Bockgrat und Hallweg - zwei Klassiker am Battert


Publiziert von alpensucht , 22. November 2014 um 01:43. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 7 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: V- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Strecke:Bockgrat rauf - Abseilen - Hallweg rauf - Grüne Rinne ab - Restaurant Altes Schloss - max. 5km

Nach der netten Auftaktroute "Blockgrat" gestern nehmen wir uns heute zunächst noch einmal moderate Klassiker des Gebiets vor. Weil wir unsere Rucksäcke oben an der Bergwachthütte liegen haben, seilen wir wieder wieder zweimal über die Falkenwand ab (die viel schnellere Grüne Rinne runterzu kennen wir noch nicht). 

Gegen 10:15 Uhr befinden wir uns nach kurzer Suche am Einstieg. Dieser befindet sich auf einem Plateau, dass wir im moosigen II. Grad ersteigen. Ich wähle den etwas interessanteren und anspruchsvolleren linken Einstieg (V-, 2 Bühler, Platte), bei dem sich die Schwierigkeiten in den ersten 10m befinden. Weitere 30m geht's hinauf, es bieten sich immer wieder gute Placements an. Nach einer Stunde sind wir beide am Stand und mein Partner geht die zweite Seillänge an.

Diese entwickelt sich zu einer herrlich luftigen Kantenkletterei, die sich gut absichern lässt und insgesamt 35m lang ist. Den letzten Klemmkeil (ein ganz neuer aus meinem Sortiment) bekomme ich leider nicht hinaus, weshalb mein Partner nochmals die 5m runter klettert, um ihn zu holen. So etwas sollte bei einer ernsten, langen Tour in den Alpen besser nicht passieren! Gegen 12 Uhr sind wir dann endlich beide oben, machen eine kleine Pause und seilen wieder über die Falkenwand ab. Relativ weit im Westen sehen wir eine Front (niedriger Stratocumulus) heran nahen.

13 Uhr. Der Einstieg zum "Hallweg" befindet sich nur knapp links vom "Schiff" und ist gut durch eine ziemlich grüne kaminartige Verschneidung auf den ersten 20m erkennbar. Trotz des vielen Grüns kann ich die erste 20m-Seillänge (III+) sehr angenehm aufsteigen, zwei Friends und eine Köpfel legen und nach einer kurzen Linksquerung meinen Partner nachholen. Beim Platzieren von Friends brauche ich deutlich zu lange zum Probieren...

Die zweite SL steigt mein Partner vor. Er meint, sie sei zu Beginn an einem Riss (IV+, piazend und spreizend möglich) etwas unangenehm, wovon ich im Nachstieg nicht viel spüre. Außer der einen Stelle ist es ein IVer mit 20m Länge, für die wir zusammen etwa 45min benötigen (!).

Die dritte und letzte Seillänge steige ich wieder vor und beginnt easy über eine Rampe schräg links aufwärts (III) bis zu einem Standplatz aus einer anderen Route (Ring und Bühler). Den benutzt man einfach als Zwischensicherung. Danach kommt eine langsam schwieriger werdende, schön ausgesetzte Querung nach links (wird kleingriffiger, IV+) bis zu einem Riss. Über diesen gerade empor (IV) bis er in eine einfachere Rinne leitet (III). Hier lassen sich erneut gute Friends und Keile legen. Mit Stand an zwei Bühlern direkt am Ausstieg hole ich meinen Partner nach und gegen 15:30 Uhr sind wir beide oben.

Kurz nachdem wir oben ankommen verdeckt die Front bereits die Sonne. Es wird frisch. Und bald beginnt es leicht zu tröpfeln. Wir beschließen heute nichts mehr zu klettern, weil sich im Westen keine deutliche Verbesserung zeigt. Nach etwas Pause mit Abenteuer- und Fachliteratur machen wir uns im leichten Regen und frischem Wind auf Richtung Restaurant Altes Schloss. Dabei begehen wir die "Grüne Rinne" (T5, II) mit Turnschuhen bei Dunkelheit und Nässe abwärts, was teils etwas heikel ist, sich aber für alle weiteren Klettereien als hilfreicher Weg in beide Richtungen erweisen soll.

Den schönen Klettertag lassen wir bei Kaffee und herrlicher Him- und Blaubeertorte im Restaurant ausklingen. In den folgenden Tagen warten noch viele weitere und teils etwas schwierigere Routen darauf erklettert zu werden. Morgen ist die Wetterprognose wieder top und ein guter Freund, der inzwischen mit seinen Geschwistern in der Nähe wandern war, wird zu uns stoßen.

Tourengänger: alpensucht


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