stundenkilometern, die Linbana fährt nicht. Die meisten Gäste bleiben in der Fjällstation, wir trotzen dem Wind und rücken wie jeden Tag aus. Es ist mit 4 Grad Celsius warm, der Schnee ist feucht, es hat keinen Schneestaub in der Luft. Wir folgen wiederum einem Naturstig bis zum Dag Hammarsklöd Meditationsplatz auf einem Felsen über dem Abiskojåkka. Besonders auf dem Vuolip Njagajaure kämpfen wir gegen den heftigen Gegenwind, aber mit den Schneeschuhen hat man immer guten Stand. In der kurzen Traverse durch den Birkenwald muss ich wegen in der Nacht gestürzten Birkenstämmen neu spuren und beschliesse, auf dem Rückweg in möglichst offenem Gelände zu gehen. Unterwegs leisten wir einem kopflosen Schneemann erste Hilfe und lassen zwei Schlittenhundegespanne vorbeisausen. Die Schlittenhunde lassen sich vom heutigen Lüftchen überhaupt nicht beeindrucken.
Am frühen Nachmittag sind wir wieder zurück in Abisko und nach kurzem Ausruhen wieder fit für eine letzte Runde hinunter zum Torneträsk.
Rückblick
Der Nationalpark Abisko ist ideal für Schneeschuhtouren. Langlaufskier und Schneeschuhe kann man in der Fjällstation mieten, wir sind jedoch gerne mit dem vertrauten eigenen Material unterwegs. Nach Lappland ist vor Lappland: ich plane im August eine Hüttentour von Sulijelma nach Kvikkjokk.
Ein Hinweis zu den Fotos: wer sie gerne in voller Auflösung und Bildschirm füllend sehen möchte, klicke hier!
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