Versuch Hexenstein, 2477m, und Piz Ciampei, 2290m

Trotz des Neuschnees versuchen wir eine Besteigung des Sas di Stria, 2477m, des Hexensteines, der schon lange auf meiner Wunschliste steht. Ostern 2009 habe ich am Falzaregopaß an eine Skiausbildung teilgenommen und bin damals viele Male an dieser imposanten Felsnase vorbeigefahren bzw. habe sie vom Col Gallina aus bestaunt. 

Wir starten im Schnee am Wanderparkplatz südlich des 1. Weltkrig-Museums. Der Weg auf den  Hexenstein ist zwar markiert, allerdings sind die roten Punkte heute unter der weißen Decke nicht sichtbar. Da wir nicht einfach einem GPS-Track hinterherlaufen, kommen wir immer wieder vom Weg ab und basteln ein bisschen, um dorthin zurück zu finden. Schließlich erreichen wir aber doch die Schützenstellungen unterhalb des Gipfelaufbaus und verlassen den sonnenbeschienenen Nordwest-Rücken des Berges, um auf seine schattige Nordseite zu wechseln. Das Bordthermometer des Autos hat heute früh schon hinter St. Cassian unterhalb des Valparolapasses -6° C angezeigt, der frische Pulver knirscht unter unseren Füßen. Bald erreichen wir die ersten Kraxelstellen, die Wegfindung ist jetzt deutlich einfacher: einerseits sind die roten Punkte hier teilweise auf senkrechte und damit nicht schneebedeckte Felsen gemalt und andererseits verraten abgespeckte Stellen an den Felsen den Wegverlauf. Allerdings müssen die Felsen dazu erst "abgestaubt" werden... Zwei Stunden nach Verlassen des Parkplatzes sind wir an der Kletterstelle unterhalb der Eisenleiter, die eindrucksvoll eine Felsspalte hinaufführt. Etwa 10 Meter vor dieser Leiter, auf einer Höhe von 2230m (also keine 50 Höhenmeter unter dem Gipfel), geben wir auf und kehren um. Zurück am Parkplatz sind wir schnell, schließlich haben wir ja jetzt unsere Spuren. 

Piz Ciampei, 2290m: 
Am Rifugio Valparola haben wir Glück und erwischen den letzten freien Parkplatz. Der Weg hinunter zum Valparola-See verläuft südseitig und ist weitgehend schneefrei. Wir genießen die warme Sonne, auch wenn die Pulvrigkeit des Schnees verrät, dass die Temperatur immer noch unter dem Gefrierpunkt liegt. Man folgt dem markierten Wanderweg Nummer 24 bis man den Südrücken des Piz Ciampei erreicht. Über diesen kommt man weglos, aber einfach durch steile, stellenweise schrofige Wiesen zum kleinen Gipfelkreuz.

Der Piz Ciampei ist quasi der kleine Bruder des Setsas und wegen der grandiosen Aussicht durchaus ein lohnendes Ziel.

Rifugio Valparola 2168m - Piz Ciampei 2290m: ca 1/2 Std, ca 90 HM weglos, T4-

Anzahl Tourengänger: 2 (mit meinem jüngsten Sohn, 13 Jahre)