Dreiherrenspitze


Publiziert von orome , 25. August 2015 um 18:30.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:18 Juli 2015
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m

Das Ziel Feierabend am Freitag klar vor Augen, weckte mich eine überraschende SMS aus der vorwochenend-Lethargie beim Arbeiten. Spontane Ideen haben doch häufig zu den schönsten Touren geführt, nach ein paar Nachrichten hin und her stand der Plan und so gings in den Feierabend nach Südtirol.
 
Mit der Dreiherrenspitze stand einer der großen Berge im Ahrntal auf dem Programm. Zum Aufstieg bieten sich zwei Möglichkeiten an, gemein ist beiden, dass es neben den Höhenmetern auch ordentlich Distanz zu überwinden gibt. Die schwindenden Gletscher machen das natürlich nicht angenehmer. Um uns den auf der Karte endlos scheinenden Blockhatscher durch das hintere Umbaltörl und über das Althauskees zu ersparen, verzichteten wir auf eine Überschreitung.
Aber zum Glück gibt es auch deutlich weniger fussfaule Zeitgenossen, Georg hat die Überschreitung sehr schön beschrieben...
 
Auch wenn die Gletscher deutlich zurückgegangen sind, vorhanden sind sie immer noch und vor allem der Lahner Kees hat doch auch noch ordentliche Spalten. Ein früher Start war also nicht die schlechteste Idee. Der Weg zur Birnlückenhütte ist nicht zu verfehlen und auch danach geht’s offensichtlich weiter Richtung Prettaukees. Der Weg führt eine zeit lang auf der Moräne entlang um dann bei ca. auf den Gletscher zu leiten.
 
Das Prettaukees scheint nicht ausgesprochen spaltenreich zu sein, und so geht es eher an der südlichen Begrenzung hinauf. Der bessere Übergang auf das Lahner Kees wäre die Scharte auf 2837m.  Auf der schlechten Kompasskarte am Handy überschreitet die Skitourenroute jedoch die Lahner Schneid durch eine Scharte auf ca 2950m und so stiegen wir noch weiter auf, anstatt auch nur einmal auf die Karte im Rucksack zu schauen. Weiter oben ist der Übergang aber deutlich unangenehmer, der Bergschrund recht ausgeprägt, die Scharte extrem brüchig und auch etwas höher als die untere. Also gings wieder nach unten, wos durch die offensichtliche Scharte auf 2837m leicht über die Lahner Schneid aufs Lahner Kees geht. Die Kompass Karte ist dermassen schlecht, zu nichts zu gebrauchen und immer wieder fehlerhaft. Schon frech für so etwas Geld zu verlangen. 
Ein kurzer Abstieg im Firn leitet auf den Gletscher und es geht nahe Lahner Schneide hinauf. Hier hat es ordentliche Spalten und Löcher, das Seil aus dem Rucksack zu nehmen ist sicher nicht blöd.
 
Die mittlerweile ausgeaperte Felsstufe die ins steilere Gipfelfeld führt ist klar ersichtlich. Nach dem eher kleinen Bergschrund geht’s über lose Felsen die Stufe hinauf. Ein paar Meter geht’s leicht querend in einer Art Verschneidung hinauf, es stecken 2 Haken, das ganze ist aber ausgeapert von moderater Schwierigkeit. Nach einigen losen Felsen ist das obere Schneefeld erreicht. Hier geht’s steiler als bisher hinauf bis das flache Plateau unterm Gipfel erreicht ist, auf dem der Weg von Althauskees dazu stösst. Die letzten Meter sind noch einmal recht steil, allerdings nicht ausgesetzt. Der Gipfel selbst ist leider komplett ausgeapert.
 
T-Shirt Wetter am Gipfel, umwerfende Aussicht. Kein Wunder also, dass wir fast 1h da oben waren. Hinunter gings auf dem gleichen Weg.
 
 
Alles in allem eine sehr lohnende Tour, auch im Sommer. Aber natürlich zwingt die steile Gipfelflanke und der lange Gletscher eine Skitour schon fast auf.
Die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen, bei Blankeis wird das Gipfelschneefeld entsprechend unangenehmer (ca 35°). Allerdings sollte der spaltenreiche Gletscher nicht ganz unterschätzt werden, ich bin ins Leere getreten und war froh ums Seil.

Tourengänger: orome


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