...ist schon eigenartig, dass er Mensch seine Fressfeinde gezielt wieder ansiedelt. Eine seltsame Romantisierung der Natur unter Ausblendung der Gefahren. Und als nächstes bauen wir die Lawinengitter wieder vom Berg ab, weil die Lawinen doch auch natürlich vorkommend sind.
Raubtiere sind oft auch Gourmets und fressen bestimmte Körperteile besonders gerne. Leber, Euter, etc. Aber ja, Bären sollen auch gerne Muskelfleisch fressen.
Von einem Menschen zu erwarten, er solle sich hinlegen, wenn ein Bär näher als ein paar meter herankommt, und sonst zu suggerieren, der Mensch wurde getötet, weil er sich falsch verhalten hat... Naja... Das ist schon mehr als bizarr.
Zum Glück wird der Bär erschossen, und hoffentlich die Hälfte der anderen Bären dazu, um Zusammentreffen zu reduzieren.
Wenn ein Mensch von einem Auto getötet wird (wie dies jedes Jahr dutzendfach passiert), kräht kein Hahn danach und schon gar nicht auf Hikr.
Geschweige denn, dass der fehlbare Autofahrer zum Glück abgeschossen wird und hoffentlich die Hälfte der anderen Autofahrer dazu, um so das Risiko einer Wiederholung zu reduzieren.
> eigenartig, dass er Mensch seine Fressfeinde gezielt wieder ansiedelt.
Eigenartig ist viel mehr, dass wir alles ausrotten, was uns nicht gefällt und einen natürlichen, wertvollen Bestandteil unseres Ökosystems derart ablehnen. Unsere Furcht ist irrational, weil Wolf, Bär und Luchs schlicht keine Gefahr darstellen verglichen mit z.B. der "Ansiedlung" von Hunden (Tote durch Hunde ca. 3 / Jahr in D) oder übermotorisierten, tonnenschweren Fahrzeugen (Strassentote ~3000 / Jahr in D) mitten in unseren Wohnquartieren.
Klar ist dieser Einzelfall tragisch. Er wird nun halt in gewohnter Manier durch die Medien geschleift, ein hervorragender, hochemotionaler Klickbait.
Gerade wir als Berggehende sollten uns den Umgang mit Gefahren in der freien Natur gewohnt sein. Auch wenn nun wieder Wolf und Bär durch unsere Wälder streifen, sind die Anreise und die breit akzeptierten alpinen Gefahren unsere "Fressfeinde" im Gebirge.
Ich sehe schon einen Unterschied daran eine Tierart "auszurotten" oder "wiederanzusiedeln". Und hier ist letzteres passiert, wenn ich es richtig verstehe. Wieso ist die Naturromantik im Sinne eines "war früher mal so" wichtiger als der Schutz des Menschens? Anstatt jetzt den halben Bestand dieser sicherlich beeindruckenden Tiere zu töten, hätten sie besser gar nie angesiedelt werden sollen.
Der Vergleich mit Natur- und Berggefahren trifft es nicht so ganz, wie ich finde, denn diese Gefahren sind unvermeidbar. Vergleichbar finde ich eher vor Gefahren geschützte Bergwege wieder absichtlich voll den Gefahren auszusetzen (Rückbau Schutzmassnahmen), nur weil das "natürlicher" ist.
Es geht mir hier nicht um Romantik, sondern um ein Naturverständnis, das über meine Nasenspitze rausgeht. "Nützts mir, darfs bleiben, falls nicht, knall ichs ab". Ohne eine breite Biodiversität geht längerfristig nichts, denn das bewusste oder unbewusste ausrotten von Arten führt zu einem instabilen Ökosystem, das uns allen schadet.
Und nein, der Bär wie auch der Wolf sind verglichen mit unseren breit akzeptierten Alltagsgefahren keine Bedrohung, die Zahlen sprechen hier deutlich. Das gilt, sofern der Bär - wie jedes andere grössere Wildtier - vernünftig reguliert wird. Und genau das ist in Italien nicht geschehen, laut Medienberichten hat das Exemplar bereits vorher Menschen angegriffen (!). Solche Bären gehören ausnahmslos abgeschossen; bei den geringsten Zwischenfällen mit Menschen oder wenn sie regelmässig in Siedlungen auftauchen.
Präventionsarbeiten leisten wir ganz selbstverständlich gegen Lawinen, Steinschlag, Murgänge etc.: Hier haben wir "safe zones" um Siedlungen und Verkehrswege eingerichtet. Genau so dürfen Bären und Wölfe auch nicht in eine Siedlung eindringen. Es sollen keine Schutzmassnahmen abgebaut, sondern die richtigen eingeführt werden. Hier können wir einfach lernen, z.B. aus Nordamerika.
Auf mich als Berggänger gemünzt: Bewege ich mich in den "safe zones", bin ich vor den Gefahren weitgehend geschützt. In *freiem* Gelände muss ich jederzeit mit Naturgefahren rechnen, diesen Raum mit Wildtieren teilen und mich entsprechend verhalten. Fern jeder Romantik.
G, Rise
(mein letzter Beitrag in diesem Thread, ich fürchte die Diskussion artet wie gewohnt bald mal aus...)
Genau, Bären und Weisse Haie, die denken an nichts anderes als daran wann sie endlich den nächsten Menschen fressen können... Sicher könnte man die Lawinengitter abbauen, wenn man denn gesunde Schutzwälder hätte... (welche aber leider von Bären und Haien abgeholzt wurden...)
Genau. Lasst uns die Lawinenverbauungen abbauen, die sind ganz unnatürlich. Wer in der Lawine stirbt, hätte halt sich halt woanders aufhalten müssen. Und lasst uns die Bären wieder ansiedeln. Wer sich vom Bären fressen lässt, hätte halt zuhause bleiben sollen. Ist alles "Natur" und was fällt dem Menschen ein in die Natur einzugreifen, nur um seine Sicherheit zu erhöhen.
Und was die Vorfahren angeht: die waren so clever die ganzen Wälder abzuholzen, um den natürlichen Lawinen auch noch den Weg zu den Siedlungen zu bereiten. Die wussten halt noch wie Natur und Sicherheit funktioniert - deswegen hatten sie auch so eine natürlicherweise geringe Lebenserwartung.
Wenn die Italiener es mit sich machen lassen, ist es deren Problem allein. Den italienischen Grünen wird es auf die Füße fallen. Der WWF hat schon Lunte/Kassengift gerochen, und wirbt nur noch für Bärchen in Rumänien ;D NIMBY :D :D Schlau! Die netten Bärchen gucken so süß.
https://www.wwf.de/spenden-helfen/fuer-ein-projekt-spenden/braunbaeren
Sehr klug taktiert.
In Deutschland gehen die ersten Landkreise, Kommunen schon auf die Barrikaden gegen Duldung der Wölfe vor Ort, hier wissen die Grünen, und sogenannte Naturschutzlobby/-industrie, mit ihren Akademikern im Schlepptau, die sich Stellen und Fördertöpfe im Wildtiermanagement sichern, dass mit sowas wie Braunbär kein Blumentopf zu gewinnen ist. Dass es ein ökologisches Gleichgewicht gibt, das Ursus Arctos Horribilis oder seine Verwandten in Europa braucht, ist ausgemachter Schwachsinn in Westeuropa, hoffnungslose neurotischer Symbolismus. Es gibt fast beliebig viele mögliche ökologische Gleichgewichte. Seit Anbeginn verdrängen sich Tierarten, während andere in die Lücken stoßen. Bären können sich in Amerika und weiter draußen in Eurasien vollkommen unbehelligt tummeln, da sind sie die Herren und das Starke, und der Mensch bestenfalls der Geduldete. Wer das in Westeuropa will, sollte sich mMn Hilfe suchen für seinen Geisteszustand. Wir sind im Anthropozän, und mit so einem windigen Feugenblatt ändert man gar nichts, außer dem Leben von Joggern, Bergsteigern und Spaziergängern, und Schäfern und Landwirten.
Die Wiederansiedlung ist nicht das Problem von Italien allein, sondern führt zur Ausbreitung bzw. zum Abschuss der Bären im ganzen Alpenraum. Die Schweiz hat klugerweise keine Ansiedlung vorgenommen - die Bären kommen aber dennoch, jetzt eben aus Italien. Und ich bin nicht dafür sie auszurotten, denn die haben auch eine Daseinsberechtigung. Der anmassende Eingriff des Menschen war diese Tiere, die hier keinen Platz mehr haben, künstlich anzusiedeln. Jetzt haben wir die Bilanz: gerissene Nutztiere, getötete Menschen und erschossene Bären. Und das wird so weitergehen. War's das wert?
In der Schweiz hat die ganze Alpsömmerung keinerlei wirtschaftlichen Nutzen mehr. Denn selbst mit den dafür ausgerichteten Direktzahlungen lässt sich rein mit der Viehhaltung kein lebenserhaltender Verdienst mehr erwirtschaften.
Heutzutage verdienen Alpbauern ihr Geld als Landschaftsgärtner, indem sie Alpweiden künstlich an der natürlichen Vergandung hindern.
Wir haben kein Bären- oder Wolfsproblem. Wir haben ein massives strukturelles Landwirtschaftsproblem, das von der Politik vorsätzlich nicht gelöst werden will.
Mit Textverständnis und dem Prinzip von Ursache und Wirkung hast Du es wohl nicht so sehr?!
Lawinen passieren. In eine hineinzugeraten kann von "Pech gehabt" über "Blödheit" noch viele andere Ursachen haben. Die Einen wären (leicht) vermeidbar, andere nicht.
Es ist jedenfalls so, dass der Mensch Schutzwälder abgeholzt hat (welche nebenbei nicht nur vor Lawinen schützen) und jetzt aktuell setzen die heissen trockenen Sommer - Klimawandel sei Dank - den verbliebenden Schutzwäldern zusätzlich zu. Ebenso ist das Nachwachsen von Schutzwäldern ein Problem, weil - dem Menschen sei Dank - Rotwild und andere Pflanzenfresser aufgrund zu grosser Populationen die jungen Bäume auffressen. Dieses Problem wäre kleiner, siehe oben Beispiel Yellowstone, wenn es genügend natürliche Feinde gäbe.
Manchenorts werden Wildschweine immer mehr zur Plage. Warum? Einmal mehr weil es keine natürlichen Feinde mehr gibt (Wolf und Braunbär) und der Mensch der Wildschweinpopulation "nicht Herr wird".
Und wie wars das 1958 in China? Man hat die Stare ausgerottet, weil diese auf den Feldern "den ganzen Reis wegfressen". Die "Quittung" kam dann in den Jahren danach, als andere "Schädlinge" in Massen auftraten, weil die natürlichen Feinde - die Stare - weg waren...
Lange Rede kurzer Sinn, der Mensch hat schon so oft in die Natur eingegriffen, weil er der Meinung war es besser zu wissen und Dinge "verbessern" zu wollen, aber oftmals ist das dann mehr als nur schief gegangen...
Zum Thema Lawinen finde ich St. Antönien im Prättigau ganz spannend. Auf SwissTopo einfach mal das "SLF Avalance Terrain Hazard" Overlay einblenden und die nähere Umgebung anschauen => kaum ein Gebäude steht in einem lawinengefährdetem Gebiet. Lediglich bei St. Antönien direkt ragt ein Keil in bebaute Gebiete und genau dort kam 1951 eine Lawine runter und wie man auf den Zeitreise Kartenwerk sehen kann, hatte es dort - damals - keinen Wald. Mittlerweile gibt es oberhalb von St. Antönien einen Wald (und das "problematische" Chüenihorn ist mit Lawinenverbauungen "gesichert").
ein paar Punkte dazu:
- Die Aufforstung und Pflege von Schutzwäldern ist doch gerade ein Eingriff durch den Menschen. Gerade hier "verbessert" der Mensch die Gefährdungssituation zu seinen Gunsten. Bei den Bären passiert eher das Gegenteil. Der Mensch greift durch die Wiederansiedlung in die Natur ein und verschlechtert dadurch die Gefährdungssituation.
- Der Waldfläche in der Schweiz wächst. Ein grundsätzliches Problem mit Wild, welches die Waldentwicklung verhindert gibt es nicht. Dafür sorgen in der Schweiz u.a. die Jäger und Wildhüter, welche die Bestände regulieren - v.a. in Schutzwäldern. Bären brauchen wir dazu nicht und die Handvoll Bären, die in der Schweiz vielleicht mal ansässig werden, können eh nur in unbewohnten Gegenden leben und diese Funktion bei den Schutzwäldern gar nicht erfüllen.
- Lawinen "passieren" nicht einfach. Die lassen sich durch technische Verbauungen oder auch Schutzwaldpflege verhindern und durch Massnahmen entschärfen (Sprengungen). Dadurch lassen sich viele Leben retten und wurden viele Leben gerettet. Glücklicherweise gab es hier grosse Fortschritte seit den grossen Lawinenwintern und glücklicherweise stellt man hier keine romantisierte Naturvorstellung über Menschenleben.
Z.B. in Graubünden müssen jedes Jahr vom Kanton Nach- und Sonderjagden angeordnet werden, weil in der ordentlichen Jagd weniger Hirsche geschossen werden, als im kantonalen Abschussplan vorgegeben sind.
Muss man deshalb gleich soviele Braunbären haben, dass sie Hirsche fressen, und was ihnen sonst noch quer kommt? Ich würde da eher die Jäger besser bezahlen, oder Jagd fördern. Ich lass mich doch auf Skitour lieber von einem Jäger vollnörgeln, als dass ein Bär mich anbrüllt oder auf mich zuläuft.
Könnte man, wenn du bereit bist, dafür massiv mehr Steuern zu bezahlen, denn Jäger werden nicht bezahlt. Im Gegenteil sie müssen nicht nur für das Jagdpatent bezahlen, sondern auch ihre Freizeit dafür hergeben.
Wie im obigen Filmchen gut zu sehen, brauchte es für 1 Hirschkuh 3 Jäger, die sich einen Tag lang durchs Steilgelände kämpfen. Die Kalkulation der Lohnkosten überlasse ich dir.
Ein natürlicher Prädator hingegen macht dies nicht nur gratis rund um die Uhr, das ganze Jahr über, sondern kann Herbivore rein durch seine Anwesenheit in solchen Stress versetzen, dass sie viel vorsichtiger werden und gar weniger Nachwuchs produzieren.
Ein schlauer Prädator kämpft sich doch nicht durchs Steilgelände wie die dummen Jäger, sondern bedient sich in der Wiese an den Schafen nebenan, die lassen sich viel leichter fangen!
> sondern bedient sich in der Wiese an den Schafen nebenan
In einem schlauen Staat hat es dort weder Schafe noch eine Wiese.
Die gibt es einzig, weil die Schweizer Volkswirtschaft die Alpwirtschaft mit aberwitzigen Subventionen/Direktzahlungen künstlich am Leben erhält.
Die Schweizer Alpwirtschaft ist heutzutage volkswirtschaftlich nicht nur vollkommen nutzlos, schlimmer noch, sie schadet der Volkswirtschaft enorm.
Wir alle hätten einen wesentlich höheren Wohlstand (sprich: wir müssten viel weniger Steuern bezahlen), könnte sich die Volkswirtschaft die massiven Kosten für die Alpwirtschaft sparen.
Das ist doch Forengerede angereichert mit unausgegorenen Blicken mit der Lupe auf irgendwelche Sachverhalte. Bei Strukturreformen zählt der Gesamtüberblick.
Die Jagd kann man durch vieles attraktiver machen, z.B. indem Jäger selbst geschossenes nicht bezahlen müssen in Deutschland.
Das so hinzustellen, dass Bären und Wölfe die einzige alternative wären ist kopflos.
Wenn man durch Bären die Anzahl der Hirsche kontrollieren will, schweizweit, europaweit, muss man sich das vom Anfang bis zum Ende durchdenken, wie viele von diesen Raubtieren man dann hier haben möchte, und was das effektiv alles für Konsequenzen hat. Nicht punktuell. Und nicht was irgendwelche Interessengruppen sich dazu erträumen die nicht über den Tellerrand blicken könnten, selbst wenn sie bereit wären es zu versuchen.
Das ist ja wie sich von einem Tanklastwagenfahrer der betrunken ist, sich erklären zu lassen, wie man landesweit auf erneuerbare Energien umstellt.
> z.B. indem Jäger selbst geschossenes nicht bezahlen müssen
das war in der Schweizm, glaub, schon immer so. Damit holt man hier niemanden ab.
Jagd ist, abgesehen vom immensen Zeitaufwand, vorallem deshalb nicht attraktiv, weil sie ein rein selbstverschuldetes Image-Problem hat. Auch wenn es mittlerweile einige junge progressive Jäger gibt, so lebt die Mehrheit doch noch im vorletzten Jahrhundert.
> muss man sich das vom Anfang bis zum Ende durchdenken, wie viele von diesen Raubtieren man dann hier haben möchte, und was das effektiv alles für Konsequenzen hat.
genau das steht in all den wissenschaftlichen Publikationen etwelcher Biologen, Jäger und Experten, welche du als Forengerede abtust.
Jagd mit Schalldämpfer, Jagd mit Scheinwerfer erlauben, etc und hundert andere Sachen kann man zum steuern einsetzen.
Wichtig, damit das ganze demokratisch abläuft, ist dass alle Interessengruppen und Stakeholder gehört werden, und alle legitimen Interessen gehört werden.
Und ja, da gehört durchaus auch dazu, dass die Interessen von Einheimische und Touristen gewahrt werden, dass nicht aggressive alte kampferprobte Bären umherlaufen, und man seiner Freundin im Zweifel sagen muss, "leg dich auf den Boden und spreiz die Beine, damit dir das Vieh schlechter den Bauch aufschlitzen kann". Braucht niemand, Bären- und Naturfreund hin oder her.
> Jagd mit Schalldämpfer, Jagd mit Scheinwerfer erlauben, etc und hundert andere Sachen kann man zum steuern einsetzen.
zu was soll das gut sein? das einzige was etwas bringt, sind Nachtsicht- oder besser Wärmebildvorsätze und die sind z.B. in der Wildschweinjagd in gewissen Kantonen schon partiell erlaubt.
Vielleicht willst du dich einfach zuerst mal ein wenig orientieren.
Diese Literatur ist mir aus viel zu einseitigen Quellen. Mich interessiert nicht die eingeschränkte Sicht von einzelnen Interessenverbänden und ihnen nahestehenden Autorenkollektiven. Ausschlaggebend für gangbare Praxis ist die Gesamtschau, unter Betrachtung aller Stakeholder. Mit den Details der Jagd kann ich mich gar nicht beschäftigen, interessiert mich auch nicht, mir ist nur klar, dass die Wiederansiedlung von Großraubtieren nicht mehr ist als eine Option von vielen. Mich interessieren die berechtigten Interessen von Landbewohnern und Berggängern. Ich wohne auch auf dem Land. Als allerletztes will ich mit Zürichern oder Münchnern diskutieren über Raubtiere und mich mit deren Einsichten auseinandersetzen.
Ein Arbeitskollege von mir ist Jäger. Der meinte, dass speziell Wildschweine so schlau sind, dass diese selbst mit Treibjagden nicht mehr vor die Flinte zu bekommen sind. Die verstecken sich so gut, so dass man viel viel mehr Treiber und Hunde einsetzen müssten, dass die Treibjagd schlichtweg nicht mehr praktikabel ist.
Im Grunde sollen vor mir aus zehntausend Braunbären zu durch Italien/Schweiz ziehen, und dort die Jagd besorgen.
Hier in Deutschland mit den Fetzchen Wald hieße das noch mehr im Grunde, dass Bär, Mensch, Wolf Nachbarn werden ohne Distanz. Das wäre voll im Sinne einiger...
Ich interpretiere das als Wohlstandsverwahrlosung und Naturentfremdung pur von irgendwelchen Münchnern, die sich tagsüber im Großraumbüro zu Tode gähnen bei Kaffee aus dem Vollautomaten und abends zuhause Naturdokus gucken bei Rotwein oder Gras, wo sie endlich einen Baum oder ein Kuh sehen können. Das sind, so meine Vermutung, die Naturfreunde, die nach Wolf und Bär schreien und ihre Kreuze entsprechend machen.
Ich kann mein Naturbedürfnis beim Bergsteigen stillen, brauche keine Jagd dazu. Auf der Jagd mit war ich schon ein paar mal. Je eine Büchse 222 Remington und 22 WMR um gelegentlich unverbindlich und diskret den Speiseplan aufzuwerten, wären mir aber durchaus recht. Mit Bären rechne ich hier zu meinen Lebzeiten nicht, sonst wäre ja etwas großkalibriges zuhause auch opportun.
War letzthin auch Zeuge einer Treibjagd mit gut einem Dutzend Jägern. Als ich später wieder dort zurück kam, erzählte mir einer der Jäger, dass den ganzen Tag kein einziger Schuss fiel.
"Die Aufforstung und Pflege von Schutzwäldern ist doch gerade ein Eingriff durch den Menschen."
Nun, das ist keine grandiose menschliche Erfindung, das ist lediglich ein Beseitigen der Fehler der Vergangenheit d.h. man stellt schlichtweg den Ursprungszustand wieder her.
Keineswegs. Schutzwaldpflege ist viel mehr als Aufforstung. Vor allem ist es ein ständiger menschlicher Eingriff, um den Wald jung und dicht zu halten. Die Schweiz gibt dafür jedes Jahr viel Geld aus - aber es ist halt immer noch preiswerter als technische Verbauungen. Diese Mär von der Natur im perfekten Gleichgewichtet, die schon alles richtet ist ebendies...eine Mär.
Immer wieder haben unterschiedlichste Katastrophen beinahe das gesamte Leben auf der Erde ausgelöscht. Die Natur hat aber immer und immer wieder einen Weg gefunden, seit über 3 Milliarden Jahren.
Die Gattung Homo gibt es seit ca. 2 Millionen Jahren, den Homo Sapiens seit ca. 300'000 Jahren. Die ersten Hochkulturen, die die Landschaft in der sie lebten "gröber umgestalten" konnten, seit ca 5'000 Jahren.
Aber ja, ne, is klar, der Mensch weiss und kann es besser als die Natur...
Die Dinosaurier haben 170 Millionen Jahre auf diesem Planeten gelebt, mal gucken ob der Homo Sapiens auch nur annähernd so lange existieren wird...
Das beweist doch nur wie lächerlich unwichtig es ist ob der Mensch zehntausend Raubtiere aus den am intensivst zersiedelten Gebieten verdrängt. Bären und Wölfe fressen Jogger, Haustiere, und was sie opportunistisch zu packen kriegen wenn man sie gönnerhaft hochkommen lässt. Weder die Natur noch der Mensch gestaltet eine sinnvolle Welt. Das Leben spielt einfach. Wenn Bär und Wolf kann holt er sich noch andere liebe Menschen in Italien und Nachbarstaaten. Fressen und gefressen werden. Natürlich ist es letzendlich für das Leben auf dem Planeten einfach egal ob 10 Menschen gefressen werden oder 1000 Bären abgeschossen werden. Geht doch raus und bietet euch einem Bären zum Essen an wie der Hase sich Buddha geopfert hat. Ich mach es anders und würde jede Bärenfamilie plattmachen die ich in Bayern sehen würde, wenn ich kann. Eher mehr als weniger egal ist und bleibt es für das milliardenjahrealte Leben auf der Erde, was in der Frage gemacht wird.
Das Stichwort lautet "predatory attacks", das wird wissenschaftlich untersucht, dokumentiert, und es sind Listen und fachmännische Einordnungem dazu überall recherchierbar. Wölfe und Bären verhalten sich bei Beutegewinnung rein opportunistisch. Seit schon immer gehören Menschen zum Beutespektrum von Bären und Wölfen. Alles andere ist Propaganda der Naturschutzlobby/-industrie, wurde von den Medien unreflektiert wiedergekäut und erbrochen und wird von Uninformierten bis auf den heutigen Tag gefressen, und als Fehlinformation mit teils missionarischem Eifer in unerschütterlichem Glauben weiterverbreitet.
Ich bin erstaunt über diese Aussage, wenn Sie wollen, erkläre ich Ihnen, warum, unter vier Augen.
HALLO
Sono sbalordito da questa affermazione, se vuoi ti spiego il perche in privato.
Ciao
Menek
Ich will auch dort in der Nähe noch touren. Risiko ist bekanntlich Eintrittswahrscheinlichkeit multipliziert mit dem Schadensausmaß im Eintrittsfall. Wilde Tiere, die spielend in der Lage sind, mich zu überwältigen, egal was ich tue, und meine Leber von mir möchten, sind für mich nicht akzeptabel. Was die Grünen/WWF und Natur"freunde" dazu denken, juckt mich Null. Das hier ist auch nur der Anfang, bei den paar Bärchen/Wölflein, die es erst gibt. Ich akzeptiere aktiv willentlich alle Gefahren des Autofahrens und Bergsteigens. Ich bin strikt gegen Allesfresser Raubtiere größer als Luchs in meinem entferntesten fußläufigen Umfeld. Ich bin da auch auf das entschiedenste bereit zu jeder Form von sowohl militanter wie auch präventiver und exzessivster präventiver Selbstverteidigung. Zum Glück werden die Viecher staatlicherseits demnächst wieder abgeschossen. Zum Glück ist das eine Demokratie und man wird vorhersehbar die Grünen und deren Parteigänger in die Schranken weisen.
Was unsere Vorfahren taten, die sich im Gegensatz zu den heutigen Grünen und Forenrednern mit Wölfen und Bären auskannten, war meiner Meinung nach eine vorzügliche Kulturleistung. Und zwar Wölfe und Bären mit höchstem Aufwand bis in ihre hinerletzten Schlupfwinkel aufzusuchen, und bis auf den letzten Welpen auszurotten aus Europa. Finde ich auch heute noch richtingsweisend. Alles andere wird zu Schäden in der Landwirtschaft führen, die recht verheerend sein können für einzelne Unterbranchen, und ansonsten zu weiteren Opfern. Wobei beim Braunbären finde ich in jedem Fall Nulltoleranz angebracht. Alsim Trentino die Anzahl der Bären auf ein gutes dutzend geschrumpft war, hätte man meiner auffassung nach die Gunst der Stunde nutzen sollen, die paar Tiere plattzumachen. Stattdessen hat man den Grünen die Spielwiese zum Experimentieren überlassen. Und das ist jetzt selbstverständlich die Konsequenz die immer leicht vorausberechenbar gewesen ist.
Das Bildungssystem kann auch nichts helfen, wenn Leute so beschränkt sind, nicht zu verstehen, was wilde Tiere in vorherigen Jahrhunderten für eine Plage waren für die Landbevölkerung, wenn sie überhand nahmen. Wie zum Beispiel Wölfe nach dem 30 Jährigen Krieg. Der Großteil bildet sich wohl am ehesten über Facebook.
> Ich bin strikt gegen Allesfresser Raubtiere größer als Luchs in meinem entferntesten fußläufigen Umfeld.
Bleib doch am besten in der Stadt oder im der garantiert bärenfreien Zone. Zum Glück bist du nie in Gebieten unterwegs wo Menschen mit Bären zusammenleben, das wäre ja der absolute persönliche Zusammenbruch für dich?
> militanter wie auch präventiver und exzessivster präventiver Selbstverteidigung.
Anstatt sich vor Angst in Rage zu schreiben bleiben die Leute zb. in Nordamerika besonnen und halten sich an ein paar wenige Regeln. Und da gibt es nicht nur vergleichsweise harmlose Braunbären, sondern auch Grizzlies. Und ja, die Behörden schiessen dort Bären ab, die Menschen zu nahe kommen, wie es eben in Italien nicht geschehen ist. An diesem Schlendrian sind aber sich auch wieder "die Grünen" Schuld, welche ja bekanntlich seit Jahrzehnten im Trentiono und ganz Italien durchregieren...
> Zum Glück ist das eine Demokratie und man wird vorhersehbar die Grünen und deren Parteigänger in die Schranken weisen.
>Was die Grünen/WWF und Natur"freunde" dazu denken, juckt mich Null.
Ich hoffe, die Demokratie setzt jetzt endlich deinen Willen durch. Demokratie nach wildchips gnaden, prosit!
In Nordamerika hat jeder der in Gebieten mit Braunbären/Eisbären lebt eine Büchse, der Vergleich hinkt aber gewaltig. Ist auch nicht so wichtig, was wir hier schwätzen. Nach ein paar Runden lernen und demokratischem Prozess reguliert sich das.
Herrlich. Populismus vom feinsten. Endlich haben wir wieder einen Sündenbock.
Am einfachsten und publikumwirksamsten lassen sich immer noch die Probleme lösen, die es gar nicht gibt, denn so muss man sich nicht um die wirklichen Killer der Menschheit kümmern.
Es handelt sich um einen bedauerlichen Einzelfall, in dieser Gegend gab es sicherlich schon deutlich mehr Verkehrstote! Vielleicht sogar von Menschenhand ausgeführter Mord und Totschlag?
Ja, ziemlich sicher gibt es mehr Morde als Bärentote. Aber was heisst das schon?
- Das ist ein "whataboutism". Die Tote durch Verkehr und Kriminalität werden nicht weniger, wenn wir noch zusätzliche durch Bären hinzufügen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Mit der "Argumentation" könnten wir auch Waffenkontrollen und - gesetze abschaffen, weil es ja mehr Verkehrstote als Kriminalitätstote gibt. Das ergibt keinen Sinn.
- Bei Verkehr und Kriminalität versucht die Gesellschaft die Gefahren zu minimieren (sichere Technik, Sperrungen bei Naturgefahren, Regeln, etc.). Beim Bären werden dagegen willentlich neue Gefahren durch die Wiederansiedlung geschaffen, die bisher gar nicht bestehen.
- Klar ist das ein Einzelfall. Es wird aber immer wieder passieren. Genauso wie Risse bei Nutztieren. Und ich verstehe den Nutzen nicht - Menschen und Tiere sterben, wofür? Die Bären selbst sterben auch nicht an Altersschwäche, sondern werden früher oder später erschossen, weil sie nicht genügend Platz haben. Die Wiederansiedlung ist doch eine Art "Freiluftzoo" - die Tiere werden zur Freude von Raubtierfreunden gehalten bis sie irgendwann dem Mensch in den Weg kommen und umgebracht werden. Gewinner gibt es hier keine.
Bleibt aber nur dann Einzelfall, und das sollte man nicht vergessen, wenn man den aggressiven Bären abschießt, und die Vermehrung der Population und deren Gesamtzahl mindert. Oder alternativ wenn man zum Joggen eine Kanne Bärenspray mitführt zukünftig dort.
20-30 Menschen sterben jährlich in Deutschland an Bienenstichen... wollen die Bärenhasser nun deswegen alle Bienen ausrotten? ... Lasst Bienen Bienen sein und Bären Bären, denn beide gehören zu Natur.
HIV gehört auch zur Natur. Kakerlaken, Skorpione und Obstfliegen gehören auch zur Natur, dennoch würde ich sie im Haus immer ausrotten. Bären in Russland und Canada ok. Eisbären in Spitzbergen, alles Roger. Luchse im Allgäu OK, Wölfe, zweifelhaft. Bären rufe ich zunächst mal unsere Politiker hier auf, hier nie zu dulden, sowas wie im Trentino würde ich hier mithelfen zu verhindern, mit meiner Wahlstimme auf jeden Fall.
Und der Wildchip bestimmt was,wann und wo, genau zu befürworten resp. zu dulden ist oder was? Du solltest dich schämen mit solch einer Arroganz durchs Leben zu gehen.
Man braucht nur simplen Hausverstand anzuwenden, falls vorhanden, um etwa zu ergründen, ob man eine Obstfliegenpopulation im Haus duldet.
Wenn, wie hier von einigen Foristen und Biologen fantasiert, genug Bären/Wölfe zivilisationsnah geduldet werden, so dass sie die Jagd in Europa besorgen können, dann wird vorhersehbar auch für den letzten Laien bald klar, dass sich der Mensch durch intelligentes Verhalten aktiv dem Beutespektrum dieser Tiere entzogen hat, bzw. an den extremsten äußeren Rand plaziert hat.
Und dass das mit Maßnahmen blinder Dummheit jederzeit auch wieder korrigiert werden kann.
Auch unsere menschengemachten Klimaprobleme, Überkonsum, Probleme menschlicher Üverpopulation lösen wir nicht, indem wir Bären hier den roten Teppich ausrollen. Ich sage das vorsorglich weil das vor dem inneren Auge einiger "Naturfreunde "alles unschemenhaft zu vverschschwimmen scheint...
Purtroppo non riesco a tradurre tutti i commenti...mi sarebbe piaciuto.
Ultima ora: un tribunale ha bloccato l'uccisione dell'orso JJ4.
W la natura selvaggia.
Menek
Wieviel Bären und Wölfe verträgt ein Habitat. Nach Reinhold Messner bei Maischberger diese Woche sind es im Trentino einfach zu viele geworden. Wenn Bären dann noch von einem Hotelier gefüttert werden, um besser fotografiert werden zu können, muss man sich über Konsequenzen in ihrem Verhalten auch nicht wundern. Ein Videoausschnitt zeigte, wie Bären versucht haben auf einen Balkon zu klettern oder Wanderern hinterher gelaufen sind.
Plauscher
says: RE:Der Bär auch in Bayern und anderswo
Sent 21 April 2023, 16h13
Naja, eine Unterüberschrift im verlinkten Artikel - konkret "Tödliche Angriffe im Trentino 2023 & 2020" - ist wohl nicht ganz richtig: Schließlich endete der Angriff im Jahre 2020 offenbar nicht tödlich.
valresa
says: RE:Der Bär auch in Bayern und anderswo
Sent 23 April 2023, 03h45
Die Information dass z.B. allein in Rumänien in 5 Jahren (2016-21) mehr als 150 Menschen von Braunbären angegriffen und verletzt wurden und 14 Menschen getötet, hätte ich auch für besser gehalten.
kopfsalat
says: RE:Der Bär auch in Bayern und anderswo
Sent 24 April 2023, 10h33
Ursache und Wirkung.
Geiz ist geil. Modemöbel aus Billigholz.
Grossflächige Rodungen, die meisten davon illegal, zerstören die letzten verbleibenden Urwälder Europas und damit die natürlichen Lebensräume der Bären.
Somit wiederholt sich das, was sich in Westeuropa vor ein paar Jahrhunderten abspielte und dazu führte, dass bei uns Elch, Wisent, Rothirsch, Wolf, Bär, Reh, Luchs, Gämse etc. nahezu oder ganz ausstarben.
Jedenfalls ist die alte aggressive Bärin JJ4 aus dem Verkehr gezogen. Das ist das Minimum.
Wenn 100 Bären in eimem Gebiet rumschleichen braucht man sich nicht wundern, wenn sich da aggressive und kampferprobte Tiere bilden, mit denen nicht gut Kirschen essen ist.
derMainzer
says: Bären und Wölfe in Bayrischen Alpenraum
Sent 24 April 2023, 09h06
Griaß eich,
ich habe mir mal den Artikel aus der Zeitschrift Alpin durchgelesen. Ein Dank geht an alpstein für die Verlinkung. Mit dem Inhalt von dem Artikel bin ich jedenfalls nicht ganz einverstanden. Jeder der mal auf der Homepage von hikr vorbeigeschaut hat, weiß worum es hier wirklich geht. Hikr ist im Internet mit eines von den Tourenportalen, wo die alten stillen und wilden Pfade, Steige und Wege veröffentlicht werden. Vornehmlich werden hier Touren publiziert, welche aus den alten Alpenvereinsführern (weißer Umschlag) stammen. Wenn der DAV-Ressortleiter Herr Winter meint, man solle auf den Wegen bleiben, welche meint er den damit? Angeblich wurde im August des letzten Jahres ein Braunbär in Mittenwald zwischen Mittereck und Lautersee von einer Spaziergängerin gesichtet. Auch in diesem Gebiet wird ein Braunbär vermutet, die Polizei Bayern hat während des G7- Gipfels im Bereich vom Schloss Elmau angeblich zwei Braunbären gesichtet. Ich kann die Sorgen vom User wildchip nachvollziehen, insbesondere dann, wenn er zu den Nutztierhaltern gehört. Zwar gelten Braunbären als vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktive Tiere, trotzdem werde ich mir die für dieses Jahr geplanten Tourenziele genauer anschauen. Auch sollte man die Einwohner von Graswangtal mal fragen, wie diese zu den eingewanderten Wolfspaar stehen. Über die Wölfe dort war ich schon Wochen vorher informiert, während einer Wanderung am Hörnle Massiv hat mir ein Ehepaar darüber berichtet. Sehr wahrscheinlich hat der oder die Wölfe (angeblich schon Rudelbildung) keine Scheu mehr vor menschlichen Siedlungen. Mein Fazit stimmt jedenfalls mit dem von der Bergsteigerlegende Reinhold Messner bei Maischberger überein. Wenn die großen Beutegreifer keine besonderen Auffälligkeiten zeigen, sollte man diese in Ruhe lassen.
Aber ein Monitoring durch die gesamte Jägerschaft inkl. der Ranger ist unabdingbar. Wenn die großen Beutegreifer Auffälligkeiten zeigen, muss entsprechend reagiert werden, bevor es zu solch einen Vorfall kommt, wie im italienischen Caldes im Trentino. Übrigens hat die Slowakei auch Probleme mit ihrer Braunbären Population. Hier hat es in den letzten zwei Jahren mehr Übergriffe gegeben als in Italien.
kopfsalat
says: RE:Bären und Wölfe in Bayrischen Alpenraum
Sent 24 April 2023, 10h12
> Sehr wahrscheinlich hat der oder die Wölfe (angeblich schon Rudelbildung) keine Scheu mehr vor menschlichen Siedlungen.
Korrelation ist nicht gleich Kausalität.
Vorallem im Winter nähern sich Wölfe immer wieder menschlichen Siedlungen. Der Grund ist eigentlich recht einfach. Aufgrund des hohen Schnees in den Bergen ziehen die Hirsche in tiefere Lagen, wo das Futter besser erreichbar ist. Da Hirsche das Hauptfutter der Wölfe sind, ziehen diese ihnen eben nach und gelangen damit vermehrt in Gebiete, in denen es menschliche Siedlungen gibt.
Hat nix mit verlorener Scheu vor den Menschen zu tun, auch wenn das in unserem antropzentrischen Weltbild so aussehen mag.
derMainzer
says: RE:Bären und Wölfe in Bayrischen Alpenraum
Sent 24 April 2023, 12h32
Griaß di Kopfsalat,
da hast Du natürlich vollkommen recht und jetzt eine Diskussion zu entfachen, nach dem Motto, wenn, dann hätte, Fahrradkette, halte ich für mühsam. Wie ich es in meinen Beitrag schon formuliert habe, was auch der Naturpark- Koordinator von dem Ammergauer Alpen, Klaus Pukall in der tz zitiert hat (https://www.tz.de/muenchen/region/risse-ammertal-wie-gefaehrlich-ist-der-wolf-fuer-menschen-92230323.html), ist doch der richtige Schritt in der momentanen Situation. Die Umsetzung nach dem Plan Wildtiermanagement für große Beutegreifer der Bayerischen Staatsregierung greift hier voll. Wenn allerdings dann doch irgendwelche außergewöhnlichen Situationen auftreten, könnte ein Monitoring erforderlich sein, um ein Worst-Case-Szenario zu verhindern. Wie schon in meinen Beitrag formuliert, kann ich auch die Sorgen der Bevölkerung nachvollziehen. Und das Wolfspaar kam von der Lausitz hier nach Bayern in die Ammergauer Alpen. Keiner weiß, was auf der weiten Reise unterwegs alles vorgekommen ist. Das sollte man auch mal auf dem Radarschirm haben. Irgendwelche Idioten gibt es immer, die meinen sie müssten alles digital auf ihrem Smartphone festhalten. Mehr sage ich dazu nicht.
chrs
says: RE:Bären und Wölfe in Bayrischen Alpenraum
Sent 24 April 2023, 21h57
Hier in Bayern zieht (fast) kein Hirsch mehr im Winter von den Alpen Richtung Alpenvorland in die Flussauen , wie es vor Jahrhunderten mal war, die werden alle in den Wildfütterungen vor Ort durch den Winter gebracht. Von dem her ist dein Argument nicht vorhanden.
Das moderne Märchen (urban legend) vom "Scheuen Wolf" ist schon lange widerlegt, der Wolf ist, im Gegensatz zum Luchs, ein Anpassungskünstler, er ist zudem recht schlau und nicht dumm. Er hat gelernt, dass ihm, in unseren Gefilden wenn er dem Menschen etwas näher kommt, i.d.R. keine Gefahr droht.
Ich hab mir die Kommentare von den meist großstädtischen Bärenfreunden nach dem Vorfall mit dem zerfleischten Jogger vor ein paar Wochen in der Süddeutschen Zeitung a bissl durchgelesen und es ist fast unglaublich wieviel Wirklichkeitsferne bei diesem Klientel herrscht. Das Standard "Spitzenargument" ist immer wieder: "Ja, warum war der Jogger im Bärengebiet, der Bär war schon vor dem Menschen da, dort wo der Bär ist, hat der Mensch nichts verloren"
Fakt ist, der Jogger lief eine Nachmittagsrunde von seinem Haus weg auf einer Forststrasse im Wald direkt am Ort.
Laut dieser Logik müssten also die Bewohner das Dorf verlassen oder nicht mehr vor die Tür gehen oder irgendwie sowas... Super Idee, ihr seid so klug, vielleicht könnte man ja auch den Bichlersee bei Oberaudorf bzw. die Wirtschaft dort evakuieren. Sperren wir am besten gleich das ganze Gebiet.
Ähnliche Kommentare findet man auch unter den Artikeln bei den Schweizer SRF-Beiträgen zu den Bären. Wen wundert's da wenn mit der Zeit ein Stadt-Land-Graben aufreisst, wenn die Städter letztlich fordern es solle aus dem Alpenraum wieder eine Wildnis gemacht werden? Einerseits fordern alle es sollen die Täler nicht entvölkert werden und die Bergbauern sollen ihrer landschaftschützenden Funktion weiter nachkommen, andererseits setzt man dort Grossraubtiere aus und nervt sich dann noch wenn die Betroffenen sich und ihre Tiere schützen wollen.
Der Bär war auch mal im Schweizer Mitteland ansässig - also bitte demnächst dort ein grosses Wiederansiedlungsprojekt. Mitten in Zürich. Und wenn es dann einen Bär-Mensch-Konflikt gibt, dann bitte die Stadt aufgeben...
> Einerseits fordern alle es sollen die Täler nicht entvölkert werden und die Bergbauern sollen ihrer landschaftschützenden Funktion weiter nachkommen,
Genau das ist das strukturelle Problem, das sich unsere Politik seit Jahren weigert, zu lösen.
Wieso sollen die Städter mit Milliarden eine volkswirtschaftlich komplette unnütze Alpwirtschaft künstlich am Leben erhalten, nur um von diesen Älplern andauern Knebel zwischen die Beine geworfen zu bekommen?
Bär, Wolf etc. sind in dieser Tragödie reine Statisten oder vielmehr willkommene Südenböcke, die man abknallen und somit eine Scheinlösung präsentieren kann.
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