Von Klosters zur Wiesbadner Hütte


Publiziert von Bjoern , 17. September 2014 um 22:10.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:30 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 3 Tage

Viel zu schnell ist die erste Urlaubswoche vorbeigegangen. Am Bahnhof Davos Platz verabschiede ich mich von meinen Freunden mit denen ich eine wahnsinnig tolle Woche verbracht habe. Es ist Samstag. Am Montag bin ich mit zwei Kumpels auf der Wiesbadener Hütte drüben in Österreich verabredet. Was liegt näher als den Weg dorthin zu Fuß zurück zu legen?

1. Tag: Klosters Platz - Seetalhütte

Nach einer etwas unangenehmen Begegnung mit einem englischen Ehepaar im Zug nach Klosters mache ich mich bei herrlichem Sonnenschein auf den Weg. Zunächst folge ich der Landquart am südlichen Ufer auf dem Wanderweg. Die Sonne scheint und ab und an genieße ich das Rauschen des Flusses, die Sonne und überhaupt das Leben und den ganzen Rest auf einer der vielen Bänke die hier herum stehen. 
Kurz vor der Alp Garfiun überquere ich den Fluss und stoße auf den Fahrweg. Diesem Folge ich dann der Einfachheit halber bis zur Alp Sardasca. Dort beobachte ich zwei Wanderer auf dem Weg zur Seetalhütte. Die beiden scheinen irgendwie recht mühsam voran zu kommen. Weiter denke ich mir nichts dabei. Ohne großartig auf Markierungen zu schauen folge ich einer sehr gut ausgetretenen Spur. Der Weg ist ja logisch. Es gibt nur eine Richtung. Irgendwann weiß ich warum die beiden so langsam unterwegs waren. Genau so wie sie bin auch ich auf einer falschen Spur. Der Weg der zunächst wie der richtig aussah endet in einem Steilhang voller Blaubeersträucher. Wenn man den Hang hoch geht müsste man ja wieder auf den richtigen Weg treffen. So mache ich also noch einen kurzen Ausflug ins T4-T5 er Gelände. Es ist teilweise wirklich sau steil. 

Als ich die beiden dann auf der Hütte treffe stellt sich heraus, dass es ihnen wirklich so ging wie mir. Und wie der Zufall manchmal so spielt. Mit den Zweien sollte ich noch die nächsten beiden Tage unterwegs sein. Dazu aber später.

Die Seetalhütte bietet Platz für 12 Leute. Schlafsaal, Aufenthaltsraum und Küche in einem. Beste Voraussetzungen um einen gemütlichen kommunikativen Hüttenabend zu verbringen. Und so ist es auch. Unter anderem erfahre ich, dass die beiden Wandererinnen deren Weg ich gefolgt bin auch zur Saarbrücker Hütte wollen. Von dort über den Litznersattel zurück zur Silvrettahütte. Wir werden also ein gutes Stück Weg gemeinsam gehen.

2. Tag: Seetalhütte - Saarbrücker Hütte

Nach einem gemeinsamen Frühstück starte ich als erster Richtung Saarbrücker Hütte. Das Wetter ist noch gut und ich will noch den Klein-Litzner-Klettersteig gehen. Als ich aber mehrmals in dichten Nebelschwaden versinke kommen mir langsam Zweifel ob ich das nicht besser bleiben lasse. Naja. Mal abwarten. 

Als sich einmal zwischen Schottensee und Seelücke der Nebel lichtet bin ich mitten in einer Herde Steinböcke. Wahnsinn. So viele auf einmal und so nahe. Ich kann es kaum glauben. 

Entlang des kleinen Gletschers steige ich zur Seelücke und damit zur österreichischen Grenze auf. Ab hier ist der Weg auf einmal blau-weiß markiert. Ich denke mir, was kommt jetzt noch? Aber scheinbar ist die Messlatte da in Österreich etwas tiefer angelegt als in der Schweiz. Der Weg weist jedenfalls keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten auf. 

Die Hoffnung, den Klein Litzner heute noch zu besteigen, wird wieder größer. Der Nebel verzieht sich etwas. 
Nach dem ich dann aber auf der Hütte eingecheckt habe ist wieder alles in einer weißen Suppe verschwunden. Was solls. Mache ich mir einen entspannten Hüttennachmittag mit einem Buch.

Irgendwann treffen meine beiden Bekannten von der Seetalhütte ein und wir tauschen die Erlebnisse des Tages aus. Und dann fängt es irgendwann zu schneien an. 

3. Tag: Saarbrücker Hütte - Wiesbadener Hütte

Ein Blick vor die Tür. 20 cm Neuschnee. Dichter Nebel. An den Weg über den Litznersattel ist bei diesen Verhältnissen nicht zu denken. Also Plan B. Absteigen zur Bieler Höhe und von dort zur Wiesbadener Hütte. Gesagt, getan. Alle Wanderwege rüber auf die Bieler Höhe sind aber entweder nicht erkennbar weil eingeschneit und in dichtem Nebel oder es sieht nach einer Schlammschlacht aus. Darauf hat keiner so richtig Lust. Wir steigen also ab bis zum Vermuntstausee und entlang der Passstraße wieder auf zur Bieler Höhe. Nicht gerade der schönste Weg aber in Anbetracht des Wetters.... Passt schon. 

Dort verabschieden wir uns. Meine beiden Weggefährtinnen von der Seetalhütte wollen von hier mit Bus und Bahn zurück in die Schweiz. Ich wärme mich mit einem Tee auf und rufe meine Kumpels an die irgendwo auf der Anreise sind. Kurze Zeit später sind sie auch da und gemeinsam steigen wir zur Wiesbadener Hütte.

Es sollte noch mehr Schnee fallen. Doch das ist eine andere Geschichte.

Tourengänger: Bjoern


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