Kraxeln auf Salomo's Thron über Osh


Publiziert von Delta Pro , 16. September 2015 um 18:57.

Region: Welt » Kirgisistan
Tour Datum: 2 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: KS 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 350 m

Erstaunlich interessante Kraxeltour inmitten der Stadt Osh

Osh, die Stadt im Süden Kirgistans, hat ausser dem grossen Bazar nicht viele Sehenswürdigkeiten. Ein Besuch auf dem Thron des Salomo, ein Kalkgipfel inmitten der Stadt, dessen Geschichte bis ins Alte Testament zurückreicht, gehört aber zum Pflichtprogramm. Da uns noch anderthalb Tage in der Stadt blieben vor der Rückreise hatten wir genügend Zeit die kleine Wanderung zu einer Kraxeltour auszudehnen.

Salomo’s Thron erhebt sich mitten in der Stadt etwa 200 Meter über die Gebäude und besteht aus mehreren Gipfeln mit teils zerklüfteten Kalkfelsen. Auf der ersten Anhöhe steht eine historische Moschee, zu welcher ein breit ausgebauter Pilgerweg führt (es werden sogar umgerechnet 30 Rappen Eintritt pro Person verlangt). Wir geniessen die schöne Aussicht über Osh, die angenehm warmen Temperaturen und die frische Brise über der in den Morgenstunden betriebsamen Stadt. Der Aufstieg auf den Felsgipfel gleich hinter der Moschee ist unter Busse verboten und wir wollen keine Probleme kriegen, da der Berg ja als heilig gilt. Auf dem ausgebauten Weg steigen wir auf der anderen Seite des Berges ab und biegen bald auf Trampelpfaden zu Höhlen ab, die früher als Kultplätze verwendet wurden. Dies dürfte kaum verboten sein (Wegweiser), wir kommen uns aber als einzige Menschen abseits des offiziellen Weges doch etwas komisch und ausgestellt vor, besonders als eine Gruppe in traditionellen Gewändern stehen bleibt und zu uns hochstarrt.

Durch eine weitere, grosse Höhle kann man unter einem Grat durchsteigen und über diesen schliesslich in anregender Kletterei in bestem Fels den zweithöchsten Gipfel der Berggruppe erreichen (Sendemasten). Nun nehmen wir den höchsten Felszahn in Angriff. Die Route ist nicht ganz offensichtlich. Nachdem wir die Wände halb umrundet haben, finden wir einen spannenden Aufstieg über Felsbänder. Schlüsselstelle ist ein kurzer Piaz-Riss (III). Über einen sehr schönen, schmalen Felsgrat balancieren wir weiter – irgendwie ungewohnt solches Gelände inmitten der Stadt vorzufinden. Nach dem Abklettern einer Stufe (II-III) und einem weiteren Grat ist das Gipfelsignal erreicht. Zu unserem Erstaunen finden wir keinen alternativen Abstieg und klettern wieder auf unserer Route zurück. Zum Abschluss nehmen wir noch einen weiteren Felsgipfel mit, welcher in schöner Kraxelei (II) erreicht wird. Durch den „Hinterausgang“ steigen wir in eines der dörflichen Vorortquartiere von Osh ab und geniessen sehr feine Manti in einem Strassenrestaurant, das wohl erst sehr selten Touristen gesehen hat.

Tourengänger: Delta


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