Cerro Palla Khasa - Isla del Sol

Immer noch mein erster Tag in Bolivien. Morgens um 6 Uhr angekommen, gleich mit dem Bus nach Copacabana, dort den Cerro Calvario bestiegen, dann mit dem Boot auf die Isla del Sol - das war ordentlich viel für einen ersten Tag in einem völlig fremden Land. Aber ich war alleine, konnte und wollte gleich richtig starten.

Tolle Anfahrt an die gebirgige Insel. Dort gleich die steile Inkatreppe hoch. Ein Boliviano sagte mir, dass morgen um 8 ein Boot führe, man müsse in einem Hostel Tickets kaufen. Ich immer weiter hoch, bis sich ein paar Jungs aufdrängten, mir den Weg zum Hostal del Sol zeigten. Das war tatsächlich ganz oben. Ich gab den Jungs ein Trinkgeld, damit sie mich in Ruhe ließen. Kein Mensch zu sehen, funktionierte booking.com auch auf diesem Kontinent? Ein Mann schlurfte heran, mein Name stand auf seinem Handy, tatsächlich! Ich war der erste Gast seit vier Tagen. Bekam ein großes aber leeres Zimmer im ersten Stock. 16 Uhr, ich zog gleich wieder los. Zum sanften Grat hinterm Haus, dann hinauf. Schließlich nach rechts, dort winkte ein Gipfel: der Cerro Palla Khasa. Eine merkwürdige Baracke dort.
Und überall traumhafte Sicht auf den See und die Cordillera Real. Ohne Weg hinunter nach Norden und zum nächsten Hügel. Irgendwie kam ich mit den Himmelsrichtungen nicht zurecht. Das stimmte doch alles nicht! Bis ich drauf kam, dass hier auf der Südhalbkugel die Sonne mittags im Norden stand!
Was nun? Wieder zurück zum Pass, nach Westen, dann eine weglose Runde im Uhrzeigersinn. Rechts war ein Ort, ich blieb aber auf der Höhe, am Hang bis zum nächsten Ort, toller Aussichtsbalkon im Abendlicht bis zum Hostel.
18 Uhr, es dämmerte. In der Nacht wurde es schon ordentlich kalt, da merkte man die Höhe.
Am nächsten Morgen dann mit dem Boot zurück nach Copacabana und gleich auf den nächsten Gipfel.