Kämitorkopf und Zirbelkopf über den Schachen

Hier mal eine einsame 2-Tages-Biwaktour mit tierischer Begleitung. Damit mein Hund Spaß an der Tour hat, müssen sich Felspassagen auf sehr kurze Abschnitte beschränken und die Gipfelabstecher, für die sie unten auf mich warten muss dürfen nicht zu lang sein. Damit es mir mit Juna Spaß macht darf die Tour nicht zu lang oder überlaufen sein. Hier ein schöner Tourenvorschlag im Wetterstein für Hundebesitzer, deren Begleiter ca. 1h Wartezeit und gerölliges Gelände aushalten.
 
Los geht’s um 15:30Uhr am letzten großen Parkplatz bei Schloss Elmau. Zunächst auf der Forststraße am Kaltenbach entlang und nach dessen Ende immer weiter geradeaus (W) bis zum Kälberhüttl (AV-Karte) (1:30h). Hier dem Wegweiser zur Meilerhütte/ Schachen nach Süden ansteigend folgen (kälbersteig). Kurz nach der Abzweigung zum Schachensee verlässt man in einer Rechtskurve den Wanderweg und steigt weglos zur Schachentor auf (2h).
 
Nach dem Abstieg in Richtung Wettersteinalm wurde es für mich und Juna Zeit uns einen Schlafplatz zu suchen. Wir fanden ihn auf einer Wiesenkuppe auf dem Zustiegsweg zur Meilerhütte über das Angerlloch (0:30h). Leider bin ich nicht davon ausgegangen, dass es dort oben keine Quelle mehr gibt, sodass ich zuerst in einem steilen Schneefeld aufgestiegen bin, weil dahinter am Fels Wasser lief, nur um dann an der Randkluft des Schneefeldes zu scheitern. Wenn ihr also nicht wie wir, bockharten Altschnee schaufeln und schmelzen wollt, empfehle ich genug Wasser dabei zu haben oder ein kleines Stück Richtung Wettersteinalm weiterzugehen und dort an der Quelle Wasser zu holen.
 
Am nächsten Tag sollten dann immerhin zwei kleine Gipfel erklommen werden, sodass zeitig um halb sechs der Wecker klingelte. Nachdem die Biwakausrüstung zusammengepackt war ging es um halb sieben endlich weiter immer an den Nordhängen des Wettersteinmassivs in östlicher Richtung entlang. Über Wiesen und Geröllfelder auf das Kämitor (1:30). Dort habe ich Juna an einer Latsche angebunden und in unschwierigem Gelände einen schnellen Gipfelabstecher zum Kämitorkopf gemacht (45min hin und zurück).
Anschließend noch südlich am eigentlichen Kämikopf vorbei und hinab ins Windgfällkar. Dieses wird gequert bis zu einer schnalen grasigen Scharte, die auf den Südasläufere des Zirbelkopfel führt (0:30h). Hier musste Juna nochmals warten, während ich den Gipfel des Zirbelkopfes besuchte (1h hin und zurück). Für diesen Abstecher sind zweifellos Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, sowie ein wenig Kletterkenntnisse gefragt (T4, II).
 
Der Abstieg aus dem Windgfällkar ist ebenfalls sehr wenig begangen und der Weg ist teilweise nur schwer auszumachen. Da es auch keine signifikanten Landmarken gibt, die eine genaue Beschreibung ermöglichen empfiehlt sich hier ein GPS-Track (Internet oder Tourenführer: Wilde Wege). Vor allem für Juna war der Abstieg ein wenig unangenehm, weil sie doch recht klein ist und die Alpenrosenbüsche echte Hindernisse dargestellt haben. Auf dem Schützensteig angekommen wollten wir uns jedoch ein gemeinsames Bad im Ferchensee (1:30h) nicht entgehen lassen und haben daher noch einen kleinen Umweg in Kauf genommen. Nach einem genüsslichen Radler am Ferchensee gings dann gut erholt über die Platte zurück nach Elmau (1:30h).
 
Fazit: Landschaftlich wunderschöne Tour mit kleinen Genußklettereinlagen, die immer optional sind. Ich habe unterwegs keinen Menschen getroffen, was zwar schön ist, aber dem Wanderer entsprechende Fähigkeiten bei der Orientierung und Wegfindung abverlangt.