Kurzbericht 

Silberplatten SW-Couloir


Publiziert von Dolmar , 22. März 2016 um 22:11.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:20 März 2016
Ski Schwierigkeit: S+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alpstein   CH-AR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 880 m
Abstieg: 880 m

Der Berg Silberplatten ist an sich einer der Gipfelerhebungen in der gewaltigen Säntis Nordwandkette.
Wer von Norden über Herisau anreist sieht von den Couloir`s welche diesen Berg durchziehen nichts,
Der Blick geht lediglich gegen eine Felswand mit ca. 700m Höhe. 
Den SW-Kamin, habe ich bereits um die Weihnachtszeit 2015 gemacht, nun sollte dieses Couloir
noch dran kommen.

Start ist beim Parkplatz Passhöhe, zuerst auf geräumter Straße bis zum Dreckloch, ab hier auf hart tragendem Schnee an den Wandfuß.
Rechts (südwestlich) von den Silberplatten zieht eine Rampe zum Stoss empor. Auf dieser steiler werdend hinauf, Als erstes komme ich am nach Osten hinaufziehenden Einstieg in das Gross Band, welches die gesamte Säntiskette durchzieht vorbei.
Die nächste Schlucht, Couloir ist dann das richtige.

Hier waren schon andere am Werk, dankbar nehme ich die vorhandenen Trittstufen im knüppelhart gefrorenem Schnee an.
Die erst einen Tag alten Skischuhe von gestern, wollen mir heute aber grad gar keine Freude bereiten.
Soll heißen die zarten Füßchen Schmerzen schon arg, und das nach gerade mal 1 1/2 Std. Gehzeit.
Meine Vermutung das es sich wie gestern beim Aufstieg in den Steigeisen bessern wird war doch zu weit orakelt, es wurde nicht besser sondern immer übler.
Hilft jetzt nix, so eine mini Skitour unter 1000 Hm muss gehen.
Im Couloir ist der Schnee bis hinauf durchweg hart gefroren, ist für das aufsteigen ja recht praktisch, aber für die Abfahrt eher das Gegenteil.
Die Steilheiten halten sich in Grenzen die 45° Grad werden nie überschitten. Mehrheitlich wohl 40-43° Grad.
Oben am Ausstieg des Couloirs ist eine mächtige Schneewehe, von hier aus ist schon zu sehen, das eine Direkte Einfahrt vom Gipfel ins Couloir nicht geht, oben zu wenig Schnee (Fels), die Querung selbst ist nicht absolut sicher wegen Triebschnee, ein Ausrutscher/Abgang an dieser Stelle wäre nicht haltbar.
Nach der Traverse trete ich in die Sonne, diese begleitet mich am Grat entlang hinauf zum Skidepot.
Meine Zarten Füßchen schmerzen gewaltig, es ist fast nicht auszuhalten.
Noch schnell die letzten Meter über den Grat zum Gipfelkreuz, ein paar Bilder gemacht und nix wie zurück, es tut alles nur Weh in den Kunstoffschuhen. 
Auch bei der Rast, komplett ohne Belastung werden die Schmerzen nur unwesentlich weniger.
Ich halt es nicht mehr aus.
Nix wie runter, ich kann nicht warten bis die Sonne ins Couloir scheint und den pickelharten Schnee aufweicht.
Skifahren unter Schmerzen, toll, ich quäle mich hinab zur Traverse, hier ziehe ich die Ski wieder aus und traversiere aus schon besagtem Grund wieder zurück zum SW-Couloir.
Ohne umschweife wieder auf die Ski und das Couloir hinab.
Neben den massigen Schmerzen an den Füßen, brennen mir nun noch fast die Oberschenkel weg,
äußerst anstrengendes skifahren auf dieser harten Eispiste.

Nach dem Couloir nix wie den Hang hinab, schön ist gar nix mehr.

nach 4 Std. befreie ich mich von diesen mörderischen Skischuhen.
Schuhe die schmerzen lassen alles andere dermaßen in den Hintergrund treten, das letztlich auch in diesem Tourenbericht die Erinnerung an die Schmerzen überwiegt. 

Mit den Schuhen geh ich nirgends mehr hin.
Gibt`s das Sportfachgeschäft meines Vertrauens ?

Da gestern ja meine Kamera den Geist aufgegeben hat, musste hier das Handy her halten. 

Tourengänger: Dolmar


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