auf alten Pfädlis am Hochänzi unterwegs


Publiziert von Felix , 11. Januar 2015 um 21:15. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:10 Januar 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-LU   Napf 
Aufstieg: 485 m
Abstieg: 485 m
Strecke:Luthern, Bodenenzi - (P. 973) - Rotschwand - Hochänzi - Rotschwandflue - (Eggstall) - P. 1223 - Kreibühl - Spitzegg - P. 997 - Luthern, Bodenenzi
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Hüswil und Luthern nach Bodenenzi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW via Luthern, Hofstatt und Eriswil nach Wyssachen, KH
Kartennummer:1148

Die „Zeitreise“ hat sich in unseren Köpfen „festgesetzt“ - wir starten, an Stelle der geplanten SAC-Tour auf den Turne, alleine zu einem weiterem Aufsuchen und Begehen alter, nicht mehr auf der aktuellen LK ersichtlichen, Pfade, in unserer Nähe …

 

In Luthern, Bodenenzi, einem Schiessplatzgelände der Armee, beginnen wir bei leicht bewölktem, doch mit sonnigen Abschnitten durchzogenem Wetter, unsere Erkundigungstour. Auf einer der zahlreichen neuen Fahrpisten wandern wir taleinwärts, nahe am Änzibach, Richtung Änziflue, welche sich doch eindrücklich präsentiert. Wir folgen dem Bach (auf dessen rechter Seite) bis zu seiner Gabelung bei (P: 973); nur wenige Meter danach überqueren wir das breite, hoch mit Nagelfluhgeschiebe angefüllte Bachbett des östlichen Bachlaufes. Eine schwach ausgeprägte Fahrspur - in der LK in keiner Massstabgrösse eingezeichnet - leitet eher flach Richtung Änziflue; wir erkennen sogleich, dass dies nicht unseren Vorstellungen entspricht, und kraxeln alsdann sehr steil und rutschig  durch lichten Wald zum Grat hoch. Hier treffen wir tatsächlich auf eine zwar undeutliche Spur, welche derjenigen auf der alten Karte entspricht. Dieser folgen wir nun länger, mal sanfter ansteigend, mal steiler, hoch durch oft stark geschädigten oder Jung-Wald - an einigen Stellen sind die zahlreichen seit Jahren am Boden liegenden Baumstämme sogar zur Wegfreihaltung entzwei gesägt worden.

Bevor wir im Verlauf des Höhersteigens auf der meist passabel begehbaren Wegspur an die senkrecht vor uns auftauchenden Felswände herantreten, erkennen wir (auf ungefähr 1195 m, kurz nach den beiden grünen Pfeilen mit der Abzweigung zum Jägerhochsitz) einen schwachen Pfad, welcher auf einem Band zu einem Aussichtsplatz (mit Bank) in den Felskessel führt - diesen Abstecher lassen wir bleiben, da sich hier das zu begehende Gelände als üppig steil, laub- und schneegefüllt zeigt.

 

Nach knapp Hundert weiteren Höhenmetern, hier streckenweise durch Wildwuchs über steiles und feuchtnasses Gelände, erreichen wir die Lichtung knapp unter der 1300er-Höhenkurve; hier treffen wir auf einen neueren Durchgang (wohl für die Jäger) sowie eine sommerliche Alpweide. Das entsprechende Vieh muss jeweils vom Wiesenrücken zwischen  Höchänzi - Alp und Hochänzi über einen eingezäunten, reichlich „umgegrabenen Rinderpfad“, hierhin herabstossen. Wir hingegen folgen diesem durch den kurzen steilen Waldabschnitt hinauf auf den schneebedeckten nordseitigen Wiesenhang und auf besagten Grat, wo sich der (verhangene) Blick ins BO eröffnet. Innert Kürze gelangen wir mühelos zum höchsten Punkt des Hochänzi, wo wir indes nur kurz verweilen - weht doch der Wind in unangenehmer Stärke und Frische …

 

Nach den letzten Gratmetern steigen wir auf der südwestlichen Spur steil ab und queren noch vor Erreichen des Wanderwegs über feuchtes Land in nördlicher Richtung zu diesem, welcher uns anschliessend angenehm, erst leicht abwärts zum P. 1254, Rotschwandflue, und nach einem kurzen Gegenanstieg, östlich unter  Eggstall vorbei, wieder auf die Gratkante und zu P. 1223 leitet.

Nach einem Blick in die hier noch gut einsehbaren Flühe wandern wir  bei sich stets verbessernden Wetterbedingungen (weniger Wind - mehr Sonne) auf breitem Fahrweg hinab nach Kreibühl (gemäss alter LK bis 1954) - hier muss vor Zeiten sogar eine Hütte gestanden haben; heute warnen Schilder der Armee vor dem Betreten des hier noch deutlichen Weges (wegen zeitweiliger Schiessgefahr).

 

Bald einmal mutiert die Weganlage zu einer undeutlichen, im dichten Jungwald nicht mehr erkennbaren Spur - die Richtung ist jedoch vorgegeben: stets dem Grat entlang abwärts. Und dieser bietet dann doch einige überraschende, reizvolle, Abschnitte: zur Südseite hin werden wir, gerade ob einer doch beinahe senkrechten Fluh, oft von der Sonne „angestrahlt“, während zur Nordseite, zum Öschgrabe hin, oft düstere, gelegentlich beinahe urwaldähnliche, Verhältnisse unter abschnittweise ebenfalls abschüssigsten Passagen herrschen; das Highlight stell zweifellos das Felsentor im letzten Teil unserer „anregenden“ empfehlenswerten, Gratwanderung dar.

Oberhalb des Schiessplatz-„Kommandozentrums“ verlassen wir den Grat (und die weiterführende Spur), und steigen weglos zu diesem ab, wo wir sechs aufgefundene Reste von ÜGs deponieren (Unmengen von weiteren grossen Geschossrückständen mussten wir zurücklassen …). Nach wenigen Metern sind wir zurück am Ausgangspunkt, Luthern, Bodenenzi, - bei prächtigstem Sonnenschein; die Temperatur beträgt bei der Rückfahrt 13° ... 


Tourengänger: Ursula, Felix


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