Arches National Park
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Drei Kurzwanderungen im Arches Nationalpark – Felsformationen à discrétion bei grauem Himmel
Die Bilder, welche man vom Arches Nationalpark zu sehen bekommt sind wahrlich anziehend. Bizarre Felsbögen aus rot leuchtendem Fels vor blauem Himmel. So hatte ich mir das vorgestellt. Das ganze bitte noch bei minus 20 Grad Celsius, und etwas Schnee darüber gezuckert. Leider wurden diese Hoffnungen etwas enttäuscht, da das Wetter just zum Zeitpunkt meines Besuches nicht wollte. Doch so ist es halt. Und es gab trotzdem viele spannende Stimmungen.
Delicate Arch (T2-T3)
Nach der Einsamkeit der zuvor besuchten Parks war ich etwas über den für die Jahreszeit doch ansehnlichen Andrang von Touristen (ca. 10 Autos beim Trailhead) überrascht. Doch den weltbekannten Delicate Arch muss man natürlich besucht haben! Auf einem rollstuhlgängigen Trail geht es bis zum Fuss der Felsplatten. Dann diese direkt hinauf (Steinmännchen) und nicht zu spät nach links. Die Wegführung ist nicht ganz offensichtlich. Man sollte den Pfad aber nicht verlieren, denn die letzten Meter zum Delicate Arch lassen keine alternativen Routen zu. Auf einem 1-2 Meter breiten, topfebenen natürlichen Felsband – man hätte es nicht besser betonieren können – geht man um eine Felsnase und steht unvermittelt direkt vor dem markanten Felsbogen. Mit einer Querung über die Platten (bei Nässe besser bleiben lassen) kann man sich auch unter das Felstor stellen. Auf dem Rückweg wähle ich eine Route mit etwas Kraxelei (II-III) über einen Felsgrat mit netten Tiefblicken und besichtige den Delicate Arch noch aus der anderen Richtung.
Landscape Arch und Double’O Arch (T2)
Der Tag wird immer grauer, doch die knapp zwei Stunden Tageslicht möchte ich noch ausnutzen. Also wandere ich vom Devil’s Garden Trailhead auf einem breiten Weg, der durch eindrückliche Felsformationen führt, zum fragilen und sehr eindrücklichen Landscape Arch. Nun wird der Weg «primitiv» (so wird man zumindest auf Schildern gewarnt) und über Felsen erreicht man ein Hochplateau, von welchem man kurze Abstecher zu zwei weiteren Felsbögen machen kann. Bei einem findet sich eine Boulder-Wand, wie man sie direkt in die Kletter-Halle transferieren könnte. Nach dieser kleinen Aufwärm-Übung wandere ich weitere in die ziemlich kühle und unfreundliche Dämmerung über Felsrücken, bis man zum Doppel-Felsbogen des Double’O Arch abbiegen kann. Noch knapp ohne Stirnlampe gelange ich zurück zum Parkplatz.
Double Arch (T1)
Ich hatte auf schönes Wetter am nächsten Morgen gehofft. In der Nacht war etwas Schnee gefallen und eine dicke Nebelsuppe hatte sich nun über die Wüstenlandschaft gelegt. So komme ich mir etwas bescheuert vor, als ich eine halbe Stunde vor der Dämmerung mit der Stirnlampe zur Besichtigung des Double Arch aufbreche. Die Stimmung in der nebligen und verschneiten Halbwüste ist gespenstisch und irgendwie schön, auch wenn die Sonnenaufgangs-Bilder in weiter Ferne sind. Nach ein paar Runden um die verschiedenen Felsbögen, welche alle in wenigen Minuten erreichbar sind, habe ich genug und ziehe weiter, auf der Suche nach Sonne – von welcher ich an diesem Tag noch mehr als genug bekommen sollte.

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