Hinwiler 4-Quellen-Weg


Publiziert von Krokus , 2. November 2015 um 21:03. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:31 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-ZH 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 620 m
Abstieg: 620 m
Strecke:16 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bus oder Bahn bis Hinwil oder mit PW Hinwil Gemeindeparkplatz

Die Gemeinde Hinwil bietet vier themenbezogene Wanderwege an. Markiert sind diese mit den Farbsymbolen der französischen Jasskarten. Einer davon ist der 4-Quellen-Weg, im Zeichen der blauen Ecke, zu dem wir heute ab dem Gemeindeparkplatz Hinwil mit einer Zusatzschlaufe starten. Über den Kirchenweg und den Tobelweg kommen wir zur frei zugänglichen Skulpturenausstellung im Tobel. Vor allem aus dem Werkstoff Holz sieht man hier imposante Kunstwerke. Schon das Eingangstor ist sehr eindrücklich.

 

Nach der Besichtigung steigen wir dem plätschernden und über Schwellen rauschenden Wildbach entlang durch den farbigen Herbstwald aufwärts. Auf den Brücklein ist Vorsicht geboten, denn sie sind feucht und glitschig. Herrlich, so durch das Laub zu rascheln. Manchmal ist der Weg darunter nicht mehr sichtbar und wir müssen uns an die Markierungen halten.

 

Nach einer Stunde sind wir auf dem Parkplatz im Girenbad, wo auch ein schöner, dreitrogiger Brunnen steht. Er gehört aber noch nicht zu den 4 Quellbrunnen. Wir kosten das Wasser trotzdem und geben ihm eine mittlere Note.

 

Hier beginnt und endet der eigentliche 4-Quellen-Weg. Wir wandern im leichten Nebel den Markierungen mit den blauen Ecken nach und hoffen immer auf etwas Sonne. Nach dem Hof Schaugen verlassen wir die Bewirtschaftungsstrasse und folgen wieder dem Wildbach bis hinauf auf die Eggstrasse, biegen nach 150m gleich wieder links ab auf eine Waldstrasse und folgen dieser bis zum Hof Hörnli, wo der erste Brunnen  steht. Ist das jetzt der mit dem herrlichen Wasser? Auf dem Flyer ist dieser abgebildet, es wird aber von zwei Brunnen geschrieben. Wir sind enttäuscht. Das Wasser des ersten Brunnens schmeckt nicht besonders frisch. Doch gleich nach dem Gebäude plätschert es nochmals. Und diese Probe fällt sehr positiv aus: prickelnd und kühl, nicht zu hart und auch nicht zu weich. Wäre zum Bier brauen bestimmt geeignet.

 

Durch den Wald steigen wir in einer langgezogenen Schlaufe hinauf zur Schufelberger Egg. Welcher Anblick! Die Sonne scheint  herrlich warm, und voller Freude lassen wir uns auf dem Obigbänkli des Picnicplatzes am Fusse des Allmen nieder. Gerade 11 Uhr! CampoTencia hat schnell ein Feuer entfacht und mit den Schittli aus den Rucksäcken haben wir nach etwa einer halben Stunde eine schöne Glut zum Bräteln. Glustig sieht der erste Zigeunerservelat aus. Nach einigen kleinen, technischen Missgeschicken kommen wir zum Entschluss, einmal einen Brätlikurs mit allen Schikanen zu machen. Nach 1½ Stunden ist das Feuer verglüht, Kartoffeln und Raclettekäse aufgegessen, die Würste an ihrem  Bestimmungsort gelandet und der Picnicplatz aufgeräumt.

 

So ziehen wir weiter übers Allmenhörnli. Vor dem letzten steilen Aufstieg zum Allmen stehen wir vor dem schönen Allmenbrünneli, ein richtiges Bijou mit sehr feinem Wasser, das zu jeder Jahreszeit die gleiche kühle Temperatur aufweist. Wir füllen die Trinkflaschen, schliesslich sind wir auf dem Quellenweg. Dann gehts die letzten steilen Höhenmeter hinauf auf den Allmen und über den langgestreckten Rücken auf den schönen, offenen Aussichtspunkt. Eigentlich gut, dass hier am 26. Dezember 1999 der Lothar wütete. Jetzt wächst hier anstelle des düsteren Nadelwaldes ein schöner, lichter Mischwald.

 

Nach einer 180° Wende kommen wir zum Frauenbrünneli. Auch dieses Wasser wird gekostet und als gut empfunden. Der Ort  ist aber trotz guter Ausstattung mit schönem Brunnen, Bänken, Tisch und einer massiven Feuerstelle jetzt im Herbst sehr düster und feucht, fast unheimlich. So wenden wir uns wieder dem leuchtenden Herbstwald zu und steigen hinab bis zur Abzweigung zur Täuferhöhle, dann über 107 Stufen wieder hinauf, über  ein Brücklein, an einer Felswand vorbei, dann nochmals hinunter und hinaus an die Sonne auf der Alp Allmen, wo wir nochmals Pause machen.

 

Dann gehts farbenfroh in einer langen Schlaufe über den Stelzen und hinunter zum Himmelstörli im Schafrain, wo man an Föhntagen ein unglaubliches Panorama geniessen kann. Heute ist nur das Vrenelisgärtli gut sichtbar, die restlichen Alpen liegen unter einer Dunstdecke, schade.

 

Am ehemaligen Bad und Kurhaus Girenbad vorbei kommen wir zum letzten Quellbrunnen beim Schulhaus, der aber leider kein Wasser führt. Bei der Bushaltestelle endet der Quellenweg. Wir spazieren aber weiter, jetzt auf dem  anderen Themenweg, genannt 3-Wachten-Weg Richtung Ornstrasse und hinunter nach Wernetshausen. Etwas enttäuscht stehen wir beim Dorfrestaurant vor der Tafel mit der Ankündigung: geschlossene Gesellschaft. Wie weiter? Auf den Bus warten? Nein, dazu ist der Tag zu schön. So wandern wir, nochmals die leuchtenden Herbstfarben geniessend,  über Sack und Totenbüel hinunter zur Kirche von Hinwil und über die lange Treppe und den Kirchenweg wieder zum Parkplatz. Im nahen Hirschen können wir dann nach dem vielen Quellwasser noch mit Hopfen und Kaffeebohnen versetztes Wasser geniessen.
 
Weitere Info: Flyer VVH 4-Quellen-Weg

 

  


Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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