Festung Königstein


Publiziert von lainari , 8. September 2014 um 20:55.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Elbsandsteingebirge
Tour Datum: 6 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 260 m
Abstieg: 260 m
Strecke:9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder S-Bahn S 1 der DB bis Königstein
Kartennummer:1:30.000, SK Nr. 17 Sächsisch-Böhmische Schweiz

Kanonendonner über dem Elbtal
 
An diesem Wochenende sollte auf der Festung Königstein die Veranstaltung „Kanonendonner über dem Elbtal“ unter Teilnahme von 40 Vereinen und etwa 200 Mitwirkenden in historischen Uniformen stattfinden. Im Vorfeld blieb es, in Betracht auf die heutzutage unvermeidlichen Berufsbetroffenen, die an jeder Veranstaltung ein Haar in der Suppe finden, erstaunlich unaufgeregt und ruhig. Sofern derartige Aktionen nicht zur Glorifizierung von irgendetwas dienen, halte ich sie für einen wertvollen Beitrag zur gelebten Geschichte. Da für den Sonntag unbeständigeres Wetter vorausgesagt war, entschied ich, den weniger publizierten Vorlauf am Samstag zu besuchen. Ein letzter Besuch auf der Festung lag auch schon etliche Jahre zurück, so dass die Vorfreude entsprechend groß war. Ich fuhr nach Königstein und stellte das Auto auf einem Platz gegenüber der Feuerwehr an der Bielatalstraße ab. Von hier aus nutzte ich eine bergführende Anliegerstraße, von der nach wenigen Metern eine Treppe abzweigte. Auf dieser gewann der Weg schnell an Höhe und es folgte ein Abzweig nach links, wo sich ein relativ ebener Waldpfad anschloss. Auf ihm ging es eine längere Strecke parallel zum auf dem Talboden liegenden Ortsteil Hütten. Der Pfad mündete später auf den Eselsweg ein, der in moderater Steigung weiter bergan führte. Am Parkhaus Eselswiese war die Zufahrt zur Festung erreicht. Auf dem stärker frequentierten Fußweg lief ich nun bis zum Fuß der Anlage hinauf. Nach lösen der Eintrittskarte kam ich über steile Rampen auf das Plateau des Berges/der Festung Königstein. Die Beschreibung/Historie des Bauwerkes ist in diesem Bericht von Gemse umfangreich dargelegt.
 
Beginnend mit der durch Bauarbeiten etwas beeinträchtigten Georgenburg, startete ich meinen gemütlichen Rundgang. Vorbei an der Friedrichsburg folgte ich dem Verlauf der Außenmauer. Dabei ergaben sich stets neue, schöne Ausblicke ins Elbtal. Später kam ich zum gezackten Mauerabschnitt über dem Bielatal. Dann erreichte ich den ersten, mit einigen der insgesamt 44 detailgetreuen Replikate von historischen Geschützen besetzten Bereich. Diese waren immer zu mehreren in Batterien gruppiert. Langsam wurden diese nun von den mitwirkenden Vereinsmitgliedern in historischen Uniformen besetzt. Ich verschaffte mir zunächst einen Überblick und traf dann überraschend auf den Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke), als August II. König von Polen und Großfürst von Litauen. Mit kleinem Gefolge inspizierte dieser die angetretenen Geschützmannschaften. Stets einen fürstlichen Scherz auf den Lippen, machte seine Majestät gut gelaunt ihren Rundgang und dabei einen großen Bogen um die „Preußen“. Pünktlich wurde der Bereich für die Besucher gesperrt und die Kanonen geladen. Doch was war nun? Mit Tatütata rauschte ein kompletter Löschzug der Feuerwehr am Fuß der Festung heran. Irgendwo auf der weitläufigen Anlage hatte ein Brandmelder angeschlagen, so dass das gesamte Gelände zunächst von der Feuerwehr inspiziert wurde. Mit halbstündlicher Verspätung wurden dann sämtliche Geschütze nacheinander abgefeuert. Ich hatte mich zur Beobachtung auf einer Wiese hinter einer der Batterien postiert. Der von mir vorsorglich angelegte Gehörschutz erwies sich als vorteilhaft, die größeren Exemplare erzeugten stattliche Schall- und Druckwellen.
 
Nach Aufhebung der Absperrung verließ ich die Festung und bog unterhalb auf den Patrouillenweg ein. Das aufgestellte, merkwürdige Ver-/Gebotsschild beschloss ich als gutgemeinten Warnhinweis auszulegen. Auf besagtem Weg umrundete ich die Festung an ihrem Fuße. Vom Busparkplatz stieg ich schließlich auf dem mit einem blauen Strich markierten Wanderweg zur Stadt hinunter ab. In Königstein nutzte ich ab der Kirche eine in Hanglage verlaufende Anliegerstraße, auf der ich zurück zum Ausgangspunkt gelangte.
 
Die sonntägliche Hauptveranstaltung „Kanonendonner über dem Elbtal“ hatte trotz etwas ungünstigerem Wetter offenbar durchschlagenden Erfolg, so dass laut lokaler Presse bereits über eine regelmäßige Etablierung des Events nachgedacht wird.
 
Die Gehzeit betrug inklusive Besichtigung 3 h 30 min. Die Strecke ist mit größtenteils mit T1 zu bewerten, hat aber auch einige T2-Passagen.

Tourengänger: lainari


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