Capu di Cuccula - ein unbekannter aber lohnenswerter 2000er


Publiziert von jaschwilli , 14. September 2014 um 22:22.

Region: Welt » Frankreich » Korsika » Haute Corse
Tour Datum: 8 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:14,9
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz oberhalb Aitone in einer langgezogenen Rechtskurve (bergauf gesehen)
Kartennummer:IGN 4251 OT

Nach wenigen Touren in Korsika war mir klar, dass die wenigen Highlightrouten aus den Wanderführern, vor allem die GR20 Strecken sehr viel begangen sind und man sich abseits neue Routen suchen muss, wenn man mal allein wandern will. Daher also diese Tour zum Cuccula, mit 2049 Metern immerhin ein richtiger Berg.

Am Parkplatz wählt man den beschrankten Weg ganz rechts und geht bei der ersten Abzweigung nach kurzer Strecke weiter geradeaus. Bei der Pompeani Brücke erreicht man den tiefsten Punkt der Wanderung, von hier geht die sich in gutem Zustand befindliche Forststrasse (teilweise betoniert) recht steil durch Kiefernwälder bergan. Beeindruckend vor allem eine Zwillingskiefer mit geschätzten 1,3 Metern Brusthöhendurchmesser. An der zweiten Brücke, Casterica, gibt es links unten in zwei Gumpen eine Bademöglichkeit, die wir auf dem Rückweg auch genutzt haben.
Nach einer Stunde kommt man zu der Hütte Bocca a u Saltu auf 1391 Metern Höhe. Hier verlässt man den geradeaus führenden markierten Wanderweg und steigt in engen Serpentinen rechts auf einer Forststrasse hoch. In der Karte mit "Cit" markiert, passiert man eine Zisterne mit 2 Löschwassertanks, zu der Abkürzung Rnes (Ruinen?) konnten wir aber nichts finden. Hier hat es wunderbare Aus- und Rüberblicke zu den beiden Gipfeln des Scalella, auch wechseln sich immer wieder die Kiefern mit blanken Felspartien ab, die Landschaft wäre eine gute Kulisse für Karl May Filme.
Am Ende der Forststrasse ist in der IGN Karte ein sich mehrmals gabelnder Weg ein gezeichnet, der aber sich immer wieder vereinigt und in die Zielregion führt. Einen Weg finden wir nicht vor, allerdings gibt es sofort eine Spur von Steinmännchen, die wir dankbar aufgreifen und der wir problemlos folgen können. Bald jedoch merke ich, dass die Route offensichtlich an einer markanten Felspartie (Punkt 1674) nordöstlich passieren will und wir unser Ziel verfehlen würden. Also traversieren wir weglos unter Punkt 1674 westwärts und stossen auch bald wieder auf "neue" Steinmännchen. Durch heißen Kiefernwald steigen wir, ganz demokratisch mit vielen Wahlmöglichkeiten bergauf und verlassen nun den Kiefernwald und erreichen eine wunderschöne aber knallheiße Felsregion oberhalb derer sich die Alp Bergerie de Piazze mit einigen Kühen findet. Dem Pfad folgend steigen wir nun nördlich auf einem Pfad durch Erlengestrüpp bergab, um auf dem Gegenhang östlich von Punkt 1921 recht anstrengend den Grat zu erreichen, hier fällt auch recht spät der Gipfel des Cuccula in den Blick. Jenseits des Grates ist die Landschaft weniger gemütlich, ist man doch recht nah am Paglia Orba und dort richtig hochalpinem Gelände. Für das Erreichen des Gipfels hat sich die Wolkenküche einige Spielereien mit uns ausgedacht, mal ganz im Dunst, dann wieder Teilblicke in verschiedene Richtungen - der Cuccula ist ein toller Aussichtsberg! Von oben betrachtet erscheint die Routenführung des Aufstiegs etwas suboptimal, läuft man doch einen großen Bogen vom Erreichen der Bergerie an. Würde man vom Gipfel Südsüdwestlich am Punkt 2009 entlang laufen, könnte man einige Zeit sparen und er Weg sieht machbar aus. Man muss nur "irgendwie" um die beiden Glatzköpfe um Punkt 1904 herumkommen. Also haben wir das ausprobiert und sind unterhalb der beiden letztgenannten Gipfel ziemlich mühselig auf minimalen Wegspuren durch dichtestes Erlengestrüpp getapst, auch wenn an einigen Stellen tatsächlich Schnittspuren zu sehen waren, also dies jemand als Weg "gepflegt" hatte. Trotzdem hat die Änderung Zeit eingespart und auch zumindest einen kleinen Rundweg ermöglicht.
Ab der Bergerie geht es dann auf der Aufstiegsroute hinunter zum wohlverdienten Bad im Fluss.
Hinweis: Ab der zweiten Brücke keine Quelle oder Bach mehr, im Kiefernwald und den Felspartien ist es sehr heiß, also genügend Wasser mitnehmen.
Schön an der Tour waren die anspruchsvollen Orientierungsaufgaben, die aber nie zu nicht korrigierbaren Fehlern oder Verzweiflung führten. Wer findet das nächste Steinmännchen und ist dies das richtige?

Tourengänger: jaschwilli
Communities: Hikr's Dogs


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»