Tourenberichte aus dem Süden Iberiens: Burghügel von Alicante (166 m)
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Dies ist mein erster Bericht über einige Touren und Besteigungen im Süden der iberischen Halbinsel (Südspanien und Südportugal) von Anfang November. Ich stelle diesem Bericht einige
allgemeine Bemerkungen
voran.
Das Hiken hat in Spanien und Portugal bei der einheimischen Bevölkerung keine Tradition (man sieht denn auch wesentlich mehr Biker als Hiker). Ausserhalb von National- und Naturpärken sowie Staatsforsten findet man kaum Wege. Es wird vorab Auto gefahren. Der Sonntagsausflug mit der Familie findet mit dem Auto an einen Picknickplatz oder im Sommer ans Meer statt. Zu meinem Leidwesen musste ich feststellen, dass in Spanien und Portugal ein grosses Abfallproblem besteht. Entlang von Strassen, aber auch auf eigentlich schönen mit dem Auto erreichbaren Picknickplätzen, findet man wild entsorgten Kehricht, der zum Himmel stinkt - schade! Sauber ist es dann allerdings, wenn man sich zu Fuss auf Wegen bewegt, die nicht mit dem Auto befahrbar sind.
Fussgänger ausserhalb der Stadtzentren sind selten. Die Städte kann man auf Schusters Rappen kaum verlassen; es hat nur Strassen, ohne Gehsteige, keine Wege. Die Feldwege führen nur zu den Fincas. Personen, die zu Fuss unterwegs sind, werden teilweise misstrauisch angeschaut, als ob sie etwas Schlechtes (Einbrüche) im Sinn hätten. Vor allem in Andalusien und der Extremadura sind die Gebiete ausserhalb der Städte (d.h. die landwirtschaftlich genutzten Flächen, und dies sind die meisten) samt und sonders eingezäunt (Zaunfabrikant sollte man hier sein!). Hier ist kein Durchkommen. Ausserhalb der Städte wimmelt es auch von Wachhunden. Man kann kaum irgenwo durchgehen, ohne angekläfft zu werden. Hier sind vorab Autorundfahrten üblich, und zum Hiken muss man einen der Naturpärke anpeilen.
Der Verkehr in den spanischen Grossstädten ist gigantisch. Er wird noch zunehmen. Spanien ist in voller wirtschaftlicher Entwicklung. Land ist genug vorhanden. Überall entstehen im näheren oder weiteren Umfeld der Städte neue Industriezonen (polígonos industriales). Diese sind kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen: die Arbeitnehmenden sind deshalb auf ihre Autos angewiesen. Am Morgen und am Abend ergiessen sich aus und zu den Städten grosse Autolawinen. Feststellbar ist auch eine Landflucht. Die in 100 - 200 km Entfernung von der Meeresküste gelegenen gebirgigeren Regionen entleeren sich; in den Dörfern sieht man hier kaum noch Junge. Zaghaft habe ich hier Ansätze eines "turismo rural" gesehen. Für die Natur ist diese Entwicklung allerdings eine Chance: die Natur erobert sich viele Gebiete zurück; in abgelegenen Sierras ist die Luft wirklich rein und man hört mit Ausnahme des Windes in den Pinien und der Vögel keinen Ton.
In Andalusien sind mir über Land die riesigen Monokulturen (Olivenbaumplantagen) aufgefallen. Hunderte von Kilometern nur Einöde: roter Boden, in Reih und Glied alle 10 Meter ein Olivenbaum. Ständig entstehen noch neue Plantagen. Ist dies eine Fehlentwicklung der EU-Agrarpolitik? Mich wundert im übrigen, wieso das Olivenöl bei dieser Schwemme bei uns so teuer ist.
Über Land ist Tag und Nacht ein riesiger Truckerverkehr. Der ganze Güterverkehr wird über die Strasse abgewickelt. Das Strassennetz ist sowohl in Spanien wie in Portugal dank der EU hervorragend ausgebaut. Die Umweltbelastung ist gross; es hängen denn auch über den spanischen Grossstädten Smogwolken, welche die Sicht trüben. Mir sind in spanischen Grossstädten auch einige komische Verhaltensweisen der Automobilisten aufgefallen, z.B. das Parkieren in zweiter oder sogar dritter Reihe entlang der Strassen. Die Zweitreihenparkierer legen weder einen Gang ein noch ziehen sie die Handbremse an, damit der Erstreihenparkierer die Autos beiseite schieben kann, um sich für die Ausfahrt eine Lücke zu schaffen (diese Spielchen habe ich zum Hotelzimmer hinaus öfters beobachtet).
Das Wetter war anfangs November auch im südlichen Iberien recht garstig. Es schneite in Andalusien bis auf 1500 m hinab. Nordspanien war teilweise vollständig eingeschneit, was gemäss den Fernsehberichten zu dieser Jahreszeit äusserst selten ist.
Zum Castillo de Santa Bárbara
Diese Festung liegt mitten in Alicante (oder "Alacant" im valenzianischen Regionaldialekt), nahe des Hafens und der Altstadt. Von der Burg aus hat man einen schönen Überblick über die Stadt, den Hafen, das Meer und die umliegenden Berge. Die Festung ist sowohl per Auto als auch zu Fuss erreichbar.
Die Festung fiel mir bald nach der Ankunft in Alicante wegen ihrer dominierenden Lage sofort auf. Deshalb: Die Besteigung am früheren Abend ist ein Muss, zumal ein schöner Sonnenuntergang lockte. Die Festung kann von der östlichen Altstadt her, ausgehend vom Rathaus (Ayuntamiento) gut zu Fuss bestiegen werden. Zuerst geht man auf der Südseite in einem Park einige kunstvoll angelegte Treppenanlagen hinauf. Auf rund 100 m über Meer erreicht man die Stadtmauer. Man kann auf dieser weiter hochsteigen oder den Treppenweg fortsetzen. Der Zugang ins Innere der Festung erfolgt über ein zentrales auch der Strasse dienendes Zufahrtstor. Im Innern der Burg kann man über Treppen und Durchgänge bis auf den obersten Punkt (grosse Aussichtsplattform) hochsteigen.
allgemeine Bemerkungen
voran.
Das Hiken hat in Spanien und Portugal bei der einheimischen Bevölkerung keine Tradition (man sieht denn auch wesentlich mehr Biker als Hiker). Ausserhalb von National- und Naturpärken sowie Staatsforsten findet man kaum Wege. Es wird vorab Auto gefahren. Der Sonntagsausflug mit der Familie findet mit dem Auto an einen Picknickplatz oder im Sommer ans Meer statt. Zu meinem Leidwesen musste ich feststellen, dass in Spanien und Portugal ein grosses Abfallproblem besteht. Entlang von Strassen, aber auch auf eigentlich schönen mit dem Auto erreichbaren Picknickplätzen, findet man wild entsorgten Kehricht, der zum Himmel stinkt - schade! Sauber ist es dann allerdings, wenn man sich zu Fuss auf Wegen bewegt, die nicht mit dem Auto befahrbar sind.
Fussgänger ausserhalb der Stadtzentren sind selten. Die Städte kann man auf Schusters Rappen kaum verlassen; es hat nur Strassen, ohne Gehsteige, keine Wege. Die Feldwege führen nur zu den Fincas. Personen, die zu Fuss unterwegs sind, werden teilweise misstrauisch angeschaut, als ob sie etwas Schlechtes (Einbrüche) im Sinn hätten. Vor allem in Andalusien und der Extremadura sind die Gebiete ausserhalb der Städte (d.h. die landwirtschaftlich genutzten Flächen, und dies sind die meisten) samt und sonders eingezäunt (Zaunfabrikant sollte man hier sein!). Hier ist kein Durchkommen. Ausserhalb der Städte wimmelt es auch von Wachhunden. Man kann kaum irgenwo durchgehen, ohne angekläfft zu werden. Hier sind vorab Autorundfahrten üblich, und zum Hiken muss man einen der Naturpärke anpeilen.
Der Verkehr in den spanischen Grossstädten ist gigantisch. Er wird noch zunehmen. Spanien ist in voller wirtschaftlicher Entwicklung. Land ist genug vorhanden. Überall entstehen im näheren oder weiteren Umfeld der Städte neue Industriezonen (polígonos industriales). Diese sind kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen: die Arbeitnehmenden sind deshalb auf ihre Autos angewiesen. Am Morgen und am Abend ergiessen sich aus und zu den Städten grosse Autolawinen. Feststellbar ist auch eine Landflucht. Die in 100 - 200 km Entfernung von der Meeresküste gelegenen gebirgigeren Regionen entleeren sich; in den Dörfern sieht man hier kaum noch Junge. Zaghaft habe ich hier Ansätze eines "turismo rural" gesehen. Für die Natur ist diese Entwicklung allerdings eine Chance: die Natur erobert sich viele Gebiete zurück; in abgelegenen Sierras ist die Luft wirklich rein und man hört mit Ausnahme des Windes in den Pinien und der Vögel keinen Ton.
In Andalusien sind mir über Land die riesigen Monokulturen (Olivenbaumplantagen) aufgefallen. Hunderte von Kilometern nur Einöde: roter Boden, in Reih und Glied alle 10 Meter ein Olivenbaum. Ständig entstehen noch neue Plantagen. Ist dies eine Fehlentwicklung der EU-Agrarpolitik? Mich wundert im übrigen, wieso das Olivenöl bei dieser Schwemme bei uns so teuer ist.
Über Land ist Tag und Nacht ein riesiger Truckerverkehr. Der ganze Güterverkehr wird über die Strasse abgewickelt. Das Strassennetz ist sowohl in Spanien wie in Portugal dank der EU hervorragend ausgebaut. Die Umweltbelastung ist gross; es hängen denn auch über den spanischen Grossstädten Smogwolken, welche die Sicht trüben. Mir sind in spanischen Grossstädten auch einige komische Verhaltensweisen der Automobilisten aufgefallen, z.B. das Parkieren in zweiter oder sogar dritter Reihe entlang der Strassen. Die Zweitreihenparkierer legen weder einen Gang ein noch ziehen sie die Handbremse an, damit der Erstreihenparkierer die Autos beiseite schieben kann, um sich für die Ausfahrt eine Lücke zu schaffen (diese Spielchen habe ich zum Hotelzimmer hinaus öfters beobachtet).
Das Wetter war anfangs November auch im südlichen Iberien recht garstig. Es schneite in Andalusien bis auf 1500 m hinab. Nordspanien war teilweise vollständig eingeschneit, was gemäss den Fernsehberichten zu dieser Jahreszeit äusserst selten ist.
Zum Castillo de Santa Bárbara
Diese Festung liegt mitten in Alicante (oder "Alacant" im valenzianischen Regionaldialekt), nahe des Hafens und der Altstadt. Von der Burg aus hat man einen schönen Überblick über die Stadt, den Hafen, das Meer und die umliegenden Berge. Die Festung ist sowohl per Auto als auch zu Fuss erreichbar.
Die Festung fiel mir bald nach der Ankunft in Alicante wegen ihrer dominierenden Lage sofort auf. Deshalb: Die Besteigung am früheren Abend ist ein Muss, zumal ein schöner Sonnenuntergang lockte. Die Festung kann von der östlichen Altstadt her, ausgehend vom Rathaus (Ayuntamiento) gut zu Fuss bestiegen werden. Zuerst geht man auf der Südseite in einem Park einige kunstvoll angelegte Treppenanlagen hinauf. Auf rund 100 m über Meer erreicht man die Stadtmauer. Man kann auf dieser weiter hochsteigen oder den Treppenweg fortsetzen. Der Zugang ins Innere der Festung erfolgt über ein zentrales auch der Strasse dienendes Zufahrtstor. Im Innern der Burg kann man über Treppen und Durchgänge bis auf den obersten Punkt (grosse Aussichtsplattform) hochsteigen.
Tourengänger:
johnny68
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Kommentare (3)