Einsames Valle Onsernone: Zur Alpe Motto


Publiziert von Delta Pro , 22. Dezember 2015 um 22:36.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:12 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Ruscada   I   Gruppo Pizzo di Madéi 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1040 m

Erstaunlich lange und sehr einsame Wanderung in den vergessenen Seitentälern des Valle Onsernone

Der hintere Teil des Valle Onsernone gehört zu Italien – aus welchen Gründen auch immer. Die Landesgrenze ist im Gelände nicht erkennbar und doch ändert sich der Charakter des Tales irgendwie, kaum hat man die Schweiz verlassen: Die Wege sind verwachsen und kaum mehr begangen, die meisten Alpen zerfallen. Eine Exkursion in die wilden Seitentäler des Onsernone ist durchaus reizvoll, auch wenn es heute nicht für einen Gipfel gereicht hat. Die Bagni di Craveggia, mit einem interessanten Steinbecken, das durch eine thermale Quelle gespeist wird, ist leider aufgrund einer kürzlichen Renovation nicht mehr bebadbar.

Von Spruga auf der Strasse abwärts, bis der Fluss kurz vor der Schweizer Grenze auf einer Brücke überquert werden kann. Entlang italienischer Wander-Wegweiser geht es dann in Richtung der Alp Oro Grande. Der Weg ist unter dem Laub kaum mehr sichtbar, und zieht sich in ewigen Serpentinen mit kaum Steigung den Hang hinauf. Ab der zerfallenden Alp weiter durch idyllisches, bewaldetes Gelände, vorbei an viele Ruinen alter Hütten. Da auf dem ehemals gut ausgebauten Weg eine grosse Distanz bei geringer Neigung zurückgelegt wird, dauert der Aufstieg zur Alpe Motto länger als erwartet. Dort gelangt man endlich über die Baumkronen und geniesst den Ausblick auf die Gipfel des Onsernone-Tals. Weiter zur Alpe Motto di Sopra und auf einem schönen Weg in die Ostflanke querend an den Fuss der Cima di Sassone. Der auf der Karte eingezeichnete Weg durch dessen Nordflanke ist unter der Vegetation verschwunden und die fortgeschrittene Stunde mahnt zum Weitermarsch. Auch der direkte Abstieg zur Alpe Isornia di Basso Hat den Lauf der Zeit nicht erlebt und es bleibt nur den kaum kenntlichen, aber interessanten Pfad zu verfolgen, welcher ohne grossen Höhenverlust zur Ganda Rossa führt. Von dort geht es auf einem häufiger begangenen und abwechslungsreichen Weg durch die wilde Landschaft zurück zu den Bagni di Craveggia. Bei meinem letzten Besuch vor geschlagenen 18 Jahren konnte man im Thermalwasser inmitten der Thermen-Ruine wunderbar baden. Die Anlage wurde (wohl wegen der beträchtlichen Einsturzgefahr) vor kurzem renoviert, so dass das ehemalige Becken nicht mehr zugänglich ist – schade.


Tourengänger: Delta, Xinyca


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