Pointe de l´Observatoire (3015m) im Nationalpark der Vanoise


Publiziert von Riosambesi , 17. Juli 2015 um 12:04.

Region: Welt » Frankreich » Vanoise
Tour Datum:15 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 980 m
Abstieg: 980 m
Strecke:14km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:im Arctal bis Modane, dort nach Aussois und den Beschilderungen zum Plan d´Amont folgen, dort kostenloser Parkplatz

Mitten in der Vanoise im Süden von Savoyen steht mit der Pointe de l´Observatoire ein Aussichtsberg ersten Ranges, der über ein malerisches Hochtal relativ leicht zu erreichen ist.

Man müsste mir gründlich die Ohren langziehen weil ich keinen vernünftigen Fotoapparat habe, die Fotos geben nicht einmal annähernd einen Eindruck von der Schönheit der Natur wieder.

Weil der hoch gelegene Ausgangspunkt am Stausee Plan d´Amont (2050m) schnel und mautfrei mit dem Auto zu erreichen ist, es dazu kostenlose Parkplätze gibt und später im Tal bewirtschaftete Hütten stehen herrscht relativ Betrieb. Auch wenn die meisten nur spazieren gehen wollen oder zur Hütte laufen und ich nichts gegen Menschen habe so hat dieser Andrang einen Haken:

auf dem luftigen, felsigen Gipfel der Pointe de l´Observatoire ist nur Platz für genau eine schwindelfreie Person. Um anstehen oder ausweichen auf einen niedrigeren Felsen zu vermeiden hilft nur antizyklisch zu laufen, d.h. entweder extrem früh oder so spät, dass der Rückweg so eben noch vor Einbruch der Dunkelheit zu schaffen ist.

Ich entscheide mich für die späte Variante.

 

Am Parkplatz vor der Staumauer zeigt das Thermometer trotz 2050m Höhe noch 28 Grad Celsius an, Schatten ist vorerst keiner auszumachen. Also nehme ich mir vor nicht meinen niederen Instinkten zu folgen und jeden zu überholen, sondern ein gemäßigtes Tempo einzuhalten. Teilweise gelingt mir das auch.

Nach knapp 25 Minuten hat der Weg das obere Ende des Stausees erreicht und nach und nach sieht man immer weniger Wanderer.

Eine weitere halbe Stunde mit nur wenig Höhengewinn dauert es bis das Refuge du Fond d´Aussois (2324m) erreicht ist. Hier ist für fast alle Schluss für heute, ab jetzt läuft niemand mehr Richtung Gipfel.

Weiter geht es entlang von Bächen und kleinen Wasserfällen über begrüntes mitunter auch felsiges Gelände Richtung Col d´Aussois (2916m), dem Pass von dem aus der Gipfel gewonnen werden soll.

Der Weg ist immer wieder prepariert mit Schotter und zu Stufen ausgelegten Steinen,

Steindauben und gelegentliche gelbe Striche markieren die Route, die sich eigentlich von selbst erklärt. Murmeltiere pfeifen schrill, eine Gams rennt mich fast um.

Unter dem Col d´Aussois wird es ein wenig steiler, aber immer brav im T2-Modus, bis nach insgesamt 2,5h die Passhöhe erreicht ist.

Das letzte Stück zum Gipfel wird etwas interessanter: eine Weile folge ich Pfadspuren in Richtung Ostgrat, bis dann das letzte Stück in leichter Turnerei über die angenehm soliden Felsblöcke zum Gipfel führt. Eigentlich nicht weiter kompliziert, aber direkt neben dem Grat gähnt der tiefe Abgrund, den extrem steilen Nordhang sollte man lieber nicht hinabstürzen.

Der Gipfel selbst ist ein kleiner Fels, der nicht einmal Platz für ein Gipfelzeichen bietet.

Auch von hier geht es steil nach Norden hinab, aber die Aussicht ist genial.

Vom Mont Blanc im Norden zu den Vanoise-Gletschern im Osten, der nahen Dent Parrachée und dem hohen Grenzkamm zu Italien kann man sich sattsehen.

 

Von hier aus sieht man auch, dass es wohl noch geschicktere Wege zum Gipfel gegeben hätte, aber da ich die Teleskopstöcke am Beginn der Gratfelsen geparkt habe muss ich auf gleichem Weg zurück.

 

Der restliche Abstieg erfolgt auch auf dem Aufstiegsweg.

 

Gehzeiten:

Parkplatz > Refuge du Fond d´Aussois: 1h

weiter zum Col d´Aussois: +1h30

Gipfelanstieg :ca. +30min

Abstieg: 2h30

+ Pausen

 

Schwierigkeit:

Bis zum Col d´Aussois einfache, gut zu gehende Bergwege (T2)

Das letzte Stück zum Gipfel über Blockwerk in leichter Kletterei (I)

Hikr-Ersteintrag, Nachahmung dringend empfohlen!


Tourengänger: Riosambesi


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