Aktuelle Verhältnisse während Corona


Publiziert von jfk, 19. April 2020 um 17:27. Diese Seite wurde 1682 mal angezeigt.

In vielen Ländern und Regionen beginnt langsam der Exit aus dem Lockdown. Auch Bergsportler werden wieder zunehmend vom Hometrainer steigen und weitere Radien ziehen als die Joggingrunde um den eigenen Garten. Das bringt nach der langen Bergabstinenz durchaus Gefahren mit sich. Gerade nach diesem warmen Winter.

  • Es sind kaum Infos zu aktuellen Verhältnissen verfügbar.
  • Durch die vielen Warmphasen diesen Winter kam und kommt es in mittleren Lagen vermehrt zu Steinschlag und Felsausbrüchen. 
  • Viele heikle Schneefelder im Frühsommer
  • Trainingsrückstände. 
  • Ungeduldig und evtl. übermotiviert nach dem langen "Herumsitzen"
  • Da Ferien im Ausland wohl noch länger nicht möglich sind, Verpasstes aber trotzdem kompensiert werden will, dürften im Sommer insgesamt mehr und auch ungeübtere Leute in den Bergen unterwegs sein.
     
Mit Selbstreflexion, Eigenverantwortung, Zurückhaltung und Vorsicht können viele dieser Punkte entschärft werden. Damit man aber auf seinen ersten Touren nach dem Lockdown nicht komplett im Blindflug unterwegs ist und allenfalls Unfälle vermieden werden können, lohnt es sich rechtzeitig Verhältnissinfos und Veränderungen in den gängigen Routen zusammen zu tragen. Gerade auch weil auf den bekannten Tourenportalen das publizieren von Berichten nach wie vor eingeschränkt ist. Aus meiner Sicht zurecht.

Deshalb möchte ich hier Infos über frische Felsausbrüche, Lawinenabgänge oder sonstige, heikle Verhältnisse sammeln. Ich behalte mir vor, Kommentare, die als Tourenberichtersatz zur reinen Selbstprofilierung dienen oder Posts, die ins Politische abdriften zwecks besserer Übersicht zu löschen.

PS: Mir ist bewusst, dass ein solcher Thread zum jetzigen Zeitpunkt durchaus auch heikle Aspekte aufweist, hoffe aber, dass ihn die Admins stehen lassen, da er sich ausschliesslich um Infos drehen soll, die helfen Unfällen vorzubeugen. 



Kommentare (28)


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jfk hat gesagt: Mythen & Ruessiflue
Gesendet am 19. April 2020 um 17:57
An den Mythen, an denen es früh in der Saison fast jedes Jahr zu tödlichen Unfällen kommt, hat es in der klassischen Überschreitung mehrere, teilweise grössere Felsausbrüche gegeben. Ganze Blöcke, auch mit Bohrhaken sind instabil. Am Haggenspitz muss aktuell besonders von der T5-Umgehung des Müllerkamins abgeraten werden, da besonders betroffen (Zwei grosse Blöcke mit Bohrhaken halten wohl nicht mehr lange, verschiedene kleinere Ausbrüche).

Ruessiflue SW-Grat: In der Variante Nord um vom Einstieg auf den Grat zu kommen, hat es nach der Schlüsselstelle, gleich vor dem Grat ebenfalls einen heiklen Felsausbruch gegeben. Man sollte nun unbedingt dem wenig logisch gebohrten Haken in kompakten Fels gerade hoch folgen (III+) und nicht wie wohl die meisten bisher, dem brösmeligen Kamin rachts auf den Grat hinaus. Der gesamte Gratzacken rechts davon scheint zunehmend instabil.

Felix hat gesagt: RE: Mythen & Ruessiflue
Gesendet am 20. April 2020 um 05:58
danke dir für den konstruktiven Beitrag;

lg Felix

MaeNi hat gesagt: RE:Mythen & Ruessiflue
Gesendet am 20. April 2020 um 08:59
Auch auf dem Wanderweg vom Günterigs - Zwischenmythen sind deutliche Spuren von Felsausbrüchen zu erkennen. Darunter befinden sich auch der eine und andere stattliche Felsbrocken.

Sputnik Pro hat gesagt: Hahnen (OW; 2606,5)
Gesendet am 20. April 2020 um 07:23
Stand 19.4.:

Seit 2019 gibt es keine Drahtseile mehr im Gipfelbereich, man muss / sollte bei nassen Verhälnisse abseillen. Schneefelder zur Zeit im Hahnenband und am Einstieg der dort noch vorhandenen Seile. Pickel & Steigeisen zur Zeit erforderlich, Seil für den Abstieg sehr hilfreich.

Sputnik Pro hat gesagt: Morgenberghorn (BE; 2248,8m)
Gesendet am 20. April 2020 um 07:25
Stand 15.4.:

Im Aufstieg ab Saxeten Strässchen Schneefrei bis 1525m. Unterhalb Rengglipass einige, gut begehbare Schneefelder - brauchte keine Steigeisen. Südgrat zum Gipfel komplett schneefrrei.

Gelöschter Kommentar

jfk hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. April 2020 um 10:33
Ciao Kopfsalat

Da die Überlastung des Gesundheitswesens zum grossen Glück ausgeblieben ist und auch die Intensivstationen nie komplett ausgelastet oder gar überlastet waren (aktuell CH nicht einmal 1/3 der Plätze besetzt), das sowohl in den Medien (hier zu lesen ist und mir auch von Bekannten, die in Spitälern arbeiten so bestätigt wurde.
Weiter der Bundesrat den langsamen, Schrittweisen Exit beschlossen hat und auch der SAC beginnt Konzepte zur Wiedereröffnung der Hütten zu erarbeiten, spricht für mich nichts mehr dagegen, langsam wieder kleinere Wanderungen oder kurze & leichte Berg-/Skitouren zu unternehmen. Das habe ich Ende letzter Woche auf zwei kurzen Halbtagestouren dann zum ersten mal seit Ausbruch Covid-19 gemacht.

Gewisse Verhaltensregeln sollten dabei aber weiterhin unbedingt strikt eingehalten werden:

- Social Distancing
- sämtliche Hygienemassnahmen
- nicht weit anreisen, ÖV meiden
- Bekannte Hotspots wie z.B. Seealpsee meiden
- möglichst kurze Touren machen, die man bereits kennt.
- defensiv unterwegs sein, keine Risiken eingehen

Eine Überlastung des Gesundheitswesens ist wie gesagt zum Glück ja bereits vom Tisch und hält man sich an diese einfachen Regeln, trägt man als Bergsportler auch nicht zum Entstehen der befürchteten 2. Welle bei.

Viele Leute, die ich kenn sehen das genau so. Auch sie gehen langsam wieder vorsichtig z'Bärg. Sammeln wir hier Infos über heikle Verhältnisse, verringert das den aktuellen Blindflug und trägt zur Sicherheit bei

jfk hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. April 2020 um 10:44
PS: Ich lasse deinen Kommentar hier bewusst stehen, werde aber sämtliche weiteren Kommentare die keine Verhältnisse beschreiben, ins Politische abweichen oder persönlich werden löschen. Egal welche Meinung vertreten wird. Weshalb ich auch die Kommentare von Abenteurer, Sputnik & Singingelk gelöscht habe. Wer das diskutieren will, bedient sich bitte eines anderen Threads.

أجنبي hat gesagt: Kleiner Mythen
Gesendet am 20. April 2020 um 08:35
Die drei Ostanstiege sind noch nicht schneefrei: Die Querung vom Griggeli zum Kleinen Mythen rüber hat noch Schnee drin, ebenso der linke Ausstieg aus dem riesigen Geröllfeld (das links in Richtung Kl. Mythen und rehts zum Haggenspitz führt) sowie der Trichter vor dem Sattel, den man entweder via Rämisiten oder das erwähnte Geröllfeld erreicht. Die Normalroute zum/vom Vorgipfel ist schneefrei.

أجنبي hat gesagt: Ergänzung
Gesendet am 20. April 2020 um 08:38
Übrigens auch hier zu sehen: https://www.skiliftbrunni.ch/livecam.aspx#gallery-3

MarcN hat gesagt: Brüggler
Gesendet am 20. April 2020 um 12:39
Im Gebiet Brüggler und Chöpfenberg südseitig alles komplett schneefrei. Nordseitig auf dem Grat ein paar wenige Schneefelder. Die Überquerung von Osten Richtung Westen kann also mit den notwendigen Vorsichtsmassnahmen betreffend den Schneefeldern gemacht werden.

(Danke an jfk, toller Thread!)

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 20. April 2020 um 13:23
Als kurzfristige (!) Übergangslösung eine nette Idee. Bisher geht es hier ja nur um CH. Ist das auch für weitere Länder (insb DE, AT) offen oder sollten die der Übersichtlichkeit halber eigene Beiträge aufmachen?

Aktuell sind für die Tourengeher sicherlich auch Infos zu (regelmäßig rechtswidrig) gesperrten Parkplätze relevant.

jfk hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. April 2020 um 13:56
Getrennt nach Ländern macht meiner Ansicht nach durchaus Sinn. Wichtig scheint mir ebenfalls, dass wirklich nur sicherheitsrelevante Infos gepostet werden. Sonst geht der eigentliche Sinn der Sache schnell verloren. Auf Routen, bei denen alles gut ist, muss nicht zusätzlich aufmerksam gemacht werden.

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. April 2020 um 14:16
Ok, aber die Info dass zB bestimmte Stellen/Hänge schneefrei sind, wo das jetzt nicht eh selbstverständlich ist (also S-Hänge auf 1000m usw.) fände ich unter aktuellen Verhältnisse schon relevant und informativ für Tourengeher.

Mo6451 hat gesagt:
Gesendet am 20. April 2020 um 13:24
Ich kann zwar im Moment nicht in der Schweiz unterwegs sein, dafür aber im Schwarzwald. Es gibt ja auch hikr außerhalb der Schweiz.

Zwei Zustandsberichte:

Prägbachwasserfälle,
der Weg entlang des Prägbachs ist gesperrt wegen vieler umgestürzter Bäume. Für Geübte ist der Durchgang, wenn auch mit Schwierigkeiten machbar

Schwarzachtal,
der Felsenweg ist gut zu gehen, der Abstieg zum Parkplatz Leinegg ist schwierig geworden. Er führt durch Bannwald, viele umgestürzte Bäume wurden nicht mehr beseitigt. Etlich steile Stellen sind abgerutscht und wegen fehlender Haltemöglichkeiten (Bäume) nur mit Vorsicht zu begehen.

Zaza hat gesagt:
Gesendet am 20. April 2020 um 14:30
In den (Berner) Voralpen sind Südhänge bis gegen 2500 m schneefrei. Wegen der ausserordentlichen Trockenheit sind Grashänge besonders rutschig. Somit empfiehlt es sich, auf Wegen zu bleiben. Und nach steilen Abstiegen muss mit Muskelkater gerechnet werden, das ist dann der von jfk erwähnte Trainingsrückstand ;-)

Alpin_Rise hat gesagt: Dreist auf den
Gesendet am 22. April 2020 um 14:55
Dreis-t-spitz? Zum ordentlichen Muskelkater ist's im Frühling nur ein Katzensprung.

Die Trails rund um Bern sind übrigens staubtrocken, auch sonst feuchte Abschnitte.

G, Rise

Sputnik Pro hat gesagt: RE:Dreist auf den
Gesendet am 22. April 2020 um 14:58
Ist das denn mölich? Der überfite Alpin-Rise holt sich ein Muskelkater!

Gruss, Sputnik

Zaza hat gesagt: RE:Dreist auf den
Gesendet am 22. April 2020 um 15:03
Tannhorn statt Bannhorn :-)

Bertrand hat gesagt:
Gesendet am 20. April 2020 um 17:26
Dans le Jura, pour faire du vélo/VTT, on trouvait ce WE des longues portions enneigées/avec glace dans les secteurs très à l'ombre dès 1300/1350m.
Au Tessin il y a 8 jours neige bien présente dès 1450m dans les secteurs très à l'ombre.

alpstein hat gesagt: Schwarzwald und Donautal
Gesendet am 20. April 2020 um 17:41
Am Hinterwaldkopf im Südschwarzwald und auf dem Yacher Höhenweg im Elztal sind alle Wege und Pfade derzeit staubtrocken und problemlos zu begehen. Einzelne umgestürzte Bäume sind kein Hindernis.

Für das Donautal gilt das gleiche. Perfekte Wanderverhältnisse derzeit. Auf einzelnen Felsköpfen sind die angezeigten Betretungsverbote wegen der eiszeitlichen Pflanzenrelikte zu beachten.

milan hat gesagt: RE:Schwarzwald und Donautal
Gesendet am 20. April 2020 um 17:48
Hallo Hanspeter,

mir ist gesagt worden, dass alle Parkplätze, die zu den Kletterrouten bei Hausen i. T. führen, gesperrt sind. Selber war ich am Bergsteig-Parkplatz bei Fridingen, der sollte offen sein. Ansonsten muss man eben im Ort irgendwo parken.

alpstein hat gesagt: RE:Schwarzwald und Donautal
Gesendet am 20. April 2020 um 17:57
Hallo Markus,

der Parkplatz am Skilift in Fridingen war letzte Woche nicht gesperrt, am Berggasthaus Knopfmacherfels und bei der Burg Wildenstein auch nicht. Der große Parkplatz in Beuron war gesperrt, dort haben wir beim 2. Besuch ohnehin gleich an der Ortseinfahrt auf dem Bankett und gebührenfrei geparkt. Einen Parkplatz irgendwo zu finden sollte wirklich kein Problem sein.
Grüße
Hanspeter

alpstein hat gesagt: Sporn-Route im Teufelstal-Überlinger See
Gesendet am 22. April 2020 um 14:40
Super Verhältnisse heute. Pfad staubtrocken und die Vegetation noch nicht zu weit fortgeschritten. Hindernisse, die uns beim letzten Versuch vor ein paar Jahren zur Umkehr zwangen, wurden ausgeräumt.
Pfad besser im Aufstieg begehen. Abstieg bei Nässe aufgrund des lehmigen Untrgrundes gefährlich.Heute war es mit der nötigen Vorsicht gut machbar (T3+)

alpstein hat gesagt: RE:Sporn-Route im Teufelstal-Überlinger See
Gesendet am 22. April 2020 um 14:47
PS.: Der Bodanrück ist Zeckengebiet. Hirnhautentzündungs- und Borreliosegefahr!!!!

DonMiguel hat gesagt: Tödi Schneeverhältnisse
Gesendet am 25. April 2020 um 11:23
Ab Höhe Munggenplänggli ca. auf 1900 m.ü.M besteht eine geschlossene Schneedecke, abfahren kann man bis Tentiwang, mit paar mal ab und anziehen.

TeamMoomin hat gesagt: Sasser Calanda
Gesendet am 25. April 2020 um 11:59
Das Ski Couloir am Sasser Calanda bietet unten zwar noch besten Trittfirn ist oben beim Ausstieg aber ca 2m mit Blankeis überzogen und viel Gestein hat sich gelöst. Die neu? (auf älteren Berichten noch nicht vermerkt) angebrachten Seile sehen durchgescheuert und alles andere als sicher aus.

alpstein hat gesagt: Schaufelsen ua. im Donautal
Gesendet am 25. April 2020 um 14:08
Einfach alles perfekt heute!

Am Schaufelsen* wurde fleissig geklettert und wieder abgeseilt

*Angeblich der höchste Kletterfelsen Deutschlands außerhalb der Alpen

Soweit ich es beobachten konnte, sind die Wanderparkplätze in Beuron und Hausen i.T. auch nicht mehr abgesperrt.


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