Hanwag Tatra Light Wide GTX

Das ist meiner Meinung nach halt schon eine sehr individuelle Angelegenheit. Ich finde, bis und mit T3 braucht es eigentlich keine hohen Schuhe.

Ich persönlich benutze den Hanwag OMEGA GTX, und zwar von T1-T6. Ist für mich ideal. Schwächen gemäss Bergsteiger Testbericht: "Deutlicher Sohlenvorstand mit Hebelwirkung, kein Kontaktgefühl; sehr schwer und klobig". Aber ich hätte das nicht gemerkt, wenn ich es nicht gelesen hätte.

Hallo Michael,
leichter und ev. beweglich oder robuster und hoffentlich auch langlebiger?
Das ist wirklich eine Glaubensfrage und natürlich auch ein klein wenig die Frage des Geldbeutels.

Wo geübte und muskulär daran angepasste mit Trailrunnern bis UIAA IV und T6!!! unterwegs sind - allerdings in der Regel ohne Schnee, Eis oder viel Geröll - bevorzugen andere auch in "normalem" Wandergelände einen steiferen, soliden und meist hohen Schuh, weil mehr Kantenstabilität, weniger Umknickgefahr usw...

Aufschlussreich bei der/für die Einschätzung eines anvisierten Schuh-Modells sind zunächst
a) Online-Berichte von Nutzern (die alle totla unterschiedlich ausfallen können, weil diese Nutzenr völlig unterscheidliche EInsatzbereiche und Füße haben )
z.B. https://www.bergfreunde.de/hanwag-tatra-light-wide-gtx-wanderschuhe-bewertung/

Genauso wichtig, wenn nicht sogar entscheidender sind jedoch mMn
b) dein eigener anvisierter Einsatzbereich (bis t3) und Trainingszustand (langjährig akiv...) - sowie
c) individuelle Gegebenheiten wie z.B eine spezielle Fußform (bsp: Hallux valgus)
(Bei mir ist es z.B. extrem schwierig , einen gut passenden Schuh zu finden!)

Meine Empfehlung:
Am Allerbesten ist es, einfach unter möglichst einsatznahen Bedingungen geeignete Modelle markenunabhängig in den Bergsportgeschäften deiner Umgebung direkt ANzuPROBIEREN und so gut es geht AUSzuPROBIEREN. Wenns im Laden oder zu Hause beim ersten Reinschlupfen iwo drückt oder kein Wohlfühlgefühl bei üblicher Belastung eintritt...dann besser gleich weg damit. Ein wenig lässt sich zwar mit geeigneten Socken kompensieren, aber dauerhaft hat man bestimmter nur Ärger!

Ich selber benutze seit geraumer Zeit einen preiswerten, eher leichten halbhohen Schuh einer weitgehend unbekannten Marke, der zur Kategorie B gehört. Dank Climbing-Zone, relativ steifer Sohle und (für mich!!) guter Passform kann ich mit dem ALLES das machen, was ich noch so vorhabe (außer richtig schwer klettern oder Schnee/Eis/Hochtouren natürlich) -allerdings bin ich auch schwer vorbelastet mit >50 Jahren Bergsteigen.

Viel Erfolg beim Anprobieren/Aussuchen!

Markus

@mong
Der Hanwag Omega GTX als Bergschuh der Kat. G ist top! Aber mit einem Gewicht von ca. 2,5 kg ist er zu schwer für mich. Ich habe nach einer Knieverletzung muskulär ziemlich abgebaut und empfand schon den "Hanwag Tatra II GTX" (Gr.8=1620g) beim Anprobieren als zu schwer. Daher auch mein Schwenk zum Hanwag Tatra Light Wide GTX. Für T3 braucht es nicht unbedingt hohe Schuhe. Vielleicht bei längeren Geröllfeldern. Denn gerade dort knickt man beim Abstieg schnell mal um.

@Markus
Der Bergschuh-Kauf ist tatsächlich eine Glaubensfrage. Aus langjährigen Erfahrungen heraus haben die Schuhmarken Hanwag, Lowa, Meindl bei mir einen Vertrauenvorschuss. Vielleicht sollte ich - so wie du - auch weitere Hersteller berücksichtigen. Gibt man in die Suchfilter für Trekkingschuhe "Kategorie B", "Gewicht unter 1500g", und "Schuhweite "weit, extraweit" ein, so bleibt allerdings nicht mehr viel an Auswahl übrig.

Die Bewertungen auf bergsteiger.de und anderswo hatte ich mir schon vor meinem Globetrotter-Besuch zu Gemüte geführt. Wie du schon schreibst, gibt es da sehr unterschiedliche Meinungen. Ich werde nochmals zu Globetrotter fahren, und mir dann mehr Zeit nehmen! Meine Frau, die letzte Woche dabei war, hat sich recht schnell für den Meindl "Burma Lady Pro MFS" entschieden. So geht es also auch ;-)

Mal sehen, was am Ende bei dieser Sache herauskommt.

Euch nochmals Danke!
Michael

> "Schuhweite "weit, extraweit"

Nach meiner Erfahrung ist es mit dem Schuhkauf tatsächlich schwierig/er, je weiter man von der "Norm"weg ist.
Aber wer hat schon einen Normfuß ?

Von machen Herstellern ist es zudem bekannt, dass deren Schuhe eher eng /schmal ausfallen (War es La Sportiva?)
Bei Anderen werden zumindest Varianten angeboten....

Was bei teureren Skistiefeln seit Jahrzehnten gang und gäbe ist, nämlich ganz individuelles Erstellen des Innenschuhs-da drückt dann nix mehr! - steckt Ähnliches bei der Produktion von Bergschuhen wohl immer noch in den Kinder"schuhen" (Wortspiel :D). Aber das ist auch nicht wirklich vergleichbar.

PS: Der NikBrueckn wohnt gar nicht so sehr weit weg von Dir. Wir haben uns neulich über Bergschuhe unterhalten. Er sagt, er wäre regelmäßiger Kunde bei einem großen Anbieter für Bergsport in Mannheim (Fachgeschäft, Name=?).
Auch "Decathlon" gäbs bei euch nicht soweit weg....Das nur malso als ev Alternativen für Direkt-Probieren.

VG, Nyn

ausser im Winter mach ich nahezu alles bis T5 in Trailrunner. Ist einzig eine Frage des Trainings und det Technik.

@Nyn
Ich nehme an, Nik meint Engelhorn in Mannheim.Ich war bisher nur beim kleineren Ableger in Viernheim gewesen. Den "Hanwag Tatra Light Wide GTX" bietet Engelhorn in meiner Größe leider nicht an.
Decathlon hat viele gute Produkte, dort war ich letztes Jahr gewesen. Bergschuhmässig war für mich aber nichts dabei. Weder bei den Hausmarken, noch bei Salomon.

Nach dem Austausch hier hatte ich Hanwag angeschrieben. Die flotte Antwort lautete: "....From what you mention i would recommend that you try the Tatra Light Wide GTX. its lighter and will work for the activities you mention...." Ich komme wohl nicht darum herum, diesen Schuh anzuprobieren.

@kopfsalat
Die Zeiten, mit 20kg Rucksack auf dem Buckel und schweren 3kg Tretern an den Füssen für die damaligen 10 Stunden-Touren sind leider lange vorbei. Ein paar Jahrzehnte zurück würde ich es wahrscheinlich ähnlich machen wie Du. :-)

Grüße
Michael

Es soll auch Leute geben, die barfuss wandern:
[/www.schweizer-illustrierte.ch/body-health/health/ohne-schuh...]

Das ist nicht schlecht!

Bei mir würde es aber etwa so enden: "Schickt einen Heli hoch zum Defregger Haus! Ein alter Verwirrter, der barfuss hochmarschiert kam, und jetzt nicht mehr von der Stelle kommt..." ;-)

Das schwierigste ist alte Zöpfe zu erkennen und abzuschneiden.

Ich habe den Bruch mit den steifen Sohlen zum Glück schon lange, genauer am 04.10.2009 vollzogen. Seither geht es wesentlich leichter bergauf und -ab.

Ich bin den umgekehrten Weg gegangen. Von den blau-weiss gestreiften Adidas Laufschuhen (Anfang der 90er Jahre) über irgendwelche weichen Wanderlatschen bis zum Hanwag Omega GTX, den ich sogar für Wanderungen mit gelben Wegweisern benutze. Das bisschen Gewicht an den Füssen stört mich nicht. Die Vorteile überwiegen, für mich. Zum Beispiel bei nasskaltem Wetter

Bei Dir war es ein Bruch, der an einem Tag über die Bühne ging.
Bei uns geht dies schrittweise voran. Klar ist, daß ich zukünftig lieber auf bestimmte Touren verzichte, als nochmals schwere Treter anzuziehen.

Was fürs Barfusslaufen gilt, gilt nahezu komplett auch für Trailrunner, nämlich:

"... kräftigt die Muskulatur, Bänder und Gelenke der Füsse und der Knöchel und verbessert die motorischen Fähigkeiten. Der Körper kann sich freier und natürlicher bewegen."

Diese Kräftigung erlaubt mir, anspruchsvollere Touren zu unternehmen und mich auf meine Muskeln zu verlassen, statt alleine auf die Schuhe.

Mit dem nötigen Training lassen sich auch Hochtouren, z.B. aufs Matterhorn in Trailrunnern machen.

Somit gibts eigentlich keinen Anlass auf irgendwas verzichten zu müssen.

Zu guter letzt ist es der "Lowa Ranger GTX" geworden.
Gewichtsmässig gibt er sich nicht viel zum "Hanwag Tatra II GTX", er ist mit 1800g/Paar bei Grösse 46 ebenfalls recht schwer.
Dieser Schuh passte mir am besten von allen in Frage kommenden.

Dies hätte ich vom "Hanwag Tatra Light Wide GTX" erwartet, aber wieso dieser Schuh das Prädikat "Wide" bekam, ist mir nicht klar...

Ich habe in meiner Wander- und Bergsteiger Zeit fast alle Marken durchprobiert, von Meindl über Lowa, Salewa, Tecnica, La Sportive. Keiner hat auf Dauer das gehalten, was ich mir versprochen habe. Dann bin ich auf Bär-Schuhe aus dem Schwarzwald gestoßen und habe mir zuerst ein paar leichte gekauft (Innsbruck) und dann ein Paar bedingt steigeisenfest. (Wanderstiefel 2.0). Die hießen vorher mal anders. Den leichten Innsbruck hatte ich jetzt in Grönland auf dem ACT an.
Ich kaufe keine anderen mehr, ohne einzulaufen keine Blasen, bequem am Fuß un der innsbruck trocknet schnell.
Ich gehe allerdings nur noch Wege bis und mit T4.
Vielleicht ein Versuch?

Hallo @Mo6451,

die Bär-Schuhe werde ich auf alle Fälle checken! Allerdings ist mein Bedarf mit den "Lowa Ranger GTX" zunächst einmal gedeckt. Bei unserer dürftig gewordenen "Touren-Frequenz" könnten sie sogar mein ganzes Bergsteigerleben überdauern. Die von Dir genannten Marken sind alle gut brauchbar, bin immer zwischen Meindl, Lowa und Hanwag gependelt. Aber die Füße sind bekanntlich sehr "sensible Wesen", die verstanden sein wollen :-)

T3-Wege gehen wir glatt, kurze T4-Passagen klappen auch noch. Leider wird man mit der Zeit immer "wackliger, und Risiko muss nicht mehr sein.