Harakiri in der Rossfure


Publiziert von Mo6451 , 26. Februar 2015 um 19:07.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:26 Februar 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-LU 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 598 m
Abstieg: 607 m
Strecke:15,28 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Luzern - Hasle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Entlebuch - Luzern
Kartennummer:map.wanderland.ch

Die Tour zum Jahresbot hatte ich bereits mit meinem Wanderkollegen im letzten *Jahr rekognosziert. Heute wollte ich noch einmal prüfen, ob bei den gegebenen Verhältnissen die Tour machbar ist. Das Ergebnis vorweg, sie ist es nicht.

Heute morgen machte ich mich auf den Weg nach Hasle. Vom Bahnhof aus führt der Weg durch das Dorf, Dürrenegg als erstes Ziel ist schon hier ausgeschildert. Man folgt dem Wegweiser hinauf bis kurz vor der Tankstelle. Dann biegt der Wanderweg rechts ab. Auch hier ist die Straße schwarzgeräumt. Bis Frauetal gibt es keine Probleme.

Kurz danach verlässt man die Strasse und biegt links ab Richtung Äntlewald. Auf der Weide liegt viel Schnee, die Spuren sind verweht und es ist mühsam im knöcheltiefen harten Schnee aufzusteigen.

Bei Dürrenegg erreicht man dann wieder ein Stück Asphaltstrasse, der man weiter folgt. Dann biegt der Wanderweg links ab nach Schlund. Hier nun ist der Untergrund vereist, am Rande des Weges kann man die glattesten Stellen umgehen. Immer noch steigt der Weg an, bis zur Wandermarkierung Gruebhag (1000m).

Hier nun würde es links ab gehen, hinunter zum Löchli. Der Pfad ist nicht gespurt. Trotzdem versuche ich mein Glück. Anfangs kommt man im Schnee noch guttrittig hinunter. Die Tiere haben eine Spur gelegt. Dann allerdings ist es zu Ende. In einer scharfen Kurve hängt eine ausladende Wächte, kein Durchkommen mehr, obwohl ich unten die Brücke schon sehen kann.

Ich gehe zurück bis zur Strasse und folge dieser bis Vorderschwändi. Dort sehe ich, dass der Wanderweg auch hinter der Brücke nicht gespurt ist. Der steile Aufstieg würde Probleme bereiten.

Bei Vorderschwändi verlasse ic h den Wanderweg, der auch nicht gespurt ist und folge dem Forstweg direkt bis Ober Nachzel. Dort treffe ich wieder auf den Wanderweg, dem ich jetzt folge. Anfangs ist es noch eine Forststrasse, die auch schon einmal geräumt wurde. Außer Tierspuren sind aber keine weiteren Spuren sichtbar.

Ungefähr auf der Hälfte der Strecke steht dann der Wegweiser, der hinunter zur Rossfure führt. Bei den ersten Schritten sinke ich schon bis zu den Knien im Schnee ein. Also wieder Rückzug. Ich folge dem Forstweg weiter, in der Hoffnung mit einem Umweg die Große Entle überqueren zu können. Die Hoffnung trügt, der Weg endet  an einigen Holzgebäuden. Also wieder zurück bis zum Wanderwegweiser.

Die Frage, kann ich den steilen Abstieg hinunter zur Hängebrücke wagen? Den ganzen Weg zurück, dazu habe ich auch keine Lust. Also stürze ich mich in das Abenteuer. Reines Harakiri, teilweise breche ich bis zur Hüfte im Schnee ein.  Es dauert lange, bis ich die Hängebrücke erreiche.

Was ich sehe, ist auch nicht gerade vertrauenserweckend. Schon ohne Schnee ist die Brücke wackelig. Jetzt mit dem Schnee muss man schon gutes Selbstvertrauen haben. Ich wage es einfach und es klappt. Am Ende dann fällt man wieder tief in den Schnee, da es keinen vernüftigen Abgang gibt.

Der Aufstieg auf der anderen Seite ist zum Teil schon aper. Auch hier befinden sich viele Tierspuren. Auf der Brücke waren keine, da ist jetzt nur meine Spur.

Weiter geht es jetzt hinauf nach Oberburg. Dort verlasse ich den Wanderweg und nehme die Abkürzung, bis ich wieder an den Wanderweg stoße, der zur Burgstelle Entlebuch führt. An der Kapelle mache ich meine erste Pause auf der Bank an der Sonne. Mittlerweile ist es schon 14 Uhr geworden.

Mit der Abkürzung habe ich den Weg durch den Burggraben umgangen. Auch an der Kapelle wähle ich nicht den steilen Abstieg, sondern gehe zurück zur Brücke und folge dem Moorpfad, der später wieder auf den Wanderweg trifft, der unten am Wasser langführt. Man soll das Schicksal nicht herausfordern.

Der Rest bis Entlebuch ist dann lockeres Auslaufen. Leider fährt der Zug nach Luzern ab, gerade als ich den Bahnhof erreiche. Macht nichts, in einer halben Stunde kommt der nächste. Das Wetter ist prächtig, die Sonne wärmt. So macht das Warten nichts aus.

Das T3 nur wegen der aktuellen Verhältnisse in der Rossfure, sonst T2.

Tour im Alleingang.

Tourengänger: Mo6451
Communities: Alleingänge/Solo


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