Gluurissattel (2045m) - Zwischen den Churfirsten

Der Gluurissattel enthält nicht nur drei "Doppelbuchstaben" (rekordverdächtig!), sondern ist zudem eine landschaftlich hübsche und häufig begangene Skitour in der Welt der Churfirsten. Der Sattel liegt zwischen dem Hinterrug (auf den eine Seilbahn führt) und dem im Winter selten besuchten Schibenstoll. Ich muss allerdings zugeben: eigentlich war der Brisi geplant, nur leider folgte ich einer falschen Spur, die dann eben auf den Gluurissattel abbog. Die Tour bietet zwar keinen Gipfel, dafür aber eine schneereiche Tour in toller Felslandschaft, die mit der Sellamatt-Bahn auch verkürzt werden kann.

Tour:
Start bei der Sellamatt-Bahn in Alt Sankt Johann (891m) im Toggenburg. Die ersten Meter entlang der Piste, rechts vom Sessellift, dann am rechten Rand der Piste nach oben.

Da ich nur ungern entlang dem Pistenlärm aufsteige, wechselte ich bald nach Westen, zu einer Skispur die direkt in den Wald führte. Leider stellte sich später heraus, dass dies keine gute Entscheidung war. Und es blieb nicht die letzte Fehlentscheidung an diesem Tag - es gibt Tage da fällt man besser keine wichtigen Entscheidungen ;)

Jedenfalls führt der Abstecher auf sehr, sehr flachen und entsprechend laaaaangen Wegen den Wald hinauf. Ich folgte dabei den Wegweisern zur Alp Sellamatt. Ständig hoffte ich der Weg würde irgendwann steiler werden - aber stattdessen wurde er immer flacher und ging vor der Alp Sellamatt gar über längere Zeit wieder bergab! Insgesamt verlängerte dieser "Ausflug" die Tour zu ordentlichen 14 km Länge. Zum Kotz....ich empfehle stattdessen doch besser der Piste zu folgen; das ist zwar weniger einsam, aber geht viiiiiel schneller.

Ab der Alp Sellamatt (1390m) bleibt die Tour weiterhin sehr sehr flach. Man geht im auf und ab über die Hochebene. Ich versuchte den Brisi anzusteuern, der zwar gut sichtbar ist, wobei das Gelände insgesamt sehr unübersichtlich ist. Hier folgte der zweite Fehler: ich stieg wohl zu früh einer Skispur nach oben hinterher. Die Hoffnung war sie würde nach Westen zum Brisi abbiegen, aber stattdessen gings nach links. Da ich den Gluurissattell aber noch nie besucht hab, war das auch ein angenehmes Ziel.

Das Gelände oberhalb der Alp Sellamatt steilt nach einiger Zeit auf und geht durch sehr grobe Blöcke und kurze Waldabschnitte. Schliesslich erreicht man aber das Gluuristal, welches zwischen Hinterrug und Schibenstoll liegt. Hier liegen Massen an Schnee, die zudem wohl lange pulvrig bleiben, dank der Nordlage. Kein Wunder also, dass die Tour sehr beliebt ist. Gegen Ende wird das Tal enger und steiler (WS), bis man dann den Sattel erreicht und ins grüne Seeztal hinunterblicken kann (Achtung: grosse Wächten!).

Abfahrt dann über sehr schöne Hänge entlang des Hinterrugs. Ab der Alp Sellamatt dann auch teils über Pisten.

Meine Anmerkungen:

• Landschaftlich reizvoll, durch die Felsklötze der Churfirsten hindurch.
• Leider ohne Gipfel, aber das haben "Sattel" so an sich ;)
• Die Lawinengefahr ist wohl überschaubar. Grundsätzlich ist mir das enge Gluuristal zwischen den Churfirsten  nicht ganz geheuer. Allerdings war der Hinterrug stark abgeblasen, so dass da kaum grössere Lawinen abgehen dürften. Der Schibenstoll, auf der andern Seite, ist so steil, dass sich da wohl kaum genügend Schnee für Lawinen ablagern kann. Gefahren durch lokale Schneebretter gibts aber sicherlich stellenweise. Slf: Mässig.
• Recht beliebte Tour, vermutlich wohl wegen der möglichen Erleichterung durch die Gondel.
• Die Tour wirkt sehr schneesicher.