Falkertrunde - Farbenrausch im Radlwunderland

Vorneweg ein Geständnis, von den Nockbergen habe ich ich vor dem Wohnungswechsel nach Kärnten noch nie wirklich was gehört. Eigentlich ein veritabler Skandal, für flowige Radlwanderungen kann man sich fast nichts besseres wünschen! Auch auf hikr ist die Region doch etwas unterpräsentiert. Sicher geben die ganzen Nocke alpinistisch nicht so viel her wie andere Regionen. Die Höhe holt niemand so wirklich hinterm Kamin hervor und eigentlich besteht die ganze Gegend mehr oder weniger aus sanften, wiesenüberzogenen Hügeln. Klingt ideal fürs Radl und das ist es auch!
Hier in Versuch, ein paar neue Wegpunkte zu setzen ...

Los gehts in Bad Kleinkirchheim irgendwo in der natürlich unnatürlichen Hotellandschaft. Schnell ist St Oswald erreicht und die nächsten 600hm gehen maschinenunterstützt sehr leicht vom Wadel. Auf 1900m liegt die Waldgrenze hinter uns und der Blick wird frei über die goldbraunen Kuppen. Auf dem breiten Wanderweg Richtung Mallnock erhöhen zuerst eher die Mitausflügler die Schwierigkeit, aber Slalomfahren will geübt sein. Fahren kann man bis auf ca 2000m, der Rest wird auf den Gipfel geschoben. 

Der erste Nock ist geschafft und schon hier zeigt sich das Panorama, das uns den restlichen Tag begleitetn wird. Der gesamte Grenzkamm nach Slowenien, dann Italien liegt vor uns, der Blick reicht bis in die Dolomiten zum Antelao und Sorapiss. Die Gletscher der Hochalm zum greifen nahe und auch der Dachstein sieht nicht weit entfernt aus. So kann es weiter gehen!

Nach ein paar spassigen Metern sind wir in der nächsten Scharte und weiter gehts zuerst schiebend dann tragend auf den Klomnock. Die Abfahrt in die nächste Scharte ist sehr fein, technisch und flowig immer auf dem Kamm entlang. 

Von der flachen Scharte aus ist der weitere Wanderweg Richtung Steinnock aufwärts fahrbar, ein kurzen Abstecher tragend zum Gipfel liessen wir uns nicht nehmen. Nach einer wiederum kurzen Abfahrt auf dem Kamm ist der Wanderweg hinauf bis in die Hundsfeldscharte fahrbar, danach erreichten wir schiebend den Falkert. 

Die ersten Meter vom Falkert hinab sind steil und felsig, hier mussten wir das erste und einzige mal unsere Sportgeräte auch hinunter tragen. Schnell kann man aber wieder aufsitzen, steil, technisch und schottrig geht es in die Falkertscharte. 

In herrlichem Nachmittagslicht, dass die ganzen braunen Wiesenflächen golden leuchten liess genossen wir die letzte Schiebepassage des Tages auf den Rodresnock. Was für eine Stimmung im Abendlicht über die herbstlichen Berge und Täler zu schauen ...

Nachdem wir uns zwar längst noch nicht sattgesehen hatten, aber die Notwenigkeit der Rückkehr doch irgendwie in den Vordergrund drängte machten wir uns an die Abfahrt. Den Teil zum Schwarzkofel kann man wohl nur mit "open trails" bezeichnen. Fahren wir auf Ski, ein Hang und fahren wo man will! Und so flogen wir dem Scharzkofel entgegen, jeder seiner Nase nach. 
Den letzten Gipfel das Tags im Rücken geht es vom Scharzkofel technisch auf einem eng sich schlängelnden Pfad über mit Steinen durchsetzte Wiesen hinab. Bald tauchten wir in einen lichten goldenen Lärchenwald ein, der erst nach der Moschelitzenalm langsam dichter wurde. Die restliche Abfahrt fällt in die Kategorie einfach und schnell, auf breiten Trails auf jeden Fall sehr spassig. 


Diese Herbsttage sind für mich die schönsten im ganzen Jahr. Keine Wolke, wunderbares Licht und Farben und alles im Tshirt. Erwischt man ein, zwei solcher Tage im Oktober, dann darf der Schnee ruhig kommen!

Diese Runde kann man in 100 verschiedenen Abfahrtvarianten fahren, man kann alle Gipfel auslassen, früher zurück ins Tal und alles auf schönen Wegen. Die Landschaft ist wie geschaffen fürs Radlfahren. Und da man quasi den gesamten Tag auf einem Kamm/Grat unterwegs ist, ist die Aussicht natürlich formidable ;)